Organische Abfälle
Ab in die Tonne! Was in den Biomüll gehört und was nicht
14.06.2023, 06:00 Uhr
Spielzeug, Gartenschere, Kartoffelschäler – immer wieder landen solche Gegenstände im Biomüll, sagt Michael Schneider, Geschäftsführer des Verbands der Humus- und Erdenwirtschaft. Die Gründe für Fehlwürfe sind Unachtsamkeit, Unwissenheit, Bequemlichkeit oder Gleichgültigkeit. Insgesamt funktioniert die Mülltrennung aber gut: "Rund 98 Prozent der Inhaltsstoffe werden mittlerweile richtig sortiert", sagt Schneider.
Fakt ist: In die Biotonne gehören ausschließlich natürliche organische Abfälle aus Küche und Garten. Denn daraus können hochwertiger Humus, Pflanzennährstoffe und Bioenergie gewonnen werden. Im Restmüll aber wird die Organik in den Verbrennungsanlagen vernichtet.
Beim Aussortieren des Kühl- und Vorratsschranks gilt: Altes Brot und zusammengefallener Salat sollten von Papier und Plastik befreit werden. Auch die restliche Tomatensoße sollte trotz breiiger Konsistenz im Biomüll, das Glas getrennt im Container entsorgt werden.
Wertvoller Kompost
Derzeit besteht der deutsche Restmüll immer noch zu rund 39 Prozent aus nativ-organischen Abfällen, die eigentlich in die Biotonne gehören. Das entspricht einer Gesamtmenge von circa fünf Millionen Tonnen ungenutzter Bioabfälle pro Jahr. 16 Müllverbrennungsanlagen wären überflüssig, wenn auch diese Menge ordentlich sortiert und kompostiert werden würde. Aus dem dann zusätzlich verfügbaren Bioabfall könnten 500 Millionen Kubikmeter Biogas und vier Millionen Kubikmeter Kompost hergestellt werden.
Zusätzlich entstehen am Ende von Vergärung und Kompostierung hochwertige Komposte. Sie ersetzen in Blumenerden Torf und werden als organische Dünger zur Bodenverbesserung im Garten eingesetzt.