CO2-Emissionen

Spanien will manche Inlandsflüge verbieten - was bedeutet das für Urlauber?

Christian Urban

Redakteur - nordbayern.de

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5.3.2024, 09:20 Uhr
Ein Flugzeug im Landeanflug. (Symbolbild)

© Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa Ein Flugzeug im Landeanflug. (Symbolbild)

Abgesehen von Kreuzfahrtschiffen setzt kein Verkehrsmittel so viel CO2 frei wie das Flugzeug. Besonders in der Kritik stehen daher Inlandsflüge, denn viele dieser Verbindungen ließen sich mit nur etwas wenig mehr Zeitaufwand auch mit der deutlich umweltfreundlicheren Bahn zurücklegen. Frankreich hat daher 2023 bereits ein Verbot solcher Flüge erlassen, wenn es gleichzeitig eine Bahnverbindung gibt, die in weniger als 2,5 Stunden zu bewältigen ist. Spanien, eines der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen, will nun nachziehen.

Auch hier soll es keine Inlandsflüge mehr geben, wenn die gleiche Strecke in weniger als 2,5 Stunden mit der Bahn zurückgelegt werden kann. Dieses Vorhaben gehört zu einer Vereinbarung, die die spanische Regierung im Kongress getroffen hat - und das ist noch nicht alles: Darüber hinaus will die Regierung auch analysieren, ob es nach europäischem Recht möglich ist, Privatjet-Flüge einzuschränken und Kerosin als Treibstoff im Luftfahrtsektor zu besteuern.

Nach Angaben von "20Minutos" wären von der Regelung derzeit drei Verbindungen betroffen - und die haben es teilweise in sich: Alicante-Madrid (rund 300.000 Passagiere und etwas mehr als 4000 Flüge im Jahr), Valencia-Madrid (rund 336.000 Passagiere und etwas mehr als 1100 Flüge im Jahr) und Barcelona-Madrid, auf der pro Jahr rund 2,5 Millionen Passagiere in fast 15.800 Flügen transportiert werden.

Der ursprüngliche Vorschlag von Yolanda Díaz, Chefin der Partei Movimiento Sumar, die seit 2023 Koalitionspartner der sozialdemokratischen PSOE in der spanischen Regierung ist, ging sogar noch deutlich weiter: Sie wollte alle Inlandsflüge verbieten, die sich in weniger als vier Stunden mit der Bahn zurücklegen lassen, was elf Verbindungen betroffen hätte. Hätte sich dieser Entwurf durchgesetzt, wären bis zu 300.000 Tonnen CO2 und 50.000 Flüge pro Jahr eingespart worden, was die gesamten CO2-Emissionen Spaniens um fast 10 Prozent gesenkt hätte, wie "Euronews" erklärt.

Wann diese Maßnahmen eingeführt werden und welche Strecken wirklich davon betroffen sein werden, ist bislang jedoch noch nicht klar. Das Vorhaben muss noch mehrere Änderungsstufen durchlaufen, bevor es vom Senat gebilligt und schließlich in Kraft gesetzt werden kann. Urlauber werden allerdings von den Plänen - sollten sie umgesetzt werden - wenig bis nichts merken: Verbindungen mit Drehkreuzflughäfen, die an internationale Strecken anschließen, sollen von dem Verbot ausgenommen werden.