Studie Opel Experimental
Der neue Opel Manta wird ein Crossover mit Elektroantrieb
9.8.2023, 15:52 UhrSeit 2021 gehört Opel über die Muttergesellschaft PSA zum Stellantis-Konzern und ist somit Teil einer Großfamilie geworden. Die schafft sich untereinander zahlreiche Synergieeffekte, bei den Plattformen ebenso wie bei den Antrieben und beim Infotainment.
Das senkt die Kosten, bedeutet aber auch, dass die einzelnen Marken um die Bewahrung einer eigenen Identität ringen müssen. So auch Opel: Im französisch-italienisch-deutsch-amerikanischen Konglomerat bemüht man Schlagworte wie „Made in Rüsselsheim“ oder „German Energy“. Und rückt, wo die Absetzbewegung über die Technik nicht funktioniert, Differenzierung durch Design und den Verweis auf große Namen der Modellgeschichte in den Mittelpunkt der Strategie.
Debüt im September
Wie das aussehen kann, wird vom 5. bis zum 10. September auf der in München stattfindenden IAA Mobility zu besichtigen sein. Dort feiert der Studie „Opel Experimental“ seine Weltpremiere; eine Studie, die – wie Opel-CEO Florian Huettl schon im Vorfeld sagt, „einen Ausblick auf kommende Modelle, Technologien, das zukünftige Design und die Zukunft der Marke gibt“.
Bis 2028 will Opel in Europa auf ein rein elektrisches Angebot umstellen, ein weiterer Schritt auf dem Weg dorthin ist ein Batterieelektriker im Kompaktformat, der 2025 auf den Markt kommen soll. Just auf ihn deutet der Experimental in recht seriennaher Manier hin. „Viele Designelemente werden sich wiederfinden“, versichert Opel-Designchef Mark Adams. Und wenn man schon beim Wiederfinden ist: Auch eine kultverdächtige Modellbezeichnung lässt man neu aufleben, der kompakte Stromer soll den Namen „Manta“ tragen.
Von Fuchsschwanz-Romantik und Retro-Design lässt sich der rund 4,50 Meter lange Experimental aber nichts anmerken. Er verkörpert keinen Sportwagen, sondern, wie das heutzutage nun einmal angesagt ist, einen Crossover. Der Opel-Blitz an der scharf zugeschnittenen Front leuchtet, wie überhaupt das Thema „Licht“ eine große Rolle spielt. Jedwede Chrom-Deko wurde verbannt und durch beleuchtete Designelemente ersetzt; im Innenraum gelangen elektrochrome Materialien zum Einsatz, die reaktiven Stoffe an der Türinnenseite leuchten beispielsweise auf, wenn sich ein Fahrzeug im toten Winkel befindet. Auch der dafür benötigte Strom wird über Solarpanels auf dem Dach generiert.
Beim Elektroauto sind Reichweite und damit auch Aerodynamik ein wichtiges Thema. Der Experimental trägt dem mit einem je nach Fahrsituation aus- oder einfahrenden Heckdiffusor Rechnung, außerdem mit Luftklappen an Front und Heck sowie Rädern in speziellem Aero-Design. Außerdem ersetzen 180-Grad-Kameras an den C-Säulen die konventionellen Außenspiegel.
Vier Personen nimmt das Showcar mit und platziert sie auf schicken Einzelsesseln, die dem Leichtbau-Prinzip folgen. Fahrrelevante Informationen werden raumgreifend in die Windschutzscheibe projiziert, das transparente „Pure Pad“ in der vorderen Armlehne erlaubt direkten Zugriff auf die wichtigsten Bedienelemente, zudem wird der Fahrer von Künstlicher Intelligenz und einem Sprachdialogsystem unterstützt. Und das Lenkrad lässt sich wegklappen, die Zukunft des autonomen Fahrens grüßt.
Nicht alles wird freilich seinen Weg in die Serienwirklichkeit des Elektro-Mantas finden, das verräumbare Volant vermutlich ebensowenig wie die 180-Grad-Kameras oder die hochschwingenden Türen.
Noch keine detaillierten Angaben macht Opel zum Elektroantrieb. Denkbar sind aber Leistungsstufen zwischen 160 kW/217 PS und 285 kW/387 PS sowie Batteriekapazitäten bis zu 98 kWh und Reichweiten von maximal 700 Kilometern, außerdem Front- oder Allradantrieb. Das ergibt sich aus dem Umstand, dass der künftige Manta auf der neuen Stellantis-Plattform STLA-Medium aufbaut. Das Privileg der ersten Nutzung wird allerdings der Opel-Schwestermarke Peugeot und da dem neuen 3008 zugebilligt, der am 12. September seine Weltpremiere begeht.
Auch der Insignia kommt zurück
Der Manta bleibt übrigens nicht der einzige künftige Elektro-Opel, der einen traditionsreichen Namen trägt. Auch dem Mittelklasse-Modell Insignia steht ein Revival bevor. Allerdings weder als Limousine, Fließheckmodell oder Kombi, sondern als – na, was wohl – Crossover.
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