Entspannt ins neue Jahr

Panik beim Feuerwerk: Mit diesen Tipps helfen Sie Hund, Katze und Co. an Silvester

dpa

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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27.12.2024, 11:17 Uhr
Laute Böller können Hund, Katze und Co. in Angst und Schrecken versetzen. Mit bestimmten Tipps kann man ihnen die Silvesternacht einfacher machen. 

© Angel Santana Garcia/Westend61/dpa-mag Laute Böller können Hund, Katze und Co. in Angst und Schrecken versetzen. Mit bestimmten Tipps kann man ihnen die Silvesternacht einfacher machen. 

Während die einen den Jahreswechsel feiern, ist diese Nacht für Heimtiere, besonders Hunde und Katzen, oft die schlimmste des ganzen Jahres. Ihr sensibles Gehör leidet unter dem Krach, das plötzliche, laute Knallen und die Lichtblitze können Unruhe und Panik auslösen. Auch der Brandgeruch versetzt die Tiere mit ihren sensiblen Nasen oft in Schrecken. Doch wie können Halter ihre Lieblinge an Silvester vor Raketen und Böllern schützen und Stress reduzieren?

Selbst ruhig bleiben

"Die wichtigste Regel ist: selbst ruhig bleiben", erklärt Selina Zang, Fachreferentin beim Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF). "Wer nervös oder ängstlich ist, kann sein Empfinden unbewusst auf das Tier übertragen. Reagiert die Bezugsperson gelassen auf das Feuerwerk, wirkt das beruhigend und signalisiert dem Tier, dass keine akute Gefahr besteht."

Bei Hunden hilft es beispielsweise Leckerli oder einen Kauartikel zu füttern, wenn es knallt. Das helfe den Tieren, sich sicherer zu fühlen, erklärt Verhaltensbiologin und Hundetrainerin Marie Nitzschner. Zeigen Sie allerdings bloß kein Mitleid, denn das verunsichert den Hund. Ein aufgedrehtes Radio oder ein Fernseher können außerdem helfen, die Geräusche zu übertönen.

Schutz geben

Die eine Katze flüchtet beim ersten Knall unter das Sofa, die andere legt sich zum Kuscheln auf den Schoß: "Das Tier sollte entscheiden können, ob es sich lieber verkriecht oder Nähe sucht. Wichtiger ist, dass der Schützling weiß, dass er nicht allein ist." Selina Zang rät, den Alltag für das Heimtier so normal wie möglich zu gestalten. Werden Hund oder Katze an Silvester mit für das Tier ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit bedacht, kann dies die Tiere verunsichern und ihre Unruhe bestärken.

Unbedingt an der Leine

Spätestens am 31. Dezember, wenn die Dämmerung einbricht, sind die ersten Böller zu hören. Auch noch Tage nach dem Jahreswechsel knallt es vereinzelt hier und da. "Hunde sollten in dieser Zeit immer an der Leine geführt werden, um zu verhindern, dass sie bei einem plötzlichen Knallen in Panik weglaufen." Tierexpertin Zang empfiehlt, wenn möglich, Innenstädte, Wohnviertel sowie unbekannte Gebiete ganz zu meiden. Es ist ratsam, die gewohnte Abendrunde an Silvester auch zeitlich etwas nach vorn zu verlegen.

Katzen Freigang verwehren

Katzen, die sich auch im Freien bewegen, sollten bestenfalls ab dem frühen Nachmittag nicht mehr hinaus. Auch wenn es der Samtpfote vielleicht nicht gefällt, bleibt sie am besten bis zum nächsten Morgen in der Wohnung oder im Haus.

Entspannte Atmosphäre schaffen

Hunde und Katzen suchen sich drinnen meist selbst einen Platz, um sich dem lauten Treiben zu entziehen. Ein abgedunkelter Raum schafft zusätzlich eine entspanntere Atmosphäre, für Ablenkung sorgen gewohnte Spielrituale und alles, was die Stimmung stressfreier macht.

Ein ruhiges, idealerweise von der Straße abgelegenes Zimmer macht Kleinsäugern wie Mäusen, Kaninchen und Hamstern den Rutsch ins neue Jahr angenehmer. Bei geschlossenen Gardinen oder Rollläden bleiben auch die blitzenden Lichter draußen. Ein dunkles Versteck im Gehege, ein neues Spielzeug und sanfte Musik können ebenso gegen Silvesterstress helfen.

"Vermeiden sollten Halter aber unbedingt, das Gehege in einen Raum zu stellen, den ihre Tiere nicht kennen, zum Beispiel Keller oder Dachboden", macht Zang deutlich. Die Nager sollten nicht aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen werden: Das bedeutet zusätzlichen Stress. "Zur Angst vor Böllern und grellem Licht kommt dann nämlich noch ein neues Revier mit fremden Geräuschen und Gerüchen hinzu."

Vögel und Kleintiere gegen Feuerwerk abschirmen

Der Deutsche Tierschutzbund rät Vogelbesitzern, in Außenvolieren gehaltene Tiere besonders gegen Feuerwerk zu schützen. Lichtblitze können durch Nachtbeleuchtung abgeschwächt werden, es hilft den Tieren außerdem bei der Orientierung. Kleintiere wie Meerschweinchen oder Kaninchen sind in der Wohnung (entfernt von geschlossenen und abgedunkelten Fenstern) gut geschützt. Ein über den Käfig gelegtes, großes Tuch kann ebenfalls helfen, die Tiere vor zusätzlichem Stress zu schützen.

Pferde geschützt im Stall unterbringen

Auch Pferde benötigen an Silvester eine besondere Behandlung. Die Fluchttiere reagieren sehr empfindlich auf laute Geräusche und geraten schnell in Panik. Bestenfalls sollte während des Feuerwerks eine Person vor Ort sein, empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund. Besitzer sollten im Vorfeld mit Anwohnern sprechen, um zu verhindern, dass im direkten Umfeld des Stalls Feuerwerkskörper abgebrannt werden. Die Tiere lassen sich unter Umständen von ihrem Lieblingsfutter ablenken.

Besser auf Feuerwerk verzichten

Doch nicht nur Heimtiere kann Silvester in Stress und Panik versetzen. Auch Wildtiere können vom plötzlichen Lärm und grellen Blitzen überrascht werden und sind dem Feuerwerk meist schutzlos ausgeliefert. Wer Füchsen, Igeln, Rehen, Vögeln und anderen Wildtieren helfen möchten, sollte auf Feuerwerk lieber verzichten.

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