Schön aber unhygienisch

Künstliche Fingernägel: Diese Gefahren lauern hinter dem Trend

Lea-Sophie Rohde

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18.9.2023, 09:49 Uhr
Künstliche Nägel sind schön, aber können gefährlich werden (Symbolbild). 

© IMAGO/Andrey Popov Künstliche Nägel sind schön, aber können gefährlich werden (Symbolbild). 

Egal ob lang, natürlich, bunt oder schlicht: beliebt sind künstliche Fingernägel schon lange. Aber: Was zwar schön aussieht, birgt Gefahren für die Gesundheit. Das steckt hinter dem Beauty-Trend:

1. Unhygienisch: Bakterien und Pilze

"Werden die Kunstnägel mit Nagelkleber oder auch Gel angeklebt, können Bakterien, Viren und Pilzsporen an den Naturnagel gelangen", erklärt Dermatologin Dr. Med. Uta Schlossberger, "so können Entzündungen hervorgerufen und das Risiko für Nagelpilz erhöht werden." Die erste Gefahr birgt also bereits die Modellage: Hier können kleine Hohlräume zwischen dem echten und dem Kunstnagel entstehen, wodurch sich wiederum Bakterien und Pilze einnisten und vermehren können. Außerdem sei es weitaus schwieriger, lange Nägel richtig sauber und hygienisch zu halten, als kurze - was Keimen umso mehr in die Karten spiele.

2. Naturnägel leiden

Der künstliche Nagel liegt direkt auf dem natürlichen auf, dadurch leidet dieser häufig an Sauerstoffmangel. Die Folge: Die Struktur des natürlichen Nagels verschlechtert sich - er wird weich, dünn und reißt leichter ein.

3. UV-Strahlen - Krebsrisiko und Allergie

Für die Modellage von künstlichen Nägeln müssen diese unter ein UV- oder LED-Licht gehalten werden. Letztere sind ungefährlich, doch bei UV-Lampen ist es anders: Das ultraviolette Licht mit UV-A-Strahlung gilt als krebserregend. Denn es dringe in tiefere Hautschichten ein und führe so zum einen zu vorzeitiger Hautalterung und zum anderen zu Hautkrebs, wie das Bundesamt für Strahlenschutz auf ihrer Webseite schreibt.

Die UV-Strahlung bewirke dem Bundesamt für Strahlenschutz zufolge in den Zellen der Haut unterschiedliche Veränderungen - die wichtigste sei die Veränderung des Erbguts. Häufige UV-Strahlung schädige die Zellen so sehr, dass es zu bleibenden Mutationen führen kann, wodurch das Risiko für Hautkrebs steigt.

4. Allergien

"Die zur Befestigung künstlicher Nägel häufig verwendeten Methacrylate und Acrylmonomere können eine unerfreuliche Kontaktallergie auslösen", erklärt Schlossberger, "beim Einatmen dieser Dämpfe im Nagelstudio, die beim Befestigen und Aushärten von künstlichen Fingernägeln freigesetzt werden, kann es zu allergischen Reaktionen kommen." Ekzeme an den Händen, Gesicht und Hals könnten die Folge sein.

Die Dermatologin rät, dem Naturnagel zwischen den Kunstnägeln eine Pause von sechs bis acht Wochen zu gönnen.

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