Gerechte Bezahlung?

Gehalt im Check: So viel verdienen Krankenschwestern und Pfleger

23.6.2022, 10:53 Uhr
Die Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig das Pflegepersonal ist - das Gehalt spiegelt das nicht wieder.

© Victoria Jones, dpa Die Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig das Pflegepersonal ist - das Gehalt spiegelt das nicht wieder.

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Drei Jahre müssen Auszubildende erstmal an einer staatlich anerkannten Berufsfachschule für Krankenpflege den Beruf erlernen und bekommen in dieser Zeit natürlich noch Ausbildungsgehalt.

- Im ersten Ausbildungsjahr wird man mit circa 975 bis 1.165 Euro brutto vergütet

- Über die drei Jahre erhöht sich das mit etwa 100 Euro mehr pro Jahr minimal. Das heißt im zweiten Ausbildungsjahr sind es zwischen 1.025 und 1.225 Euro.

- Im dritten Jahr sind es dann 1.125 bis 1.325 Euro.

Das Einstiegsgehalt von Krankenschwestern und Pflegern liegt bei 2.400 bis 2.950 Euro brutto.

Das durchschnittliche Gehalt für Fachkräfte in der Pflege liegt in Deutschland laut Bundesagentur für Arbeit bei 3.645 Euro brutto. Um das zu erhalten, müssen zu der Ausbildung auch einige Jahre Berufserfahrung vorliegen.

Allerdings hängt das Gehalt von der Art der Einrichtung ab, in der man angestellt ist. Mit einem öffentlichen Tarifvertrag verdient man in der Regel mehr als bei privat geführten Häusern. Beim TVöD-P liegt zum Beispiel das Einstiegsgehalt bei circa 2.932 Euro brutto.

Außerdem kommt es auf das Bundesland an, in dem man arbeitet: Bayern liegt beispielsweise nur auf Platz fünf bei der Bezahlung des Pflegepersonals – am besten verdienen Krankenschwestern im Saarland. Zudem sind die Gehälter in den östlichen Bundesländern niedriger als in den westlichen.

Die Bundesländer, wo am meisten verdient wird

1. Saarland mit 3.894 Euro brutto
2. Baden-Württemberg mit 3.841 Euro brutto
3. Nordrhein-Westfalen mit 3.736 Euro brutto
4. Bremen mit 3.733 Euro brutto
5. Bayern mit 3.697 Euro brutto

Die Bundesländer, wo am wenigsten verdient wird

1. Brandenburg mit 3.245 Euro brutto
2. Mecklenburg-Vorpommern mit 3.356 Euro brutto
3. Sachsen mit 3.384 Euro brutto
4. Sachsen-Anhalt mit 3.397 Euro brutto
5. Thüringen mit 3.464 Euro brutto

Neben langer Berufserfahrung können auch Fortbildungen das Gehalt in der Pflege erhöhen. Durch beispielsweise eine abgeschlossene Weiterbildung zum Intensivpfleger verdient man laut Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bis zu 3.973 Euro brutto. Für den Schichtdienst, wie die Arbeit am Wochenende oder nachts, bekommen Krankenschwester und Pfleger zudem meist eine Zulage.

Obwohl der Beruf verstärkt von Frauen ausgeübt wird, gibt es auch in der Pflege ein Gender-Pay-Gap: Laut Bundesagentur für Arbeit verdienen Männer rund 260 Euro mehr im Monat. Für die hohe körperliche und psychische Belastung des Berufs ist die Vergütung nicht angebracht, beklagen viele Betroffene.

Auch andere Länder finden, dass gerade solche systemrelevanten Berufe wie die Pflege besser bezahlt werden müssen. Belgien und Luxemburg belegen dabei die Top-Plätze für die beste Bezahlung von Krankenschwester und Pflegern. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bekommt man in Luxemburg um die 8.300 Euro und in Belgien etwa 6.500 Euro im Monat für den Beruf der Krankenschwester.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Lohn und Gehalt? Das lesen Sie hier.

Dieser Artikel vom 16. Januar wurde am 23. Juni aktualisiert und erweitert.