Teurer Irrtum an der Tankstelle
Falschen Kraftstoff getankt? So reagieren Sie richtig!
30.8.2022, 19:01 UhrZu den teuersten Fehlentscheidungen, die Autofahrer und -fahrerinnen treffen können, gehört es, sich in der Wahl des Kraftstoffs zu vertun, also beispielsweise Benzin statt Diesel zu tanken. Gründe, warum das gar nicht so selten vorkommt, gibt es einige. Die Sortenvielfalt an den Tankstellen nimmt zu, mitunter stiften kryptische Kraftstoffbezeichnungen wie V-Power oder Ultimate Verwirrung, und zudem moniert der ADAC, dass die Größe der Werbeaufkleber auf den Zapfpistolen oft größer sei als die Sortenkennzeichnung. Zu Fehlbetankungen kann es auch kommen, wenn man mit einem anderen als dem vertrauten eigenen Auto unterwegs ist, mit einem Miet- oder Carsharing-Fahrzeug etwa.
Benzin statt Diesel
Als häufigstes Tankmalheur gilt es, einem Diesel versehentlich Benzin zuzuführen. Schon richtig: In kalten Wintern wurde die Beimischung einer kleinen Dosis Diesel früher sogar empfohlen, das sollte verhindern, dass der D-Kraftstoff „ausflockt“ und zähflüssig wird. Diese Mixtur haben aber nur die alten Wirbel- oder Vorkammer-Diesel vertragen. Moderne Common-Rail- und Pumpe-Diesel-Motoren hingegen verzeihen einen solchen Cocktail nicht. Schon eine minimale Dosis Benzin im Diesel-Tank führt zumeist dazu, dass das gesamte Einspritzsystem ausgetauscht werden muss, was durchaus eine fünfstellige Summe kosten kann.
Oberstes Gebot, wenn der Fehler noch beim Tanken bemerkt wird: Keinesfalls den Motor starten und auch die Zündung gar nicht erst betätigen! Mit Glück reicht es dann, den schädlichen Benzin-Diesel-Mix abpumpen zu lassen. Wer den Irrtum erst während der Fahrt bemerkt, sollte – sofern das Fahrzeug nicht sowieso schon stehengeblieben ist - umgehend anhalten, den Motor abstellen und eine Werkstatt beziehungsweise einen Pannendienst verständigen.
Diesel statt Benzin
Eher selten passiert der umgekehrte Fall, dass also statt Benzin Diesel in den Tank fließt. Grund: Der D-Zapfhahn passt in aller Regel gar nicht in den Einfüllstutzen eines Benziners. Ist es dennoch zu einer solchen Fehlbetankung gekommen, gilt auch hier der Rat, den Motor besser gar nicht erst anzulassen respektive ihn sofort auszuschalten und mit der Werkstatt Kontakt aufzunehmen. Denn: Es besteht die Gefahr, dass Katalysator und Einspritzung Schaden nehmen.
Kein allzu folgenschweres Malheur ist es, statt Super Normal zu tanken. Solange mit dem Motor schonend umgegangen wird, er also keine Höchstleistungen erbringen muss, bringt ihn der einfachere Sprit nicht um. Aber: Es hilft, den Tank sobald wie möglich mit höherwertigerem Kraftstoff aufzufüllen. Auch E10 anstelle von E5 bedeutet kein Desaster – immer vorausgesetzt, das Fahrzeug besitzt eine entsprechende Freigabe. Ist dem nicht so und schwappt nahezu ausschließlich E10 im Tank, ist nach ADAC-Einschätzung ein Abpumpen alternativlos. Besser sieht es aus, wenn noch die Möglichkeit besteht, eine ethanolarme Kraftstoffsorte – die Club-Experten raten zu Super Plus – nachzutanken. In jedem Fall sollten die Vorgaben des Herstellers beachtet werden.
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