Bewerbungstipps

Lebenslauf schreiben: So erstellen Sie den perfekten Lebenslauf für Ihre Bewerbung

Elias Thiel

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2.9.2024, 13:58 Uhr
Ein gut geschriebener Lebenslauf verbessert die Berufschancen enorm.

© IMAGO/Westend61 Ein gut geschriebener Lebenslauf verbessert die Berufschancen enorm.

In diesem Artikel:

Ein Curriculum Vitae (CV) oder Lebenslauf ist eine kurze und prägnante, schriftliche Zusammenfassung des eigenen Werdegangs. Dazu gehören die schulische und berufliche Laufbahn sowie besondere Fähigkeiten und Leistungen in Bezug auf eine Praktikumsstelle, einen Ausbildungsplatz oder einen Job. Im Lebenslauf sind also alle relevanten Informationen über eine Person übersichtlich auf ein bis zwei Seiten zusammengefasst.

Bei der Länge des Lebenslaufs spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Idealerweise beschränkt man sich auf die wichtigsten Informationen und hält den Lebenslauf auf einer Länge von ein bis zwei Seiten. Allerdings kann es bei manchen Menschen Sinn machen, diese Länge auch zu überschreiten.

Hat man beispielsweise bereits einige wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, die für die neue Stelle relevant sind, so lässt sich eine Länge von zwei Seiten in der Regel schwer einhalten. Andere Menschen haben bereits einige Jobwechsel hinter sich und möchten der Vollständigkeit halber alle Stationen in ihrem Lebenslauf aufführen. Auch dann kann sich der Lebenslauf über mehr als zwei Seiten strecken.

Eine Faustregel, die man anwenden kann, ist folgende: Man nimmt einfach die erste Zahl des Alters und nutzt diese als Seitenanzahl. Während eine 23-jährige Person sich also auf einen zweiseitigen Lebenslauf beschränken sollte, kann sich der CV bei einer Person in den 40ern auch über vier Seiten erstrecken.

Die Formen des Lebenslaufes unterscheiden sich im Hinblick auf das Layout und den Aufbau, sodass der Inhalt meist gleich bleibt. Sowohl das Design als auch das Layout können leicht variieren. Dabei wird zwischen dem tabellarischen, ausführlichen und modernen Lebenslauf differenziert.

Tabellarischer Lebenslauf

Ein tabellarischer Lebenslauf ist besonders beliebt, da er die wichtigsten Informationen übersichtlich und kompakt darstellt. Dieser ist in verschiedene Gliederungspunkte unterteilt und folgt der Reihenfolge der relevanten Angaben. Der Lebenslauf sollte lückenlos und in antichronologischer Reihenfolge aufgebaut sein (beginnt mit der aktuellen oder letzten beruflichen beziehungsweise schulischen Station und listet dann alle vorherigen Positionen in absteigender Reihenfolge auf).

Ausführlicher Lebenslauf

Der ausführliche Lebenslauf beinhaltet alle Details eines tabellarischen Lebenslaufes, wird jedoch als Fließtext verfasst und bietet zusätzlich eine Beschreibung der Motivation beziehungsweise Entscheidung für die angestrebte Position. Trotz der ausführlichen Darstellung sollte der Lebenslauf nicht viel länger als der tabellarische strecken. Der ausführliche Lebenslauf baut auf einer chronologischen Reihenfolge auf, beginnend mit der schulischen Ausbildung und anschließend den beruflichen Stationen bis zum aktuellen Job oder Ausbildungsabschnitt.

Achtung: Da die Durchsicht eines ausführlichen Lebenslaufes für Personalverantwortliche zeitaufwendig ist, sollte er nur dann in die Bewerbung aufgenommen werden, wenn dies ausdrücklich in der Stellenanzeige oder vom Unternehmen verlangt wird.

Moderner Lebenslauf

Der moderne Lebenslauf ist eine Weiterentwicklung des tabellarischen Formats. Dieser zeichnet sich vorrangig durch ein ansprechendes Design und visuelle Elemente aus. Zudem nutzt der moderne Lebenslauf kreative Darstellungen wie Zeitstrahlen für die schulische und berufliche Entwicklung oder Diagramme zur Veranschaulichung eigener Fähigkeiten.

Tipp: Diese Form des Lebenslaufes ermöglicht es Bewerbern, ihre Persönlichkeit hervorzuheben und sich durch ein individuelles Design von anderen abzuheben.

Wer einen Lebenslauf für seine Bewerbung benötigt, stellt sich die Frage: Wie sieht ein perfekter Lebenslauf aus?

Inhaltlich sehen die meisten tabellarischen Lebensläufe gleich aus. Diese bestehen in der Regel aus den drei folgenden Elementen:

  1. Kopf (persönliche Informationen)
  2. Hauptteil (schulischer Werdegang, praktische Erfahrungen sowie Hobbys und Interessen)
  3. Schlussteil (einschließlich Unterschrift)

Jeder Lebenslauf sollte folgende Angaben enthalten:

  • Kopfzeile
  • Überschrift
  • Persönliche Daten (Name, Geburtsdatum/-Ort und Kontaktdaten, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse)
  • Foto (freiwillig)
  • Schulische Laufbahn (beispielsweise Abschluss wie Abitur oder Realschulabschluss)
  • Bisherige Berufserfahrung (etwa Praktika, Studierendenjobs oder bisherige Jobs)
  • Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten (etwa Sprachkenntnisse, EDV-Kenntnisse, Führerschein)
  • Ort, Datum und Unterschrift
  • Hobbys und Interessen

Wichtige Informationen, wie beispielsweise Kenntnisse über bestimmte Programme, die für die neue Position wichtig sind, sollten immer im Lebenslauf auftauchen. Vor einer Doppelnennung sollte man sich nicht fürchten. Auch wenn derlei Kenntnisse bereits im Bewerbungsanschreiben auftauchen, ist der Lebenslauf doch die Hauptarbeitsgrundlage in vielen Personalabteilungen und sollte in sich vollständig sein.

Ein gut strukturierter Lebenslauf ist das A und O einer Bewerbung. Man muss sich vorstellen, dass man in der Regel mit anderen Bewerberinnen und Bewerbern konkurriert. Mitarbeitende in Personalabteilungen werden daher den Lebensläufen mehr Aufmerksamkeit widmen, die ihnen das Leben leichter machen und übersichtlich sind.

Hobbys und Interessen

Bei Bedarf können noch weitere Erfahrungen und Tätigkeiten angegeben werden, wie Weiterbildungen und Zertifikate, Auslandserfahrung, ehrenamtliches Engagement oder Hobbys. Man sollte allerdings nur solche Hobbys in den Lebenslauf aufnehmen, die dem potenziellen Arbeitgeber einen echten Mehrwert bieten. Besonders nützlich sind Hobbys, die relevante Erfahrungen oder Führungsqualitäten zeigen oder Motivation, Leistungsbereitschaft und soziale Kompetenzen unterstreichen. Die besten Beispiele, wie man Hobbys im Lebenslauf unterbringt, finden Sie hier.

Tipp: Man sollte die beruflichen Stationen im Lebenslauf klar und übersichtlich darstellen, indem man eine Tabelle mit zwei Spalten verwendet: Eine für die Zeiträume und eine für die Positionen sowie Arbeitgeber. Dabei beginnt man mit der aktuellen oder letzten Position und listet die vorherigen Stationen in zeitlich absteigender Reihenfolge auf, wobei Erfolge und Verantwortlichkeiten prägnant und möglichst zahlenbasiert hervorgehoben werden.

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Man muss seine persönlichen Daten nicht zwangsläufig im Lebenslauf angeben, sondern kann diese auch auf dem Deckblatt (mit einem Bewerbungsfoto) angeben.

Auch den Ort und das Datum der Geburt muss man nicht angeben. Dies ist im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) festgelegt und soll davor schützen, dass es zu einer Diskriminierung kommt und unter anderem Bewerbungen von Bewerbern mit Migrationshintergrund nachteilig behandelt werden. Sogar auf die Angabe des Namens kann theoretisch verzichtet werden, weshalb die Bewerbung vollständig anonym erfolgen kann. In diesem Fall sollte man aber unbedingt weitere Kontaktdaten (etwa Telefonnummer oder E-Mail-Adresse) angeben, damit der potenzielle Arbeitgeber auch Kontakt aufnehmen kann.

Achtung: Allerdings ist es in Deutschland eher unüblich, Bewerbungen ohne Angabe persönlicher Informationen einzureichen. Positiv wirkt dies zweifelsfrei nicht.

Worauf sollte man beim Bewerbungsfoto achten?

Wenn man ein Foto in den Lebenslauf einfügen möchte, sollte es sich um ein aktuelles und professionelles Bewerbungsfoto handeln (nicht älter als ein Jahr). Das Bild wird üblicherweise unter der Überschrift oder in der Nähe der persönlichen Daten platziert. Um einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen, sollte das Bewerbungsfoto eine freundliche und professionelle Körpersprache zeigen.

Um einen tabellarischen Lebenslauf selbst zu erstellen, braucht man lediglich ein Textverarbeitungsprogramm, wie Microsoft Word. Man öffnet eine leere Seite und wählt Standard-Seitenränder von 2,5 cm aus. Anschließend schreibt man alle relevanten Informationen für den Lebenslauf untereinander auf. Mithilfe von Zeilenabständen (mindestens 1,15) und verschiedenen Schriftgrößen werden die Informationen übersichtlicher und ein roter Faden ersichtlich. Beim Erstellen eines Lebenslaufs sollte man auf eine seriöse Schriftart wie Calibri, Times New Roman oder Arial zurückgreifen und eine Mindestschriftgröße von 11 Punkten wählen. Hervorhebungen durch Fettdruck, Kursivschrift oder Farben sollte man nur sparsam im Lebenslauf verwenden. Fettdruck ist nützlich, um wichtige Fakten wie Positionsbezeichnungen hervorzuheben. Zudem müssen Rechtschreib-, Grammatik- oder Tippfehler unbedingt vermieden werden.

Microsoft Office Word bietet beispielsweise mittlerweile verschiedene Formatvorlagen, mit denen man leicht einen ansprechenden Lebenslauf erstellen kann, auch wenn man nicht versiert in Textverarbeitungsprogrammen ist.

CV schreiben: Was macht man bei Lücken im Lebenslauf?

Lücken im Lebenslauf sind oft unvermeidlich und können auftreten, ohne dass es sich um einen wesentlichen Nachteil handelt. Anstatt diese Lücken zu verstecken, sollte man sie offen und ehrlich ansprechen. Bei gesundheitlichen Auszeiten genügt eine Formulierung wie "Auszeit aus gesundheitlichen Gründen". Daher ist es nicht nötig, die Details der Krankheit zu erläutern. Allerdings sollte man bestätigen, dass man vollständig genesen und bereit für die neue Position ist.

Wer längere Zeit als Backpacker unterwegs war, kann diese Erfahrung beispielsweise als wertvolle Lebenszeit darstellen, die persönliche Entwicklung, Verbesserung der Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen unterstreicht.

Bei einer Studienzeit, welche die Regelstudienzeit überschreitet, kann man auf Praktika oder ehrenamtliche Tätigkeiten hinweisen. Ein Zwischenraum zwischen Schule und Ausbildung oder Studium ist meist unproblematisch, vor allem wenn man in dieser Zeit produktive oder lehrreiche Aktivitäten durchgeführt hat (zum Beispiel ein freiwilliges soziales Jahr oder Reisen).

Bei Arbeitslosigkeit aufgrund von Unternehmensumstrukturierungen oder Insolvenz sollte man dies klar kommunizieren und sich darauf konzentrieren, wie man die Zeit effektiv genutzt hat. In jedem Fall sollte man vermeiden, negativ über frühere Arbeitgeber oder Kollegen zu sprechen.

Beim Erstellen eines Lebenslaufs stellt sich oftmals die Frage, welche Erfahrungen und Details man weglassen kann.

Wenn ein Job oder eine Erfahrung wenig mit der beworbenen Stelle zu tun hat, sollte man ihn nur kurz erwähnen und auf detaillierte Beschreibungen der Aufgaben verzichten. Man sollte sich vor allem auf Positionen und Tätigkeiten konzentrieren, die relevante Qualifikationen und Erfahrungen für die angestrebte Stelle zeigen.

Sobald das Weglassen einer Station eine Lücke im Lebenslauf erzeugen würde, sollte man diese Station immer angeben. Auch wenn der Job wenig Bezug zur angestrebten Position hat, sollte man diesen kurz erwähnen.

Besonders bei umfangreicher Berufserfahrung sollte man sich auf die wertvollsten und relevantesten Erfahrungen beschränken. Lang zurückliegende Nebenjobs, Praktika oder kleine Projekte kann man weglassen, besonders wenn sie keinen Bezug zur aktuellen Bewerbung haben.