Schnellere Hilfe im Notfall
Organspende mit Bankkarte? Mastercard überrascht mit neuer Funktion
11.10.2024, 12:15 UhrBei Mastercard gibt es eine neue Ankündigung: Wie das Unternehmen auf der Website erklärt, ist "VIMpay" der erste Kartenherausgeber Deutschlands, der das "Life Donor Feature" von Mastercard anbieten wird. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt, das schon in Kürze starten soll.
Angekündigt wurde das ganze am Europäischen Tag für Organspende und Transplantation. Durch das neue Feature soll die Entscheidung zur Organspende in der Zukunft auf der Bankkarte dokumentiert werden können. In einer Kooperation mit dem Zahlungsdienstleister PayCenter und dessen Produkt VIMpay soll das neue Feature gestartet werden.
Laut Mitteilung des Unternehmens können Nutzerinnen und Nutzer der VIMpay-App ein "Life-Donor"-Symbol hinzufügen "und damit ihre Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende auf der physischen Zahlungskarte" erklären. Auch hierbei kann die Spendenbereitschaft wie bei einem normalen Organspendeausweis auf bestimmte Organe und Gewebe beschränkt werden. Außerdem kann der Organspenderstatus jederzeit geändert oder widerrufen werden.
Das positive daran: Die Bankkarte haben die meisten Menschen immer bei sich. Anders, als vielleicht einen Organspendeausweis – den sowieso nicht jeder hat. Laut einer repräsentativen GfK-Umfrage im Auftrag von Mastercard ergab sich der Mitteilung zufolge, dass 86 Prozent der Deutschen die Bankkarte fast immer dabei haben.
"Organspende ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, das uns alle betrifft. Mit dem Life Donor Feature bieten wir eine weitere Möglichkeit, die Bereitschaft zur Organspende einfach zu dokumentieren. Wir hoffen, dass dadurch mehr Bewusstsein für die Bedeutung der Organspende geschaffen wird und dafür, dass mehr verfügbare Spenderorgane dazu beitragen können, Leben in kritischen Situationen zu retten", sagte Peter Robejsek, Geschäftsführer bei Mastercard Deutschland zu dem Pilotprojekt.
Bereitschaft zur Organspende wächst
Der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge steht "die große Mehrheit der Menschen in Deutschland […] einer Organ- und Gewebespende positiv gegenüber und immer mehr besitzen einen Organspendeausweis." Insgesamt sogar ganze 84 Prozent. Personen, die sich bewusst gegen eine Organspende entschieden haben, nehmen demnach häufig an, ungeeignet für eine Organspende zu sein. Personen, die sich dafür entscheiden, wollen "mehrheitlich anderen helfen und ihrem Tod einen Sinn geben".
Die Ergebnisse dieser Befragung aus dem Jahr 2022 sind die wohl positivsten seit Jahren. Nur bei einer Befragung im Jahr 2018 zeigten sich ebenfalls 84 Prozent eher positiv gestimmt, damals aber noch acht Prozent eher negativ. 2022 zeigten sich nur noch sechs Prozent eher negativ.
Dennoch: Laut BZgA haben lediglich ein Drittel, also 61 Prozent, der Personen eine persönliche Entscheidung getroffen, deutlich weniger, nämlich nur 44 Prozent davon, haben diese auch dokumentiert. Das neue Feature bei Mastercard könnte Menschen in Deutschland jetzt die Möglichkeit bieten, diese als Ersatz für einen Organspendeausweis zu nutzen und die persönliche Entscheidung zu dokumentieren – und so gut wie immer bei sich zu tragen.
Der Organspendeausweis bleibt laut BZgA aber weiterhin die am häufigsten genutzte Möglichkeit, um eine persönliche Entscheidung zur Organspende zu dokumentieren. Demnach sei die Anzahl an Personen, die einen Organspendeausweis besitzen seit den Umfragen 2010 gestiegen.
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