Telefonbetrug

Gefälschte Stimmen: Betrüger nutzen künstliche Intelligenz für Abzocke - das können Sie tun

Anne-Sophie Reiß

Volontär

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2.1.2024, 15:19 Uhr
Nur wenige Sekunden Tonmaterial genügen, damit eine KI am Telefon die Stimme einer bekannten Person täuschend echt imitieren kann.

© Fabian Sommer/dpa/Symbolbild Nur wenige Sekunden Tonmaterial genügen, damit eine KI am Telefon die Stimme einer bekannten Person täuschend echt imitieren kann.

Bereits seit Jahren versuchen Betrüger über Telefone und Smartphones an sensible Daten ihrer Opfer zu kommen. Dabei wenden sie immer neue Tricks an und nutzen neue Technologien, wie KI. Mittels künstlicher Intelligenz lassen sich Stimmen fälschen und Betrüger geben sich für Verwandte oder Bekannte aus, die in Not sind.

Ein solcher falscher Anruf lässt sich meist ganz einfach mit wenigen Hilfsmittel erstellen. Nur wenige Sekunden eines Videos oder ein kurzer Tonmitschnitt aus dem Internet reichen, um eine Stimme zu fälschen. Auf dieser Basis rufen Betrüger ihre Opfer an und geben sich als andere Person aus.

Einen solchen Betrug zu erkennen, ist nicht leicht. Um nicht in die Falle zu treten, helfen folgende Punkte:

  • Lassen Sie sich am Telefon zu nichts drängen. Betrüger bauen oft dramatische Szenarien (Autounfall, unterlassene Hilfeleistung, etc.) auf und setzen ihre Opfer unter Zeitdruck, damit diese ihre Daten herausgeben. Sensible Informationen sollten insgesamt nicht einfach via Anruf geteilt werden.
  • Seien Sie kritisch. Ob Profilbild oder Telefonnummer: Auch diese Anzeigen lassen sich fälschen. Sprechen Sie sich bereits vor einem Anruf mit Ihren Verwandten ab, indem Sie beispielsweise einen Anruf vorher auf einem Messenger wie WhatsApp ankündigen.
  • Verabreden Sie ein privates Codewort mit Verwandten oder Freunden, um dieses dann in zweifelhaften Telefonaten abzufragen.
  • Rufen Sie den Verwandten oder Bekannten auf einer Ihnen bekannten Nummer selbstständig zurück. Gerade Betrüger, die von fremden Nummern anrufen und angeben, das gewohnte Smartphone sei kaputt oder verloren, werden so entlarvt.

Sollten Sie einen Anruf eines angeblichen Beamten von Polizei oder Staatsanwaltschaft bekommen, seien Sie ebenfalls wachsam. Auch hier nehmen Betrüger Namen real existierender Personen an und geben sich so als Autoritätspersonen aus.

  • Lassen Sie sich den Namen des Anrufers geben. Rufen Sie diesen Kontakt dann selbst zurück. Die Nummern örtlicher Polizeistationen lassen sich im Internet recherchieren.
  • Geben Sie auch keine sensiblen Daten wie Angaben zu Ihrem Vermögen an die Anrufer. Polizeibeamte werden Sie nie um Bankdaten oder Vermögenswerte bitten.
  • Sollten Sie Opfer eines Telefonbetrügers werden, melden Sie sich bei der Polizei und erstatten Sie Anzeige.