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Mit dem E-Bike durch den Winter

Ulla Ellmer

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20.11.2021, 16:27 Uhr
Mit dem E-Bike durch den Winter

© pd-f/Kay Tkatzik

November ist es geworden, auch für niedrigere Lagen kündigt der Wetterbericht den ersten Schnee und den ersten Frost an. Viele, die im Sommer noch gern zur Arbeit oder entlang der Ausflugsstrecken geradelt sind, motten ihr Zweirad jetzt ein. Dabei empfiehlt sich gerade das E-Bike für die kalte Jahreszeit: Äußere Widerstände wie Laub oder gar Schnee lassen sich mithilfe der elektrischen Unterstützung einfacher überwinden, die inneren sinken dank des Bewusstseins, verhältnismäßig schnell ans Ziel zu gelangen. Und die Bewegung an der frischen Luft sowie der Warm-Kalt-Wechsel zwischen drinnen und draußen stärken das Immunsystem – im harten zweiten Corona-Winter sicherlich kein Schaden.

Keine Sorge um den Akku

So mancher E-Biker sorgt sich allerdings weniger um sich selbst als um sein teures Fahrrad: Nehmen Motor und Akku nicht Schaden durch die winterlich widrigen Bedingungen? Solche Bedenken sind eher unbegründet. Die Antriebssysteme (Motor, Akku und Displays) der meisten Marken-Pedelecs besitzen die sogenannte IP-Schutzklasse IP 54 oder sogar IP 65, was eine gute Protektion gegenüber Regen und Spritzwasser verspricht.

Was den Akku betrifft, so kommt es auf die Lagerung und die Temperatur beim Aufladen an. Den Energiespeicher bei Kältegraden am Fahrrad zu belassen, ist keine gute Idee, denn tatsächlich sinkt dadurch die Leistungsabgabe und damit auch die Reichweite. Besser ist es, die Batterie zu entfernen und mit ins Warme zu nehmen, sei es in die Wohnung, an den Arbeitsplatz oder in die Gaststätte.

Idealerweise wird der Akku – am besten, nachdem sich seine Temperatur angepasst hat - bei Zimmerwärme geladen und erst unmittelbar vor Fahrtantritt wieder eingesetzt. Während der Tour selbst kühlt er übrigens nicht aus, sondern erwärmt sich wegen der chemischen Prozesse, die in seinem Inneren ablaufen, sogar. Die Notwendigkeit von Covern, wie sie beispielsweise aus Neopren angeboten werden, ist daher unter Fachleuten umstritten.

Mit dem E-Bike durch den Winter

© pd-f/Ghost-Bikes

Schutzmechanismus gegen Kälte

Wenn es richtig kalt wird, kann es vorkommen, dass sich die Batterie draußen gar nicht aufladen lässt. Das ist dann kein Indiz dafür, dass sie kaputt wäre: Ganz im Gegenteil greift ein Schutzmechanismus, der Schäden durch zu tiefe Ladetemperaturen verhindern soll.

Durch eine längere Lagerphase kommt der Akku am besten mit einem Ladestand von etwa 30 bis 70 Prozent. Komplett entleert sollte er nicht in die Pause gehen – wenn die Selbstentladung in eine Tiefentladung mündet, drohen irreversible Schäden.

Das E-Bike selbst ist an einem trockenen, kühlen, belüfteten und frostsicheren Ort am besten aufgehoben. Zu starken Temperaturwechseln sollte es nicht ausgesetzt werden: Gelangt das Velo nach einer eisigen Ausfahrt in eine sehr warme Unterkunft, kann sich beispielsweise in den Naben der Schaltung, den Schaltzügen und am Rahmen schädliches Kondenswasser bilden.

Spikes sind erlaubt

Schließlich noch ein Wort zur Bereifung: Auch fürs Fahrrad gibt es spezielle, grobstolligere Winterreifen, anders als beim Auto besteht aber keine Pflicht, sie aufzuziehen. Wer häufig über Eis und Schnee radelt, sollte Spikes in Erwägung ziehen. Am Fahrrad sind sie erlaubt - und somit auch am Pedelec, sofern es zulassungsfrei ist und nur bis 25 km/h motorseitige Unterstützung erfährt.

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