Tipps der Verbraucherzentrale

So bleiben die Räume an heißen Tagen angenehm kühl

vnp

19.7.2024, 16:31 Uhr
Wer sich für eine Wärmedämmung entscheidet, hat gleich doppelten Nutzen: Kühle Räume im Sommer und weniger Heizkosten im Winter.

© Armin Weigel/dpa/Archivbild Wer sich für eine Wärmedämmung entscheidet, hat gleich doppelten Nutzen: Kühle Räume im Sommer und weniger Heizkosten im Winter.

Eine einmal aufgeheizte Wohnung oder ein heißes Haus wieder abzukühlen, ist mühsam. Die Verbraucherzentrale Bayern verrät, wie es erst gar nicht dazu kommen muss.

Wie kann man der Sommerhitze ein Schnippchen schlagen?

Das Geheimnis ist, die Hitze gar nicht erst herein zu lassen. Zu den kurzfristigen Maßnahmen zählt das richtige Lüften. Vorrangig in den kühleren Nachtstunden oder früh am Morgen ausgiebig lüften. Tagsüber sollte der Luftwechsel auf das Notwendigste beschränkt werden.

Gibt es noch mehr, was man tun kann?

Ja. Jalousien, Roll- oder Klappläden tagsüber schließen. Am wirksamsten sind dabei außen angebrachte Vorrichtungen. Bei innenliegenden Jalousien oder Vorhängen sollten Verbraucher auf eine helle oder mit Metall beschichtete Außenfläche achten. Man kann auch den natürlichen Hitzeschutz von Schatten nutzen. Zum Beispiel durch Bäume, Sträucher oder begrünte Fassaden. Auch Dachvorsprünge sowie überstehende Vor- oder Terrassendächer können den Hitzeeintrag mindern.

Ist die Anschaffung von Klimageräten nützlich?

Klimageräte sind meist ineffizient und daher weniger zu empfehlen. Ein Dauerbetrieb kann mehrere Hundert Euro Stromkosten pro Jahr verursachen. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, sollte von einer Fachfirma ein sogenanntes Splitgerät einbauen lassen. Mobile Monogeräte sind ineffizienter und verbrauchen für die gleiche Kühlleistung wesentlich mehr Strom. Alternativ können Ventilatoren eine kleine Abkühlung bringen.

Neben den Sofortmaßnahmen, wie kann man langfristig für kühle Räume sorgen?

Wer sein Haus fachgerecht dämmt, profitiert doppelt. Im Winter führt eine Dämmung zu geringerem Heizbedarf und niedrigeren Heizkosten; im Sommer dient sie als Hitzeschutz. Fassadendämmung kann den winterlichen Wärmeverlust um 80 bis 90 Prozent reduzieren. Verbraucher sparen so bis zu 20 Prozent Heizkosten.

Gibt es etwas zu beachten?

Steht ein neuer Anstrich an oder soll der Putz erneuert werden, sollten Hauseigentümer die Gelegenheit für eine Dämmung der Außenwand nutzen. Eine Wärmedämmung der Fassade ist auch beim Fenstertausch der logische erste Schritt. Denn moderne Fenster mit gutem Wärmeschutz sollten nicht in schlecht gedämmte Wände eingebaut werden. Es besteht sonst ein erhöhtes Schimmelrisiko. Für Südfenster sollten Eigentümer möglichst spezielles Sonnenschutzglas wählen.

Wie sieht es mit Dach und Keller aus?

Bei unbeheizten Dachgeschossen bietet sich statt der Dachdämmung die wesentlich einfachere Dämmung der obersten Geschossdecke an. Um die Kellerdecke, die oberste Geschossdecke oder auch kleine Wärmebrücken wie Rollladenkästen oder Heizkörpernischen zu dämmen, braucht man nicht unbedingt eine Fachfirma. Handwerklich begabte Laien können diese Arbeiten oft selbst ausführen.

Wie geht man eine Dämmung sinnvoll an?

Vor dem Start all dieser Maßnahmen sollte zunächst der Zustand des gesamten Gebäudes betrachtet und eine sinnvolle Reihenfolge der Schritte festgelegt werden. Dies kann zum Beispiel mit Hilfe einer Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern erfolgen.

Wo erfährt man ausführlich, was alles zu bedenken ist?

Weitere Infos erhalten Verbraucher in einem Online-Vortrag zum Thema Hitzeschutz am 18. Juli. Nähere Infos sind unter https://www.verbraucherzentrale-bayern.de/veranstaltungen zu finden. Unter der kostenfreien Hotline 0800 – 809 802 400 ist die Anmeldung zur Energieberatung möglich. Die Beratung findet online, telefonisch oder persönlich statt. Nützliche Informationen erhalten Verbraucher auch unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de. Weitere Online Vorträge zu Energiethemen sind unter www.verbraucherzentraleenergieberatung.de/veranstaltungen zu finden.