Französischer Tiguan-Konkurrent
Renault Austral: Neuer Name, neues Glück?
10.10.2022, 13:49 UhrKennen Sie Kadjar? Nein? So wie Ihnen geht es vielen. Wer nach einem praktischen SUV in der Kompaktklasse sucht, dessen Wahl fällt zumeist auf einen VW Tiguan, Ford Kuga oder auch Hyundai Tucson. Ein Renault steht da nur selten auf der Shopping-Liste. Das soll sich ändern. Die französische Marke mit der Raute im Grill schickt im beliebten C-Segment nun den Nachfolger des Kadjar an den Start, den Austral. Wer dabei an Australien denkt, liegt so falsch nicht. Bis heute gibt es im Deutschen, Englischen und Französischen das Adjektiv austral, das „südlich“ bedeutet.
Renaults 4,51 Meter langes SUV glänzt nicht nur mit gefälligem Design, sondern ist mittels moderner Hybridtechnik auch sparsam. Keiner seiner Konkurrenten kann da mithalten. Wer behutsam mit dem Gasfuß umgeht, fährt oft elektrisch und schafft es, im Alltag durchaus mit weniger als sechs Litern pro 100 Kilometer auszukommen. Für Größe, Gewicht und Fahrleistungen ein sehr guter Wert. Als WLTP-Normwert gibt Renault gar nur 4,6 l/100 km an.
Möglich macht dies ein neuer Hybridantrieb. Er besteht aus einem nur 1,2 Liter kleinen Turbo-Dreizylinder und einem Elektromotor. Beide zusammen aber leisten stramme 147 kW/200 PS und schicken bis zu 200 Newtonmeter an Drehmoment ins sogenannte Multi-Mode-Getriebe, dessen Besonderheit 15 Fahrstufenkombinationen sind. Sie ermöglichen eine spontane und gleichmäßige Leistungsentfaltung und eliminieren den bei Hybridantrieben oft zu spürenden „Gummiband-Effekt“ während der Beschleunigung. Neben dem E-Tech Full-Hybrid (Preis: ab 40.400 Euro) bietet Renault den Austral noch als Mild-Hybrid an, entweder mit 103 kW/140 PS und ab 29.900 Euro oder mit 116 kW/158 PS, hier starten die Preise bei 35.400 Euro. Einen Diesel gibt es nicht mehr.
Auf unserer ersten Testfahrt hinterließ der Austral einen soliden und angenehmen Eindruck, er federt komfortabel und lässt sich präzise um die Kurven lenken. Anteil an dieser Agilität haben unter anderem die mitlenkenden Hinterräder, eine technische Besonderheit in dieser Klasse. Weiterer positiver Effekt: Der Wendekreis wird reduziert, der Austral gewinnt deutlich an Handlichkeit.
Adressiert ist das SUV vornehmlich an junge Familien, die Platzverhältnisse sind ordentlich, ebenso Materialanmutung und Verarbeitung. In den Kofferraum passen zwischen 430 und 1455 Liter, es gibt diverse Ablagen, USB-Anschlüsse und eine induktive Ladefläche fürs Handy. Überhaupt wird Konnektivität und Infotainment bei Renault ganz großgeschrieben. Google ist an Bord, entsprechend klasse funktionieren Navigation und Sprachbedienung, „over the air“ (OTA) kann die Software aktualisiert werden, so dass der Austral auch die nächsten Jahre digital auf Höhe der Zeit bleibt.
Renault Austral in Kürze:
Wann er kommt: Ist bereits bestellbar. Marktstart Austral E-Tech Hybrid im Dezember 2022, Austral Mild-Hybrid im November
Wen er ins Visier nimmt: VW Tiguan, Hyundai Tucson, Ford Kuga, Toyota Corolla Cross, Peugeot 3008, Opel Grandland etc.
Was ihn antreibt: Mild-Hybrid mit 103 kW/140 PS und 116 kW/158 PS, Full-Hybrid mit 147 kW/200 PS
Was er kostet: Mild-Hybrid 103 kW ab 29.900 Euro, Mild-Hybrid 116 kW ab 35.400 Euro, Full-Hybrid ab 40.400 Euro
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