Weihnachtsstress

„Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden“: Gründe und mögliche Lösungen für das Problem

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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4.12.2024, 13:14 Uhr
Volle Paketwagen: Während der Vorweihnachtszeit werden wieder deutlich mehr Pakete versendet. (Symbolbild)

© Jelinek, Hubert via www.imago-im/imago images/Hubert Jelinek Volle Paketwagen: Während der Vorweihnachtszeit werden wieder deutlich mehr Pakete versendet. (Symbolbild)

Aktuell bereiten sich Paket- und Briefdienste auf die Vorweihnachtszeit vor: Paketzusteller Hermes erklärt, dass erfahrungsgemäß spätestens Ende November mit den Aktionstagen um Black Friday und Cyber Monday das "traditionelle Online-Weihnachtsshopping" beginnt. "Die Vorbereitungen für die mengenstarken Tage laufen bereits seit Monaten", heißt es auf der Seite des Herstellers. Ob die Zusteller trotz Vorbereitung das Weihnachtsgeschäft stemmen können, bleibt noch abzuwarten. Klar ist, bereits im normalen Tagesgeschäft läuft es nicht immer rund.

Während geschäftigen Zeiten kann es schonmal vorkommen, dass Paketboten gerne den ein oder anderen Stopp überspringen. Empfänger warten dann zu Hause vergebens auf ihre Pakete, bis dann plötzlich die Benachrichtigung hereinkommt: "Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden". Doch was kann man tun, wenn der Paketbote keinmal klingelt?

Besonders während Weihnachten: Viele "vorgetäuschte Zustellungsversuche"

Das Verbraucherportal "Paketda" erklärt, dass es vorgetäuschte Zustellungsversuche leider viel zu oft gibt. Zudem passieren diese bei allen Paketdiensten. Um das Weihnachtsgeschäft zu bewältigen, setzen Paketdienste besonders zwischen Oktober und Januar viele Aushilfskräfte ein, erklären die Verbraucherschützer. Tourabbrüche und vorgetäuschte Zustellversuche kommen bei Aushilfen tendenziell häufiger vor. Laut Beobachtungen können die Abbrüche folgende Ursachen haben:

  • Der Zusteller hat seine Ausliefertour zeitlich nicht geschafft.
  • Der Zusteller hat sich die Arbeit erleichtert und ein Paket direkt in einen Paketshop gebracht.
  • Der Zusteller hat ein Paket absichtlich mit "Annahme verweigert" oder "Empfänger unbekannt" markiert.
  • Der Zusteller hat die Adresse wirklich nicht gefunden, weil z.B. der Hauseingang versteckt liegt.

DHL erklärt auf der eigenen Website, dass wenn Sendungen "nicht zugestellt" werden können, sie möglicherweise falsch vorsortiert wurden. Wenn die Sortieranlage in den Paketzentren erforderliche Informationen nicht lesen oder zuordnen kann, besteht die Möglichkeit, dass die Sendung fehlgeleitet und auf ein falsches Zustellungsfahrzeug geladen wird, erklärt der Zusteller. Wegen der fehlerhaften oder unvollständigen Adressierung oder einem gelösten Adress-Sticker kann es dann zu Verzögerungen von bis zu 5 Tagen kommen, heißt es seitens Zusteller.

Was tun, wenn mein Paketbote nicht klingelt?

Um ausschließen zu können, dass das Paket nicht falsch adressiert war, sollten Betroffene zunächst mit dem Absender einen Abgleich der Lieferanschrift machen, erklärt "Paketda". Sie sollten zudem sicherstellen, dass der Briefkasten und das Klingelschild einwandfrei beschriftet sind. "Der Name auf dem Paketaufkleber muss 1:1 mit dem Namen auf dem Klingelschild / Briefkasten übereinstimmen." Nach dem Check können dann vorgetäuschte Zustellungsversuche reklamieren.

Auf Reddit hatte ein, nach eigenen Angaben, DHL-Brief- und Paketbote unter einem "Ask me Anything" (zu deutsch: "Fragt mich Alles")-Thread erklärt, dass Beschwerden aufgenommen werden und dann unter den zuständigen Abteilungen der Sachverhalt geklärt wird. Sollte sich nach einer Beschwerde nichts ändern, gibt der Bote den Tipp, dass Betroffene genau dokumentieren sollten, wo und bei wem das Paket abgegeben wird. Bei erneuter Beschwerde sollte man dann einen Zeugen haben - "dann wird es definitiv Konsequenzen geben".

In manchen Fällen sind Paketdienste gegen vorgetäuschte Zustellversuche aber "machtlos". Das kann vorkommen, wenn die Zusteller nicht beim Paketdienst angestellt sind, sondern bei Subunternehmen. Paketdienste haben so also kein direktes Durchgriffsrecht. "Wir empfehlen, Lieferungen mit unzuverlässigen Paketdiensten zu vermeiden. Suchen Sie gezielt solche Onlineshops aus, die mit zuverlässigen Paketdiensten versenden", erklärt "Paketda". Zudem könne die Lieferung an ein Paketshop helfen.

Im Ernstfall könne man sich auch bei der Bundesnetzagentur beschweren. Die Verbraucherschützer empfehlen jedoch zunächst den direkten, sachlichen Kontakt, auch damit man das Verhältnis zu dem Paketzusteller nicht schädigt.

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