Vorsicht geboten

Neue Corona-Variante breitet sich in Europa aus - beliebtes Urlaubsland besonders betroffen

Alina Boger

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5.8.2024, 05:00 Uhr
Eine neue Corona-Variante breitet sich aus. Vor allem in einem Urlaubsland sind die Zahlen offenbar besonders hoch. (Symbolbild)

© IMAGO/Guido Schiefer Eine neue Corona-Variante breitet sich aus. Vor allem in einem Urlaubsland sind die Zahlen offenbar besonders hoch. (Symbolbild)

Neue Corona-Varianten entstehen teilweise mit einer überraschenden Geschwindigkeit. Den Überblick hat man gefühlt schon lange verloren, das Interesse ihn zu behalten, noch viel früher. Und doch ist es ab und an wichtig, sich etwas näher mit dem Thema zu beschäftigen. Vor allem jetzt zur Sommerzeit. Denn die Zahl der Infektionen ist hoch, höher als sie in den warmen Monaten eigentlich sein sollte. Nicht zu vergessen: die Sommerferien. Während in einigen Bundesländern Schüler schon wieder die Schulbank drücken müssen oder sich schon langsam an ihre Alltagsroutine gewöhnen sollten, fangen die langersehnten sechs Wochen in Bayern und Baden-Württemberg gerade erst an. Die Urlaubssaison ist im vollen Gange. Und wer eine Reise ins Ausland plant, sollte wissen, wie es um die Corona-Zahlen im jeweiligen Land steht.

Corona-Variante KP.3.1.1 - Was ist das?

Nachdem die Variante KP.2, die zu den Flirt-Varianten gehört, über Wochen ihr Unwesen trieb, wird sie nun von der neuen Untervariante KP.3.1.1 abgelöst. Die neue Mutation sorgt für zahlreiche Covid-Fälle. Sie entwickelte sich aus JN.1, der dominanten Viruslinie (Omikron), die seit Dezember 2023 verbreitet war. Beide Varianten ähneln sich stark, mit dem Unterschied, dass KP.3.11 drei Mutationen im Spike-Protein aufweist, so das Robert-Koch-Institut. Sie wird auch "FLuQE" genannt.

Japanische Wissenschaftler veröffentlichten eine Studie, die sich jedoch noch einem Peer-Review-Verfahren unterziehen muss, zuvor hatte das Magazin "FitBook" berichtet. Für die Studie verwendeten die Experten Überwachungsdaten aus dem Vereinigten Königreich, den USA, Kanada, Spanien und Frankreich. Demnach sei die Reproduktionszahl der neuen Variante in Spanien 1,2-mal höher, als die der Vorvariante JN.1. In den USA, Großbritannien und Kanada sei diese Zahl 1,5-mal höher. Im Vergleich mit den Vorläufern KP.2, KP.2.3 und KP.3 sei die Reproduktionszahl in allen Ländern wesentlich höher. Daher befürchten die Wissenschaftler, die Variante KP.3.1.1 und andere Untervarianten von JN.1 würden sich weltweit verbreiten.

Die Experten gehen davon aus, die neue Variante sei weitaus ansteckender, als andere Mutationen von Corona. Mithilfe eines Pseudovirustests prüften die Wissenschaftler die Infektiosität der Variante, sie lag deutlich über der von KP.3. Zudem fanden sie durch einen Neutralisationstest mit Impfstoffseren heraus, dass die neue Variante weniger anfällig auf die Antikörper reagiert.

Zusammenfassend also: Die neue Mutation von Corona kann die Immunabwehr leichter umgehen und sich schneller vermehren.

Welche Symptome treten bei der neuen Variante auf?

Die US-Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) erklärt, es gäbe bei den Symptomen der neuen Variante keine Unterschiede zu JN.1.

Nach wie vor können folgende Symptome zwei bis 14 Tage nach einer Infektion auftreten: Husten, Fieber und Schüttelfrost, Halsschmerzen, eine verstopfte oder laufende Nase, Kopf- und Muskelschmerzen, Atemprobleme, Geruchsverlust, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Urlauber aufgepasst: Dieses europäische Land ist besonders stark von der neuen Variante betroffen

Die Zahlen der Neuinfektionen zeigen: einen Grund für Panik gibt es offenbar nicht, dennoch ist Vorsicht geboten. Bei Reisen in andere Länder sollte man sich über die aktuellen Zahlen informieren und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen einplanen.

Wer in der nächsten Zeit nach Italien fahren will, sollte besonders gut aufpassen. Laut der italienischen Tageszeitung "Il Messaggero" stehe dem Land eine "unerwartete Sommerwelle" bevor. Durch die neue Variante stiegen die Infektionszahlen wieder am, vermehrte Krankenhausaufenthalte zeugen davon. Laut Massimo Andreoni, Direktor der italienischen Gesellschaft für Infektions- und Tropenkrankheiten, sei das Tragen einer Maske eine gute Schutzmaßnahme: "Da wir auf Reisen für die Ferien zusteuern, mit Zügen und Flugzeugen, aber auch sehr überfüllten Touristenzielen, bleibt das Tragen einer Maske eine der besten Abwehrmaßnahmen."

In welchen Urlaubsländern ebenfalls eine Schutzmaske im Gepäck nicht fehlen sollte, erfahren Sie hier.

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