Früher Saisonstart

Kürbis im August? Diese beliebte Sorte könnte schon jetzt reif zur Ernte sein

Saskia Muhs

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23.8.2023, 14:57 Uhr
Im späten 19. Jahrhundert brachten amerikanische Agrarberater die bis dahin in Japan unbekannte, harte und geschmacksarme Kürbissorte Hubbard  mit, aus der erst in den 1940er Jahren schließlich der Hokkaido-Kürbis (benannt nach der zweitgrößten Insel Japans) gezüchtet wurde.

© pixabay Im späten 19. Jahrhundert brachten amerikanische Agrarberater die bis dahin in Japan unbekannte, harte und geschmacksarme Kürbissorte Hubbard  mit, aus der erst in den 1940er Jahren schließlich der Hokkaido-Kürbis (benannt nach der zweitgrößten Insel Japans) gezüchtet wurde.

Butternut, Muskat, Patisson oder Sweet Dumpling: Die Auswahl an Speisekürbissen ist groß. Der beliebteste hierzulande ist allerdings unangefochten der Hokkaido-Kürbis. Letzterer landet laut einer Analyse der "Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V" mit Abstand am häufigsten auf den Tellern in Deutschland – und in diesem Jahr könnte das erste Hokkaido-Gericht schon deutlich früher auf dem Tisch stehen als gewöhnlich.

Der Hokkaido gehört zu den Winterkürbissen – wie die meisten, rund 800 Sorten. Diese haben im Herbst Saison und lassen sich nach der Ernte lange einlagern, erklärt "Gartenjournal.net". Hokkaido-Kürbisse sind für gewöhnlich zwischen September und November erntereif. Zwischen Aussaat und Ernte liegen laut des Online-Magazins von "Plantura" je nach Witterung zwischen 95 und 120 Tage.

Das Magazin rät außerdem Hokkaido-Kürbisse nur im vollreifen Zustand zu ernten oder sie zumindest an einem warmen und trockenen Ort nachreifen zu lassen. Von einer Ernte im unreifen Zustand sei "genau so abzuraten, wie von einer zu späten Ernte, wenn es draußen bereits sehr kalt und nass ist, beides vertrage die Frucht nicht besonders gut", heißt es in dem Magazin weiter.

Sommer 2023 - gute Voraussetzungen für eine frühe Ernte

Der Hokkaido mag es warm und er braucht viel Wasser. Nach den vergangenen teils sehr heißen, aber auch regenreichen Sommermonaten stehen die Chancen auf eine frühe Hokkaido-Ernte also sehr gut. Doch wie erkenne ich, ob der Hokkaido reif genug ist?

  • Klopf-Probe: Ertönt beim Klopfen auf die Schale ein hohles Geräusch, ist das ein gutes Zeichen.
  • Feste, orange Schale: Die Schale sollte so hart sein, dass sie mit dem Fingernagel nur schwer einzukerben ist und keine großen, grünen Stellen mehr aufweisen.
  • Holziger Stiel: Ist der Stil, der den Kürbis mit der Pflanze verbindet, bereits holzig und trocken, ist das ein Anzeichen dafür, dass der Kürbis erntereif ist.

Hokkaido: Junges Gemüse mit steiler Karriere

Der Hokkaido stammt nämlich von der gleichnamigen japanischen Insel, wo er auch ganz anders, nämlich "Uchiki Kuri“ heißt. Seit den 1990er Jahren wird er in Deutschland angebaut und setzte sich schnell an die Spitze des Kürbismarkts, heißt es in einer Pressemitteilung der "Bundesvereinigung der Erzeugerorganisation Obst und Gemüse e. V.".

Seine große Beliebtheit hat gleich mehrere Gründe: Obwohl der Hokkaido zu den Riesenkürbissen zählt, sind Hokkaidos mit einem Durchschnittsgewicht von ein bis zwei Kilo eher klein und ideal für die deutsche Durchschnittsfamilie geeignet. Ein weiterer möglicher Grund für seine Beliebtheit: Die Schale ist nämlich so dünn, dass sie problemlos mitgekocht und -gegessen werden kann. Geschmacklich erinnert der Hokkaido an Maronen und er lässt sich sowohl in Suppen, Pürees, Risottos als Ofengemüse oder Kürbiskuchen verwandeln.

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