Betrug auf WhatsApp: Schreiben sorgt für internationales Aufsehen - das sollten Sie beachten

München - Ein WhatsApp-Betrug sorgt mittlerweile international für Aufsehen. Wir erklären, worauf Sie jetzt unbedingt achten sollten.

So geht es um eine Masche, die spätestens seit Ausbruch der weltweiten Covid-19-Pandemie bekannt geworden war. Nun erlebt der Betrugsversuch aber offenbar wieder einen erneuten Aufwind. Die Geschichte geht dabei so: So erhalten Userinnen und User dann eine Nachricht auf der Meta-Plattform WhatsApp.

Darin steht dann folgender Inhalt geschrieben: „Hallo, sorry, ich habe dir versehentlich einen 6-stelligen Code per SMS geschickt. Kannst du ihn mir bitte weitergeben? Es eilt.“

Die Lokalnachrichtenseite „wa.de“, die zum Verlag des „Westfälischen Anzeigers“ gehört, berichtet nun von genau solch einem Beispiel. So könne das Beispiel den Eindruck erwecken, die Nachricht komme von einem Familienmitglied oder aus dem engen Freundeskreis. Der Kontakt hat in der Eile eben nur die Anrede und seinen Namen vergessen – so die gut gemeinte Theorie.

Und genau so erging es laut dem Beispiel einer 45-jährigen Frau. Sie dachte offenbar, die Nachricht kam von einer guten Freundin. Deshalb habe die Frau dann auch schnell reagiert. So habe die Frau dann auch tatsächlich einen Code vom Absender „WhatsApp“ erhalten, berichtet „wa.de“ dazu konkret weiter. Auch das „Forbes“-Magazin ist mittlerweile auf den Vorfall aufmerksam geworden.

In diesem Moment schnappte die Falle dann jedoch schon zu. Es geht hier übrigens nicht um eine große Sicherheitslücke oder ähnliches, sondern um einen ganz simplen Vorgang: Wird ein WhatsApp-Account auf einem neuen Gerät eingerichtet, muss man noch nachweisen, dass man auch Zugriff auf die Telefonnummer hat, die hinterlegt werden soll. Dazu verschickt WhatsApp dann einen Zahlencode per SMS, den man dann in einem entsprechenden Fenster zur Bestätigung eingeben muss.

Der Vorgang aus Sicht der Kriminellen hier: Mit einem Account, den man sich bereits ergaunert hat, schreibt man einen weiteren Kontakt an und erklärt, dass man aktuell Probleme habe, den Code von WhatsApp empfangen zu können. Deshalb habe man den Code an die Nummer des Freundes schicken lassen. Sobald man den Code erhalten habe, solle man ihn bitte sofort weiterleiten.

Kommt man dieser Bitte nach, ist man in dieser Sekunde den eigenen WhatsApp-Account erst einmal los. Zwar kann man das eigene Konto wenig später mit einem neuen Code wieder „zurückholen“, hier muss man jedoch erst einige Zeit vergehen lassen. Zudem ist es nie gut, wenn Fremde Zugriff auf die eigenen Chats – und damit auch intimste Details haben.

Im eigenen Namen könnten die Kriminellen dann auch Nachrichten an die eigene Kontaktliste schicken, die im Nachgang für Probleme sorgen könnten.

Der X-User Rupert Myers macht in einem Post ebenfalls auf die aktuelle Masche aufmerksam. Auch er hat einen Text bekommen, bei dem es um einen angeblichen Zahlencode per SMS geht. „Fallt nicht darauf rein – es ist eine Falle“, warnt der User dann jedoch auch direkt das Netz. Hier sei es noch leicht gewesen, da der Absender ein unbekannter Account gewesen sei. Oft werde man aber durch Accounts von Freunden angeschrieben, die zuvor jedoch eben gestohlen wurden. Gutgläubig schickt man dann vielleicht den Code weiter – ohne zu wissen, dass es der Code für das eigene WhatsApp-Konto ist.

Ganz allgemein sei gesagt: Niemals sollten Sie einfach so Codes an Kontakte weiterleiten. Sonst sind Sie wie in dem beschriebenen Beispiel den eigenen Account oft schneller los, als Ihnen lieb ist.