Oft junge Menschen betroffen

Omikron-Symptom? Was es mit "Corona-Zehen" auf sich hat

Pau

26.7.2022, 11:18 Uhr
Vor allem junge Menschen scheinen von "Corona-Zehen" betroffen zu sein.

© Thorsten Gutschalk via www.imago-images.de Vor allem junge Menschen scheinen von "Corona-Zehen" betroffen zu sein.

Zeitgleich mit dem Anstieg der Corona-Fälle am Anfang der Pandemie 2020 meldeten Ärzte weltweit das Auftreten eines ungewöhnlichen Symptoms: Die Haut vieler junger Menschen begann anzuschwellen und sich zu verfärben. Dieses Symptom wurde besonders häufig an Zehen- und Fingerspitzen erkannt, weshalb schnell von "Corona-Zehen" die Sprache war. Manche Betroffene hatten monatelang Beschwerden.

Hautveränderungen bei Viruserkrankungen sind allerdings nichts ungewöhnliches. So handelt es sich bei Masern, Röteln und Herpes ebenfalls um Viren, die durch Symptome auf der Haut erkennbar sind. Daher wurde in Fachkreisen bereits 2020 vermehrt von den "Corona-Zehen" als ein Symptom für eine SARS-CoV-2-Infektion gesprochen.

Mittlerweile steht die Wissenschaft diesem Phänomen etwas kritischer gegenüber. So fällt bei vielen Menschen ein Test auf das Virus negativ aus. Matthias Schmuth, Direktor an der Medizinischen Universität Innsbruck, sagte dazu: "Eine Hypothese ist, dass insbesondere junge Menschen, die eine SARS-CoV-2 Infektion ohne Symptome durchmachen, die Covid-Zehen im Rahmen einer effizienten Reaktion des angeborenen Immunsystems gegen das Virus entwickeln." Gleichzeitig verweist er aber auch darauf, dass zu schnelle Rückschlüsse vermieden werden sollen und die Daten weiterhin beobachtet und ausgewertet werden müssen.

Was sollten Betroffene tun? Grundsätzlich gilt es, immer einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann die Symptome genauer bestimmen und Betroffene je nach Krankheitsbild behandeln oder weitervermitteln. So können geschwollene Zehen auch ein Anzeichen anderer Krankheiten sein, aber auch eine normale Reaktion des Körpers, ohne dass eine zugrundeliegende Krankheit vorliegen muss. Matthias Schmuth führt beim Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. (BDI) etwa auch das erhöhte Hautkrebsrisiko in Verbindung mit einer Corona-Infektion an: "Wir appellieren eindringlich an die Bevölkerung, bei Hautveränderungen nicht zu warten, sondern umgehend Hautkrebs-Früherkennungs- und/oder Nachsorgeuntersuchungen wahrzunehmen."