"Nette" umständliche Geste

Trinkgeld an der Kasse? Aus diesem Grund lehnen Kassierer ab

26.9.2022, 10:06 Uhr
Mitarbeitende von Supermärkte wollen oft kein Trinkgeld annehmen. Der Grund dafür dient aber meistens dem Eigenschutz. (Symbolbild)

© IMAGO/Ute Grabowsky/photothek.de Mitarbeitende von Supermärkte wollen oft kein Trinkgeld annehmen. Der Grund dafür dient aber meistens dem Eigenschutz. (Symbolbild)

Wuseln im Portemonnaie - oft ist der Geldbeutel vor allem mit den Bronze-Münzen überfüllt. Um dies zu vermeiden, verzichten einige Kunden oft auf ihr Rückgeld. Während es im Gastronomiebereich eine gut gemeinte Geste ist, kann das sogenannte Trinkgeld bei der Supermarktkasse für einige Probleme sorgen.

Ein Trinkgeld an der Supermarktkasse wird oft von den Mitarbeitenden abgelehnt. Der Grund dafür ist keineswegs Undankbarkeit, sondern mehr der eigene Selbstschutz. Die Rechtssituation der Kassierer ist nämlich klar: als Angestellte dürfen die Mitarbeiter an der Kasse kein eigenes Geld mit sich führen, so das Online-Portal Yahoo Finanzen.

Aus diesem Grund entscheiden sich die meisten Mitarbeiter dafür, dass das abgelehnte Rückgeld oder zu viel gezahlte Beträge direkt in die Kasse gehen. Einmal in der Kasse geht das überschüssige Geld dann direkt zum Arbeitgeber. Das Geld wird dann als "Sonstige Erträge, unregelmäßig" in der Buchhaltung vermerkt und landet dann auf dem Konto des Unternehmens, berichtet das Magazin.

Die meisten Kassiererinnen und Kassierer lehnen das Trinkgeld ab, da ihnen durch das private Geld an der Kasse Unterstellungen gemacht werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können dann der Bestechlichkeit und der falschen Kassenführung beschuldigt werden.

Bestechlichkeit und falsche Führung: Darum lehnen Kassierer das Trinkgeld ab

Ein Vorwurf des Arbeitnehmers ist die Bestechlichkeit. Die Unterstellung lautet dabei, dass die Kassiererin oder der Kassierer das Trinkgeld im Gegenzug für zum Beispiel Sonderrabatte annimmt. Dadurch werden einige Kunden dann bevorzugt, erklärt Yahoo Finanzen. Auch nett gemeinte kleine Geschenke fallen unter dieser Annahme und werden aus diesem Grund nicht von den Kassierern angenommen.

Weiter können die Mitarbeitende auch verdächtigt werden, ihre Kasse falsch zu führen und dabei entweder Geldbeträge zu entnehmen oder bestimmte Geldsummen dazuzulegen, berichtet das Magazin. Die positive Differenz kann dann zum Beispiel dazu genutzt werden, um vorsorglich zukünftige Abweichungen, auszugleichen und dadurch mögliche arbeitsrechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Kein Trinkgeld? So tut man Kassierern was Gutes

Aus diesem Grund tut man gutes seinen Kassiererinnen und Kassierer nicht mit Trinkgeld oder Geschenken. Doch wer darauf nicht verzichten möchte, gibt ein Geschenk besser gut verpackt an einer Informationsstelle oder bei der Filialleitung ab, so Yahoo Finanzen. Die einfachste Methode ist jedoch stets geduldig und freundlich gegenüber seinen Kassierern zu sein.

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