Auch Bestnoten vergeben
Viel Zucker, Pestizid- oder Mineralölrückstände: Diese Müslis fallen im Öko-Test durch
28.03.2025, 02:15 Uhr
Haferflocken und Früchte - was den Eindruck eines gesunden Frühstücks erweckt, kann sich in einigen Fällen als Belastung für die Gesundheit herausstellen. Die Expertinnen und Experten von "Öko-Test" haben 40 Fruchtmüslis einem Test unterzogen und bei den Inhaltsstoffen genau hingeschaut.
Besonders erfreulich: Die Hälfte der getesteten Produkte ist mit der Bestnote empfehlenswert, darunter vor allem Bio-Produkte. Doch es gibt auch zahlreiche Fruchtmüslis, die im Test die Note "mangelhaft" oder "ungenügend" erhalten haben, darunter auch Markenprodukte. Hier sorgten insbesondere ein hoher Zuckergehalt sowie zum Teil auch mehrfache Pestizidrückstände für Punktabzüge. In einer Bio-Variante fanden die Testerinnen und Tester sogar Mineralölrückstände, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.
32 Gramm Zucker pro 100 Gramm
Laut "oekotest.de" werben Müsli-Hersteller auf den Verpackungen gerne mit "ungesüßt" oder "ohne Zuckerzusatz" und würden damit unterschwellig suggerieren, dass das Fruchtmüsli besonders gesund sei. Doch in den getrockneten Früchten ist auch Fruchtzucker enthalten. Einige Müslis seien richtige Zuckerbomben. Spitzenreiter im Test ist das „dmBio“- Früchtemüsli, das pro 100 Gramm 32 Gramm Zucker aufweist. Auf Platz zwei landet das „tegut“ Bio Müsli Früchte, das 31 Gramm Zucker pro 100 Gramm beinhaltet.
Pestizidcocktails und Schimmelpilzgift
Bei anderen Produkten fanden die Prüferinnen und Prüfer im Labor Pestizidrückstände. Einige der Früchtemüslis enthielten gar mehrfach Spuren verschiedener Pestizide. Zwar waren die bis auf eine Ausnahme, das Fruchtmüsli von „Allos“, unbelastet, jedoch enthielten die restlichen Müslis zahlreiche Pestizidrückstände. Im „Alpen No Added Sugar Swiss Style Muesli“ fanden die Testerinnen und Tester 17 verschiedene Substanzen, was dem Produkt die Gesamtnote "ungenügend“ bescherte.
In den meisten der mehrfach belasteten Fruchtmüslis stammen die Rosinen aus China. Laut "oekotest.de" sind Mehrfachbelastungen kritisch, da Wechselwirkungen von Pestiziden untereinander noch nicht ausreichend erforscht seien.
Das „Gut & Günstig“- Früchtemüsli enthielt zudem das Schimmelpilzgift Ochratoxin A (OTA). Dieses wird als krebserregend und erbgutschädigend eingestuft, weshalb das Produkt die Gesamtnote "ungenügend" erhielt.
Potenziell krebserregende Mineralrückstände
Das „Ja!“-Früchtemüsli von „Rewe“ wies zudem auch Rückstände von gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH/MOSH-Analoge) auf. MOSH/MOSH-Analoge können sich im menschlichen Fettgewebe, der Milz oder den Lymphknoten anreichern. Das Fruchtmüsli von „Rewe“ wurde somit mit der Gesamtnote "mangelhaft“ bewertet.
Des Weiteren fand das Labor auch aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) in einem Produkt. Die im „Bio Primo“- Beerenmüsli mit Rosinen gefundenen MOAH-Rückstände enthalten Verbindungen, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Daher bekam auch dieses Fruchtmüsli die Gesamtnote "ungenügend".
Zahlreiche Bio-Fruchtmüslis mit Bestnote
Doch erfreulicherweise können die Prüferinnen und Prüfer auch zahlreiche Fruchtmüslis empfehlen. Dazu gehören das Bio Beeren Müsli von „Edeka“, das „Seitenbacher“- Bio-Müsli Frühstücksmischung und das „Bio Sonne“ Bio-Müsli Früchte, die allesamt die Bestnote "sehr gut“ erhielten. Mit dem „Crownfield“ Früchte Hafer-Müsli von Lidl erhielt zudem auch ein Nicht-Bio-Produkt die Bestnote.
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