Online-Dating

Nur an Affären interessiert? Neue Tinder-Studie räumt Vorurteile aus dem Weg

Veronika Kügle

E-Mail zur Autorenseite

12.9.2024, 16:54 Uhr
Laut einer Tinder-Studie aus dem Jahr 2024 empfinden 91 Prozent der Männer die Partnersuche heute als schwieriger als damals.

© IMAGO/Zoonar.com/Dmitrii Marchen/IMAGO/Zoonar Laut einer Tinder-Studie aus dem Jahr 2024 empfinden 91 Prozent der Männer die Partnersuche heute als schwieriger als damals.

Intimität ohne commitment, polygam oder pansexuell - die Generation Z gilt als offener und flexibler, was Beziehungen und Dating betrifft. Gedanklich stecken die 18- bis 25-Jährigen aber offenbar noch in stereotypen Schubladen fest - zumindest, wenn es um die heterosexuelle Partnersuche geht.

Das zeigt eine neue Studie der Dating-App Tinder. Darin wurde eine relativ junge Zielgruppe, nämlich Teilnehmende im Alter von 18 bis 25 befragt, bei denen sich offensichtlich ein paar Missverständnisse und Vorurteile durchgesetzt haben.

Etwa glauben Frauen, dass zwei von drei Männern nur an einer Affäre interessiert sind. Über sich selbst sagen das aber weniger als ein Drittel der befragten Männer.

Der überwiegende Teil wünscht sich eine romantische Beziehung

Männer dagegen nehmen an, dass Frauen gutes Aussehen wichtiger ist als Loyalität. Die geben das aber genau umgekehrt an. Auch finanzielle Sicherheit ist ihnen nicht so wichtig, wie vom anderen Geschlecht angenommen und auch Körpergröße und Berufsbezeichnung nicht ausschlaggebend. 37 Prozent der Frauen finden dagegen Ehrlichkeit sehr wichtig.

Was beide gemeinsam haben? Über die Hälfte der Männer wünschen sich eigentlich eine romantische Beziehung, unter den Frauen sind es sogar 68 Prozent. Einig sind sich auch fast alle in einem Punkt: 91 Prozent der Männer und 94 Prozent der Frauen erleben die Partnersuche heute als schwieriger als noch vor ein paar Jahren.

Dating-Expertin Pia Kabitzsch hat deshalb drei Tipps für das Dating über Apps:

1. Die eigenen Vorstellungen reflektieren und Individualität annehmen

Woher kommen meine eigenen Vorstellungen und Annahmen? Habe ich das selbst erlebt? Oder sind es die Erfahrungen und Aussagen anderer, die ich mit der Zeit verinnerlicht habe?

Es lohnt sich, sich immer wieder in Erinnerung zu rufen: Jeder Mensch ist anders. Und zwar auch dann, wenn mich Verhaltensmuster oder Charaktereigenschaften stark an jemand anderen erinnern. Im Zweifel lieber proaktiv das Gespräch suchen.

So lassen sich Missverständnisse aus dem Weg räumen

2. Offen kommunizieren und aktiv zuhören

Was wir uns von anderen wünschen, sollten wir am besten selbst vorleben. Deshalb ist es am besten, von Beginn an offen zu kommunizieren, was wir uns wünschen und wonach wir suchen, rät die Expertin. So lassen sich Missverständnisse vermeiden und wir belasten unsere Gegenüber nicht mit unausgesprochenen Erwartungen, die in Zukunft vielleicht nicht erfüllt werden können. Auf Tinder gibt es dafür als kleine Unterstützung das "Relationship-Goals"-Feature.

Für das persönliche Gespräch gilt dann: Echtes Interesse zeigen, ehrlich um Verständnis bemühen und offene Fragen stellen, die das Date in ihrer oder seiner Antwort nicht einschränken.

3. Bewusst divers daten

Wer sich in den Dating-Dschungel wagt, darf gerne mutig und abenteuerlich bleiben. Kabitzsch rät, Menschen aus verschiedenen sozialen und kulturellen Kreisen kennenzulernen, um den eigenen Horizont zu erweitern. Auch was Hobbys und Alter betrifft, sollten Dating-Freudige nicht zu stark aussortieren. Oft glauben Menschen, einen bestimmten Typ zu haben. Wer den aber mal ganz bewusst loslässt, kann sich von anderen oder auch sich selbst positiv überraschen lassen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare