Gründer will weitermachen
Nach Insolvenzantrag: Reiseveranstalter kündigt allen Mitarbeitern - was bedeutet das für Kunden?
06.02.2025, 19:00 Uhr
Sommer, Sonne, Urlaub: Für Kundinnen und Kunden des Reiseveranstalters We-Flytour war der Traum von der Fernreise vergangenen November geplatzt. Nur ein Jahr nach Gründung muss der Reiseveranstalter aus Heilbronn sein Aus bekannt geben. Der Deutsche Reisesicherungsfond (DRSF), über welchen die We-Flytour gebuchten Pauschalreisen abgesichert waren, erklärt zum Zeitpunkt der drohenden Insolvenz, dass der Veranstalter alle Pauschalreisen mit Reisebeginn bis einschließlich 26. November storniert hat. Gut vier Monate später ist nun klar, was für die die betroffenen Kundinnen und Kunden folgt. Darüber berichtet hatte zunächst "Merkur.de"
Wie die Anwaltskanzlei PLUTA am Mittwoch, dem 5. Februar, mitteilt, sollen im Laufe der Woche alle Gläubiger angeschrieben werden. Die Forderungsanmeldung im Insolvenzverfahren ist per Post oder online möglich. Die Anwaltskanzlei erklärt in ihrer Pressemitteilung, dass das Amtsgericht Heilbronn am 01. Februar das Insolvenzverfahren über das Vermögen der WE-Flytour GmbH eröffnet hat. Heike Metzger von PLUTA wurde als Insolvenzverwalterin bestellt. Metzger war bereits Ende November 2024 als vorläufige Insolvenzverwalterin der Gesellschaft tätig.
Diejenigen Kundinnen und Kunden, die einen Reisesicherungsschein von der DRSF erhalten haben, können sich mit diesen direkt an den Absicherer wenden. Über ein Online-Portal können Betroffene nach Registrierung und einer Prüfung ihre Erstattung entweder online oder postalisch beantragen. Alle Ansprüche, die nicht über den DRSF abgesichert sind, können zur Insolvenztabelle angemeldet werden, teilt die Kanzlei mit.
Nachdem alle Reisen abgesagt werden mussten und kein Investor bereit war, die gebuchten Reisen zu übernehmen, musste der Reiseveranstalter Ende Januar seinen Geschäftsbetrieb einstellen. Zudem wurde allen 19 Mitarbeitern gekündigt, teilt die Kanzlei mit. Gründer Aydin Ata möchte den Betrieb jedoch aus der Insolvenz herausführen und hofft auf eine kurzfristige Lösung: "Wir geben nicht auf und hoffen, dass für WE-Flytour eine zweite Chance möglich ist", äußert sich Ata im Rahmen der Pressemitteilung.