Nicht recyclebar

So machen Sie es richtig: Wohin mit den leeren Einweg-Vapes?

Veronika Kügle

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19.9.2024, 12:39 Uhr
Im Gebüsch oder auf der Wiese sollten die leeren Einweg-Vapes nicht landen. Die enthaltenen Lithium-Batterien sind nämlich enorm gefährlich für die Umwelt.

© loewenherz/PantherMedia / Wolfgang Schmidt Im Gebüsch oder auf der Wiese sollten die leeren Einweg-Vapes nicht landen. Die enthaltenen Lithium-Batterien sind nämlich enorm gefährlich für die Umwelt.

Blueberry Ice, Cherry-Cola, Pfefferminze oder Kokosnuss - wie eine kleine Shisha für die Hosentasche kommen die Einweg-Vapes in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Farben. Die Einweg-E-Zigaretten hinterlassen einen Kaugummi-süßen Geruch - und landen leider oft im normalen Hausmüll oder sogar im Gebüsch. Dort werden die Vapes schnell zu einer Gefahr für Mensch und Umwelt.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat mehr als jeder Dritte zwischen 14 und 17 schon mal an einer E-Zigarette gezogen. Die langfristigen gesundheitlichen Folgen könne man derzeit noch nicht abzuschätzen, so der DGP-Präsident und Chefarzt Wolfram Windisch.

Aber auch die Umwelt leidet unter den Einweg-Vapes. Die Bundesärztekammer warnt: "Durch achtlos weggeworfene Vapes können giftige Stoffe wie Lithium, Nikotin und Aromen in die Umwelt gelangen". Auch Martin Thieme von den grünen Engeln in Nürnberg weiß: "Einweg-Vapes enthalten Lithium-Batterien, die bei Beschädigung oder unsachgemäßer Handhabung Brände verursachen."

Die Einweg-Vapes sind also nicht recyclingfähig und werden beim Aufbereitungszentrum am Nürnberger Hafen nicht mehr angenommen.

Doch wohin mit den leeren Einweg-Vapes? Hersteller wie Elf Bar machen ganz klare Angaben: Leere Einweg-Vapes fallen unter die Kategorie Elektroschrott und müssen dementsprechend entsorgt werden. Dafür gibt es Elektroschrott-Sammelstellen. "Elf Bars dürfen keinesfalls mit dem gewöhnlichen Hausmüll entsorgt werden", heißt es auf der Website.

Auf Festivals oder in der Raucherpause für viele nicht mehr wegzudenken: die Einweg-Vapes. Doch wie schädlich sind sie für die Umwelt?

Auf Festivals oder in der Raucherpause für viele nicht mehr wegzudenken: die Einweg-Vapes. Doch wie schädlich sind sie für die Umwelt? © IMAGO/ROB ENGELAAR/IMAGO/ANP

Auch in Nürnberg dürfen Einweg-Vaper ihren Elektroschrott in jedem der sechs Wertstoffhöfen abgeben. Die leeren Vapes kommen dort gesammelt in einen gemeinsamen Behälter. Die Wertstoffhöfe haben unter der Woche von 9 bis 18 Uhr geöffnet und samstags bis 15 Uhr. Bis auf der Hof in der Egenhauser Straße haben die Annahmestellen nicht nur sonntags, sondern auch montags geschlossen.

Nicht nur kommunale Sammelstellen kommen infrage, auch Händler oder die Hersteller selbst.

Händler, Hersteller, Wertstoffhöfe: Wer die Vapes annimmt

Was viele nicht wissen? Viele Händler, ob im Internet oder in stationären Geschäften, sind ab einer Größe von mehr als 400 Quadratmeter Verkaufs- oder Lagerfläche gesetzlich dazu verpflichtet, Elektroschrott zurückzunehmen. Seit dem 25. Juli 2016 muss jeder Verkäufer, ob Online-Shop oder Ladengeschäft, elektronischen Müll in Form von nicht mehr benötigten Elektro- und Elektronikgeräten zurückzunehmen.

So lassen sich die Vapes verantwortungsvoll entsorgen, für die Umwelt bleiben sie aber trotzdem eine Belastung. Gerade Lithium ist rar und für alle elektrisch betriebenen Geräte und Fahrzeuge eine immer wichtiger werdende Ressource. Wie verschwenderisch der Konsum von Einweg-Vapes ist, zeigt eine britische Studie aus dem Jahr 2023. Darin schätzen die Forschenden, dass von den 1,3 Millionen Einweg-E-Zigaretten pro Woche rund 10.000 kg Lithium auf Müllhalden verloren gehen. Damit könnten laut Modellrechnung 1.200 E-Autos gebaut werden.

Gibt es bald ein Verbot für die Einweg-Vapes?

Der Bundesrat hat deshalb im März 2023 ein Verbot für Einweg-E-Zigaretten gefordert. Die Bundesregierung soll sich auf nationaler und EU-Ebene für ein Verbot einsetzen.

Das dürfte gerade jüngere Generation treffen. Schon zwischen 2021 und 2022 hat sich der Konsum von E-Zigaretten und Einweg-Vapes unter den 14- bis 17-Jährigen in Deutschland verfünffacht.

Eine Alternative zu den Einweg-Vapes ist die auffüllbare Variante. Die lassen sich bis zu zehn Mal mit Liquid befüllen, bevor sie in den Elektromüll sollten. Statt den gewohnten 600 Zügen sollen damit bis zu 5000 möglich sein. Mittlerweile bieten unzählige Marken diese Alternative an. Die ist umweltschonender und langfristig meist günstiger.

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