Fahrzeugsicherheit

Kontrollleuchten im Auto: Wofür stehen die Blinklichter genau?

Elias Thiel

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26.9.2024, 08:23 Uhr
Die Kontrollleuchten machen Autofahrende auf mögliche Probleme aufmerksam. Hier leuchtet die Batteriekontrollleuchte und die Ölkontrolleuchte.

© imago images/MiS Die Kontrollleuchten machen Autofahrende auf mögliche Probleme aufmerksam. Hier leuchtet die Batteriekontrollleuchte und die Ölkontrolleuchte.

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Sobald auf der Armaturentafel ein Symbol aufleuchtet, sollte man zunächst die Bedeutung des Symbols überprüfen. Nicht immer ist Panik begründet, manchmal sollte man jedoch besser nicht weiterfahren.

Denn Warnleuchten im Auto weisen auf ein potenzielles Problem hin. Oftmals ist jedoch nicht eindeutig, auf welches Problem welche Kontrollleuchte hinweist. Wir haben für Sie die einzelnen Kontrollleuchten-Symbole und ihre Bedeutung aufgeschlüsselt.

Der Sinn der Warnsymbole besteht darin, bei einer Veränderung des Zustandes Alarm zu geben. Daher ist es normal, wenn nach dem Einschalten der Zündung und dem Anfahren des Autos die meisten Leucht-Informationen erlöschen. Somit zeigen sie eben, dass sie im Ernstfall auch funktionieren. Während einige Signale ein umgehendes Handeln erforderlich machen, um schwere Schäden am Auto zu vermeiden, gibt es auch harmlose Signale. Denn nicht in allen Fällen muss man direkt in die Werkstatt fahren. Um die Relevanz zu unterscheiden, wurden bestimmte Farben einheitlich festgelegt, und zwar Grün, Gelb und Rot.

Achtung: Nicht alle Autohersteller verwenden die gleichen Symbole. Folglich kann es sein, dass die Symbole teilweise anders aussehen.

Die Kontrollleuchten deuten nicht immer auf eine ernst zu nehmende Warnung hin. Vielmehr dienen sie als Information für den aktuellen Betriebszustand. Einige Symbole stellen auch nur eine Anzeige dar. Beispielsweise kennen alle Autofahrer die pfeilförmige Anzeige für den Blinker. Dies bedeutet lediglich, dass der Blinker gerade betätigt wurde.

Schwieriger zu verstehen sind andere Kontrollleuchten, die durch Symbole oder Piktogramme dargestellt werden. Diese können ein Hinweis auf schwerwiegende Probleme sein. Wenn Kontrollleuchten zur Fehlermeldung im Auto aufleuchten, ist also Vorsicht geboten.

Die Kontrolllampen im Auto haben unterschiedliche Farben. "Weißes Licht" bei den Kontrollleuchten im Auto wird meist für Statusmeldungen verwendet, die keine unmittelbare Gefahr darstellen. Diese Lichter informieren den Fahrer beispielsweise über aktivierte Funktionen wie die Standlicht- oder Abblendlichtkontrolle. Die Farbe "Blau" steht für das Fernlicht am Auto und weist darauf hin, dass man den Gegenverkehr nicht länger als nötig blenden sollte. Die Farbe "Grün" informiert Kfz-Fahrer darüber, dass eine gewisse Funktion (etwa das Abblendlicht) in Betrieb ist. Hingegen können die Farben "Gelb"und "Rot" auf echte Probleme des Fahrzeugs hinweisen. Sobald die Farbe "Rot" aufleuchtet, sollte man unbedingt anhalten und das Problem näher betrachten.

In jedem Fall gilt: Wenn die gelbe oder rote Kontrollleuchte im Auto aufblinkt, sollte man in der Bedienungsanleitung nachlesen, was nun zu tun ist. Somit lassen sich teure Folgefehler vermeiden.

Gelb ist außerdem nicht nur bei Autos eine Signalfarbe, sondern auch bei Motorradfahrern. Wenn ein Biker einen gelben Schal an sein Lenkrad gebunden hat, kann das etwa ein Hilferuf sein.

Auto-Symbole und deren Bedeutung: Bei welchen Warnleuchten muss man sofort in die Werkstatt? Und was bedeuten die einzelnen Symbole genau? Wir stellen die verschiedenen Kontrollleuchten im Detail vor.

Dass die Kontrollleuchten beim Starten des Motors aufleuchten, ist vollkommen normal.

Dass die Kontrollleuchten beim Starten des Motors aufleuchten, ist vollkommen normal. © IMAGO/Depositphotos

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Die folgenden grünen Kontrollleuchten gibt es in Kfz-Fahrzeugen:

  • Pfeil nach rechts oder links (Blinker): Die Blinker (rechts und links) werden durch einen Pfeil symbolisiert. Wenn diese grün leuchten, zeigen sie die jeweilige Fahrtrichtung an.
  • Zwei Lampen (Standlicht): Das Symbol fürs Standlicht besteht aus zwei Lampen, die nach rechts und links strahlen. Wenn das Symbol aufleuchtet, ist das Standlicht gerade aktiv.
  • Scheinwerferlicht (Abblendlicht): Das Abblendlicht-Zeichen besteht aus einer Lampe mit einem Scheinwerferlicht, welches nach unten gerichtet ist. Das Symbol zeigt an, dass das Abblendlicht eingeschaltet wurde.
  • Lichtschalter mit Ausrufezeichen (Hauptlichtschalter): Der Hauptlichtschalter wird durch einen Schalter mit einem Ausrufezeichen symbolisiert. In diesem Fall muss man eine defekte Glühbirne der Beleuchtung austauschen.
  • Tacho mit einem Pfeil (Tempomat): Der Tempomat leuchtet grün auf, wenn dieser aktuell aktiviert ist. Sobald man die Funktion wieder ausstellt, erlischt auch die Anzeige.
  • N-Symbol: Das Symbol "N" findet man in einigen Autos, die eine Leerlaufkontrolle besitzen. Somit wird angezeigt, dass derzeit kein Gang eingelegt ist.

Wenn die Warnleuchten im Auto gelb aufleuchten, wird auf Sicherheitsrisiken hingewiesen (wie zu niedriger Reifendruck oder potenzielle Marderschäden). Dies erfordert ebenfalls eine zeitnahe Überprüfung, jedoch meist ohne sofortige Gefahr.

  • Motorblock-Warnsymbol: Wenn die gelbe Motorkontrollleuchte aufleuchtet, deutet dies auf Probleme mit der Motorsteuerung hin. Diese können auch zu einem erhöhten Schadstoffausstoß führen. Ursachen könnten eine defekte Lambdasonde oder Schäden durch einen Marder sein. In jedem Fall sollte umgehend eine Werkstatt aufgesucht werden, um weitere Schäden zu vermeiden.
  • Auto mit gelber Schlangenlinie: Das Symbol eines schleudernden Autos weist darauf hin, dass das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) aktiv ist, insbesondere bei nassen oder vereisten Straßenbedingungen. In kritischen Situationen blinkt die Leuchte, weshalb man die Geschwindigkeit reduzieren, vorsichtig lenken und eine Vollbremsung vermeiden sollte. Leuchtet das Licht dauerhaft, kann das ESP entweder deaktiviert oder defekt sein.
  • Gelbes Ausrufezeichen im Reifen: Ein gelbes Ausrufezeichen im Reifen weist auf ein Problem mit dem Reifendruck hin, was durch eine Reifenpanne oder fehlende Kalibrierung der Luftdrucksensoren nach einem Reifenwechsel verursacht werden kann. Auch ein Fehler im Kontrollsystem ist möglich. Daher sollte man alle Reifen überprüfen und die Bedienungsanleitung für weitere Schritte lesen. Sollte der Reifendruck korrekt sein und das Licht weiterhin leuchten, ist es an der Zeit, eine Werkstatt aufzusuchen.
  • Airbag-Symbol: Wenn die Airbag-Kontrollleuchte anzeigt, dass der Beifahrer-Airbag deaktiviert ist, sollte ebenfalls eine Werkstatt aufgesucht werden. Andernfalls besteht das Risiko, dass Airbags oder der Gurtstraffer im Falle eines Unfalls nicht auslösen.
  • Nebelschlussleuchte-Symbol: Die gelbe Kontrollleuchte zeigt an, dass die Nebelschlussleuchte eingeschaltet ist. In Deutschland ist diese nur bei Sichtweiten unter 50 Metern durch Nebel zulässig. Diese Kontrollleuchte erinnert auch daran, die Nebelschlussleuchte auszuschalten, sobald sich der Nebel verzogen hat.
  • Kugelkopf-Symbol: Erscheint ein Symbol mit einem kleinen Kugelkopf, deutet dies bei Fahrzeugen mit ausklappbaren oder ausfahrbarem Anhängerkugelkopf auf eine mögliche Störung der Verriegelung hin. In diesem Fall sollte der Kugelkopf erneut ausgeklappt oder ausgefahren werden, bevor ein Anhänger oder Fahrradträger angebracht wird. Bestenfalls sollte man die Bedienungsanleitung lesen und zeitnah eine Werkstatt aufsuchen.
  • "A" in einem kreisförmigen Pfeil: Das "A" in einem kreisförmigen Pfeil gibt die Information, dass die Start-Stopp-Anlage deaktiviert wurde. Dies kann entweder auf Wunsch des Fahrers geschehen oder weil die Spannung der Starterbatterie zu niedrig ist. Weitere Gründe könnten sein, dass ein Anhänger angekuppelt wurde, die elektromechanische Servolenkung stark eingeschlagen ist oder die Klimaanlage beziehungsweise Heizung mit maximaler Leistung betrieben wird.
  • Kreis mit gestrichelten Linien: Das gelbe Symbol mit einem Kreis und gestrichelten Linien soll einen Reifen mit abgenutzten Bremsbelägen symbolisieren. Diese Kontrollleuchte weist darauf hin, dass die Bremsbeläge bald ausgetauscht werden müssen. Obwohl Weiterfahren vorerst möglich ist, sollte zeitnah ein Termin in der Werkstatt vereinbart werden.
  • Stilisierte Zapfsäule: Sobald das Symbol einer Zapfsäule blinkt oder leuchtet, ist der Kraftstoffstand niedrig und das Fahrzeug schafft das Auto mit dem verbleibenden Tankinhalt noch 50 bis 100 Kilometer. Daher sollte bei nächster Gelegenheit getankt werden.
    Tipp: Ein Pfeil neben dem Symbol zeigt meist an, auf welcher Seite des Fahrzeugs sich der Tankstutzen befindet (rechts oder links). Somit kann man direkt die richtige Zapfsäule anfahren.

Rote Warnleuchten im Auto signalisieren dringende Probleme, bei denen sofortiges Handeln erforderlich ist. In solchen Fällen sollte das Fahrzeug sicher abgestellt und der Motor ausgeschaltet werden. Die folgenden Warnsymbole gibt es:

  • Thermometer-Warnsymbol: Das Thermometer ist ein klares Signal dafür, dass der Motor überhitzt ist. Daher sollte man das Auto umgehend sicher abstellen und den Pannendienst rufen, um einen Motorschaden zu vermeiden. Eine Überhitzung des Motors tritt häufig auf, wenn zu wenig Kühlmittel im System vorhanden ist.
    Achtung: Erst sobald sich der Motor abgekühlt hat, prüft man den Kühlmittelstand im System. Ansonsten droht die Gefahr einer Verbrühung.
    Falls dies nach der Anleitung im Bordbuch erlaubt ist, kann man vorübergehend Leitungswasser als Kühlmittel nachfüllen. Das Problem liegt oftmals in einem Defekt im Motorraum. Beispielsweise ein undichter Schlauch oder eine defekte Wasserpumpe, sodass das Abkühlen des Motors allein meist nicht ausreicht. Beim Weiterfahren sollte der Kühlmittelstand regelmäßig überprüft werden. Zudem sollte man eine Werkstatt aufsuchen, um das passende Kühlmittel-Konzentrat nachzufüllen. Um das Aufleuchten der entsprechenden Warnleuchten zu vermeiden, sollte der Kühlwasserstand regelmäßig kontrolliert werden.
  • Batterie-Warnsymbol: Auch das Batterie-Warnsymbol ist ein ernstzunehmendes Signal für ein potenziell größeres Problem. Denn in diesem Fall ist der Generator defekt oder eine elektrische Verbindung unterbrochen. Sobald die Kontrolllampe aufleuchtet, sollte man das Fahrzeug mit Warnblinkern lieber sicher abstellen und einen Fahrzeugdienst wie den ADAC rufen.
    Wenn ein Auto mit elektrischer Servolenkung ausgestattet ist, sollte man bei einer entsprechenden Warnleuchte also auf keinen Fall weiterfahren. In diesem Fall könnte die Lenkung erschwert sein. Einige Fahrzeuge verfügen über eine spezielle Kontrollleuchte in Form eines stilisierten Lenkrads, die auch auf ein Problem mit der elektrischen Lenksäulenverriegelung hinweisen kann - besonders bei schlüssellosen Systemen.
  • Ölkanne-Warnsymbol: Das Symbol mit der Ölkanne deutet darauf hin, dass der Motor-Öldruck zu niedrig ist. Wenn das Symbol aufleuchtet, sollte man als Autofahrer sofort handeln. Zuerst parkt man das Auto sicher und stellt den Motor schnellstmöglich ab. Anschließend prüft man den Ölstand und füllt gegebenenfalls Öl nach. Selbst wenn jetzt die Kontrollleuchte nach dem Wiederstart ausgeht, sollte man in eine Werkstatt fahren. Wenn die Warnleuchte nach der Überprüfung und gegebenenfalls dem Nachfüllen nicht erlischt, sollte der Motor umgehend abgeschaltet und das Fahrzeug in eine Werkstatt geschleppt werden.
    Achtung: Zeigt die Kontrollleuchte ein Symbol mit einer Kanne und einer Zick-Zack-Linie darunter, sowie die Aufschrift "MIN", muss der Ölstand überprüft werden, um einen möglichen Motorschaden zu verhindern.
  • Ausrufezeichen im Kreis: Einige Kontrollleuchten im Auto – wie das rote Ausrufezeichen im Kreis – können auf verschiedene Probleme hinweisen. Beispiele dafür sind Bremsprobleme, zu wenig Bremsflüssigkeit oder abgenutzte Bremsbeläge. In einem solchen Fall sollte der Stand der Bremsflüssigkeit überprüft und das Fahrzeug lieber zur Inspektion in eine Werkstatt gebracht werden.
  • "P" in einem Kreis: Der Buchstabe "P" in einem Kreis zeigt bei vielen Herstellern eine angezogene Handbremse an, auch bei elektrischen oder automatischen Systemen. Ein blinkendes Symbol kann auf eine unzureichende Haltekraft hinweisen, während ein dauerhaftes Leuchten auf einen Defekt hindeutet.
  • Anschnallzeichen: Wenn ein Insasse nicht angeschnallt ist, leuchtet das Anschnallzeichen rot auf. Diese Kontrollleuchte soll alle Insassen im Auto daran erinnern, sich jederzeit anzuschnallen. In einigen Fällen kommt es allerdings auch zu einem falschen Alarm, wenn etwa ein schwerer Rucksack auf dem Sitz liegt.

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