"Historischem Ausmaß": Kfz-Versicherung wird 2024 deutlich teurer - diese Modelle sind betroffen

Nürnberg - Laut dem Branchenverband GDV sind Ersatzteile und Stundenlöhne im Automobilsektor in diesem Jahr deutlich gestiegen. Die Versicherungsbranche zieht bald nach und passt ihre Preise an - in einem bisher ungeahnten Ausmaß.

Strom und Gas, Lebensmittel und nun auch Kfz-Versicherungen - Preissteigerungen zeigen sich aktuell in vielen Bereichen des Alltags und drohen, den Herbst noch ungemütlicher werden zu lassen, als er es klimatisch zuweilen ohnehin schon ist. Doch bei den Autoversicherungen könnten die Preise richtig durch die Decke gehen, das Vergleichsportal "Verivox" erwartet sogar einen Anstieg in "historischem Ausmaß", der Handlungsdruck in der Branche ist enorm.

Es wird zum Teil deutlich teurer, sein Auto zu versichern. Die Preise bei den Kfz-Policen könnten laut dem Portal bis zu 16 Prozent über dem Vorjahresniveau liegen. Die Differenz zwischen dem mittleren und günstigsten Preissegment liegt aktuell im Schnitt bei rund 28 Prozent. Bei den Versicherern selbst will man sich nach Informationen des "br" nicht auf konkrete Zahlen festlegen, auch aus Kartellrechtsgründen. Als Hauptgrund für den Preisdruck nennt das Portal unter Berufung auf den Branchenverband GDV gestiegene Reparaturkosten wegen teurerer Ersatzteile und höherer Löhne - sowie steigende Unfallzahlen.

"Die Preiserhöhungen kommen für Autofahrer zu Unzeiten. Verbraucher müssen wegen gestiegener Lebenshaltungskosten ohnehin ihre Ausgaben reduzieren und sparen", sagt Verivox-Geschäftsführer Wolfgang Schütz. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die Versicherer wollen gleichzeitig ihre Marktanteile erhöhen. Kunden, die die Versicherung wechseln, könnten den Preisauftrieb ausbremsen - bis zu 31 Prozent der Kosten ließen sich laut Schutz so sparen. Daher erwarten die Vergleichsexperten einen "spannende Wechselsaison" mit reichlich Bewegung auf dem Markt.

Pünktlich zum Jahreswechsel ändern sich auch die Typklassen für viele Autofahrer, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) vermeldet. Sie berechnen sich nach den Schäden und Reparaturkosten, die ein Automodell verursacht. Fallen diese gering aus, kommt es in eine niedrige Klasse, hohe oder häufige Schäden führen dagegen zu einer Hochstufung. Die Halter von rund 13 Millionen Autos in Deutschland bekommen eine neue Einordnung in ihrer Haftpflichtversicherung. Rund 7,4 Millionen Autos erhalten dabei im Vergleich zum Vorjahr höhere Einstufungen, während rund 5,4 Millionen Autos von besseren Typklassen profitieren.

Für die Mehrheit der Fahrzeughalter (29,4 Millionen) ändert sich die Typklasse 2024 allerdings nicht. Das teilt der GDV nach der jährlichen Neuberechnung mit. Aber keine Panik - die Änderung der Typklasse führt nicht automatisch zu höheren oder niedrigeren Versicherungsbeiträgen. Sie ist nur einer von mehreren Faktoren, aus denen sich ein Versicherungsbeitrag zusammensetzt.

Nach der neuen Typklassen-Einordnung wird es für folgende Modelle im Vergleich zum Vorjahr teurer:

Im Vergleich zum Vorjahr, wird es für diese Modelle billiger: