Kleintierhaltung
Wie alt werden Meerschweinchen?
7.10.2024, 07:42 UhrIn diesem Artikel:
Meerschweinchen sind vor allem in Haushalten mit Kindern beliebte Haustiere, da sie sehr sozial sind. Sie werden gerne gestreichelt, gekuschelt oder aus der Hand gefüttert. Gleichzeitig gehen Haustiere aber auch mit einer gewissen Verantwortung einher. Wer ein Meerschweinchen zu sich holt, sollte daher mit einigen gemeinsamen Jahren rechnen. Daher stellt sich die Frage, wie alt Meerschweinchen im Durchschnitt überhaupt werden.
Meerschweinchen und Lebenserwartung
Meerschweinchen haben im Allgemeinen eine Lebenserwartung von etwa sechs bis acht Jahren. Einige Tiere können jedoch schon im Alter von drei bis vier Jahren sterben, während andere den Durchschnitt übertreffen und bis zu zehn oder sogar zwölf Jahre alt werden. Laut dem Guinness-Buch ist das älteste Meerschweinchen der Welt sogar 14 Jahre geworden.
Wie lange leben Meerschweinchen?
Wie alt ein Meerschweinchen wird, lässt sich daher nicht pauschal beantworten. Das Meerschweinchen-Alter hängt immer von verschiedenen Faktoren ab. In der Vergangenheit lag die Lebenserwartung aufgrund anderer Zuchtbedingungen häufig zwischen sechs und zehn Jahren. Heute haben viele Vermehrungen dazu geführt, dass die durchschnittliche Hausmeerschweinchen Lebenserwartung gesunken ist.
Durch eine artgerechte Haltung, gute Pflege und gesunde Ernährung kann jedoch die Lebensdauer positiv beeinflusst werden.
- Genetik
Die Herkunft und Zucht der Tiere spielen eine entscheidende Rolle für ihre Lebenserwartung. Daher ist es wichtig, Meerschweinchen ausschließlich von seriösen Züchtern oder vertrauenswürdigen Quellen zu beziehen. Eine sorgfältige Zucht trägt dazu bei, genetische Gesundheitsprobleme zu minimieren und das Wohlbefinden der Tiere zu fördern.
Tipp: Gute Adressen sind kompetente Zoofachgeschäfte, seriöse Züchter, Tierheime oder erfahrene Stellen der Meerschweinchen-Hilfe. Zudem sollte man sich Zeit nehmen, das zukünftige Haustier sorgfältig zu begutachten. Im Zweifelsfall ist es auch sinnvoll, das Tier vor dem Kauf von einem Tierarzt untersuchen zu lassen. - Ernährung
Auch die Ernährung spielt eine zentrale Rolle. Eine artgerechte Ernährung ohne Trockenfutter, mit vielfältigem und ausgewogenem Grünfutter hält Meerschweinchen lange gesund. Gesund ernährte Meerschweinchen erreichen ein höheres Alter als Meerschweinchen, die schlecht ernährt werden. Bei einer Mangelernährung kann es beispielsweise zu Erkrankungen der Zähne, der Verdauung und der Harnwege kommen. - Haltung
Neben genetischen und ernährungsbedingten Faktoren ist auch eine artgerechte Haltung von hoher Relevanz. Meerschweinchen brauchen viel Bewegung, Sonne, frische Luft und Auslauf. Gleichzeitig dürfen Meerschweinchen nicht allein gehalten werden. - Stress
Nicht nur Menschen, sondern auch Tiere leiden unter Stress. Dieser macht Meerschweinchen krank - daher erreichen Meerschweinchen ein besonders hohes Alter, wenn sie in harmonischen Gruppen leben und wenig Stress ausgesetzt sind.
Meerschweinchenjahre in Menschenjahren
Nicht nur die Lebensdauer von Meerschweinchen unterscheidet sich, sondern ihre Jahre entsprechen auch einem anderen Zeitmaßstab.
Alter der Meerschweinchen | Alter in Menschenjahren |
---|---|
6 Wochen | 9 Monate |
1 Jahr | 18 Jahre |
2 Jahre | 30 Jahre |
3 Jahre | 40 Jahre |
4 Jahre | 50 Jahre |
5 Jahre | 60 Jahre |
6 Jahre | 70 Jahre |
7 Jahre | 80 Jahre |
8 Jahre | 90 Jahre |
9 Jahre | 100 Jahre |
10 Jahre | 100 Jahre |
12 Jahre | 110 Jahre |
14 Jahre | 123 Jahre |
Was braucht man, um Meerschweinchen zu halten?
Folgende Aspekte sollten berücksichtigt werden, wenn man Meerschweinchen bei sich zu Hause halten möchte:
- Rudelhaltung
Meerschweinchen sollten niemals allein gehalten werden. Aber wie viele Meerschweinchen sollte man mindestens halten? Für ihr Wohlbefinden benötigen sie mindestens einen, besser jedoch mehrere Artgenossen. - Großer Auslauf
Ein großes Gehege ist entscheidend für die Gesundheit der Tiere. Für zwei Meerschweinchen sollte das Gehege mindestens zwei Quadratmeter groß sein, damit sie sich ausreichend bewegen und sich bei Bedarf aus dem Weg gehen können. Für jedes weitere Meerschweinchen sollte die Fläche um mindestens einen halben Quadratmeter vergrößert werden. Ein zusätzlicher Käfig rundet das Gehege ab. Dieser sollte groß genug sein, etwa 120 Zentimeter breit, 60 Zentimeter tief und einen halben Meter hoch. - Geschützte Außenhaltung
Wer möchte, kann seine Meerschweinchen das ganze Jahr über im Freien halten, sofern genügend Platz vorhanden ist. Außerdem benötigen sie Schutz vor Sonne, Regen, Wind und Kälte. Im Winter ist ein frostfreies, gut isoliertes Schutzhaus als Rückzugsort unerlässlich, um die Gesundheit der Nager zu gewährleisten. Ein Freilaufgehege im Garten benötigt zudem einen Schutz von oben, um die Meerschweinchen vor Katzen oder anderen Raubtieren zu schützen. - Sicherheit
Beim Freilauf in der Wohnung oder im Garten müssen Gefahrenquellen wie Stromkabel und giftige Pflanzen für die Haustiere unzugänglich sein. - Ernährung
Meerschweinchen gelten als reine Pflanzenfresser und haben einen "Stopfmagen". Daher müssen sie rund um die Uhr fressen, damit ihre Verdauung reibungsfrei funktioniert. Bei der Stallhaltung bildet frisches Heu die Grundlage der Ernährung für Meerschweinchen. Dieses hat einen hohen Rohfaseranteil und sollte immer verfügbar sein. Für Abwechslung kann man Heu mit Löwenzahn, Alpenkräutern oder Blüten anbieten. Auch Gräser von der Wiese eignen sich, wobei nach den Wintermonaten eine langsame Gewöhnung an das Grünzeug erforderlich ist, um Durchfall und Verdauungsprobleme zu vermeiden. Meerschweinchen profitieren vor allem von frischem Gemüse und Salat. Obst sollte nur selten als "Leckerli" verfüttert werden. - Wasser
Auch ständig verfügbares, sauberes Wasser im Napf oder Spender (bestenfalls beides) ist für Meerschweinchen von hoher Relevanz. - Hygiene
Verschmutzte Trinkflaschen, schmutzige Futternäpfe und nasse Einstreu sind ungesund für jedes Tier. Daher sollte man Trinkflaschen und Futternäpfe regelmäßig reinigen und täglich frisches Wasser bereitstellen. Einmal pro Woche sollte der gesamte Stall gründlich gereinigt werden, wobei die "Toiletten" zusätzlich zwischendurch gesäubert werden müssen. - Beschäftigung
Damit die Meerschweinchen fit und aktiv bleiben, brauchen sie ausreichend Beschäftigung sowohl für den Körper als auch den Geist. Eine abwechslungsreiche Gestaltung des Geheges mit Häuschen, Röhren, Brücken und Ästen sorgt dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Diese Aktivitäten helfen auch dabei, Übergewicht zu vermeiden. - Vermeidung von Stress
Stress beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit von Menschen, sondern auch die von Meerschweinchen erheblich. Meerschweinchen benötigen genügend Rückzugsorte, um sich jederzeit verstecken zu können. Als Fluchttiere fühlen sie sich stark bedroht, wenn sie hochgenommen und herumgetragen werden, weshalb dies unbedingt vermieden werden sollte. Daher sollte man ihnen am besten auf Augenhöhe begegnen, um Kontakt aufzunehmen. Das Verfolgen der kleinen Haustiere sollte ebenfalls unterlassen werden (dies gilt vor allem für Kinder). Zudem ist darauf zu achten, dass andere Haustiere wie Katzen und Hunde keinen Zugang zu den Meerschweinchen haben. - Pflege
Die Pflege von Meerschweinchen sollte ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Obwohl sie sich meist selbst oder gegenseitig putzen, muss bei langhaarigen Meerschweinchen langes Fell (besonders im Bereich des Afters) gekürzt werden. Außerdem müssen die Krallen geschnitten werden, wenn sie sich nicht von selbst abnutzen.
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Sollte man Meerschweinchen lieber drinnen oder draußen halten?
Wie bereits erwähnt, hängt die Meerschweinchen-Lebenszeit auch von der Haltung des Tieres ab. Nun stellt sich die Frage, ob die Lebenserwartung bei Meerschweinchen von der Außenhaltung oder Innenhaltung beeinflusst wird. In beiden Haltungsformen ist eine artgerechte Pflege und Umgebung entscheidend für das Wohlbefinden und die Langlebigkeit der Tiere.
Diese Vor- und Nachteile gibt es für die Außen- und Innenhaltung
Haltung drinnen
Vorteile:
- Wetterunabhängigkeit (keine Kälte oder direkte Sonneneinstrahlung)
- Schutz vor Raubtieren im Garten
- Konstante (Wohlfühl-)Temperatur
- Die Tiere sind direkt in der Nähe (zum Streicheln, Kuscheln, Spielen)
- Vereinfachte Fütterung
Nachteile:
- Hoher Platzbedarf in der Wohnung erforderlich
- Geruch von Meerschweinchen
- Lärm (auch nachts)
- Andere Haustiere wie Katzen oder Hunde können sich in der Wohnung aufhalten
- Rücksicht auf Meerschweinchen (da sie sehr geräuschempfindlich sind)
- Verschmutzung auf Teppichen und Möbeln beim Freilauf
Haltung draußen
Vorteile:
- Natürliche Umgebung
- Frische Luft und natürliches Tageslicht
- Große Bewegungsfreiheit
- Einfachere Reinigung
Nachteile:
- Wetterabhängigkeit (Maßnahmen gegen Kälte und Hitze)
- Eindringlinge (zum Beispiel Hunde, Katzen, Füchse, Marder, Raubvögel)
- Große Grundfläche erforderlich
Fazit
Fazit Sowohl die Haltung von Meerschweinchen drinnen als auch draußen hat jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile. Auch eine kombinierte Haltung ist möglich, sodass die Meerschweinchen in den Sommermonaten draußen gehalten werden und in den Wintermonaten in der Wohnung. Allerdings sollten beide Haltungsformen so gestaltet sein, dass immer eine artgerechte Haltung gewährleistet ist.