Vom Robert-Koch-Institut untersucht

Warnung vor der Riesenzecke: Auch in Bayern gesichtet - Experten schlagen Alarm

Veronika Kügle

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3.10.2024, 13:10 Uhr
Sie sieht einer gewöhnlichen europäischen Zecke ähnlich, unterscheidet sich dann aber doch in einem bestimmten Merkmal: den gestreiften Beinen.

© Robert Koch Institut Sie sieht einer gewöhnlichen europäischen Zecke ähnlich, unterscheidet sich dann aber doch in einem bestimmten Merkmal: den gestreiften Beinen.

Eigentlich heißt sie Hyalomma Marginatum, die Riesenzecke, die in der Türkei schon seit einigen Jahren zu einer der häufigsten Zeckenarten zählt. Mittlerweile ist sie nicht nur bis nach Italien gewandert, sondern auch immer mal wieder in Deutschland zu finden. Durch die Klimakrise und die steigenden Temperaturen fühlt sich die Riesenzecke auch hier immer wohler.

Insbesondere Pferdefans und Menschen, die gerne reiten, sollten aufpassen: Hyalomma-Zecken befallen gern große Säugetiere wie Pferde. Bisher wurden die kleinen Tiere auf Reiterhöfen in Hessen, Bayern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen entdeckt. Schon 2018 konnte das Robert-Koch-Institut insgesamt 19 Hyalomma-Zecken molekularbiologisch untersuchen. 2019 ist die Zahl der Hyalomma-Zecken in Deutschland dann gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen.

Die Riesenzecke ist - wie der Name schon verrät - oft größer als gewöhnliche Zecken und kann bis zu zwei Zentimeter groß werden. Ein wichtiges Merkmal sind auch die braun-gelblich getigerten Beine.

Wer von einer größeren Zecke gebissen wird, sollte aufmerksam sein und sie so schnell wie möglich entfernen.

Die Hyalomma Marginatum kann nämlich Fiebererkrankungen übertragen wie etwa das Zecken-Fleckfieber. Das macht sich durch anhaltende Kopf- und Muskelschmerzen und extreme Gelenkschmerzen bemerkbar. Typisch für den Infekt ist der Hautausschlag an Armen und Beinen, der dem Fleckfieber ursprünglich den Namen gegeben hat.

Experten der Universität Hohenheim in Stuttgart und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr in München haben bei einer gefundenen Riesenzecke, die einen Mann gebissen hatte, den Erreger Rickettsia aeschlimannii nachweisen können. Der ist für das Fieber verantwortlich.

Wer eine festgebissene Zecke findet, sollte sie am besten mit Zeckenzange, Zeckenkarte oder Pinzette entfernen und bei auffälligen Beschwerden einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Doch vorerst besteht kein Grund zur Panik: Im Vergleich zu normalen Zecken ist ein Biss von einer Riesenzecke noch immer selten. Außerdem führt nicht jeder Biss zu einer Infektion. Das Gute an der Riesenzecke? Durch die Größe wird der Zeckenbiss meist schnell entdeckt.