Invasive Verbreitung

Schnell handeln: Diese Pflanze sollten Sie aus dem Garten entfernen

bej

15.3.2022, 12:08 Uhr
Diese Pflanze ist extrem anpassungsfähig und vermehrt sich schnell. 

© IMAGO / Shotshop Diese Pflanze ist extrem anpassungsfähig und vermehrt sich schnell. 

Das sogenannte "Einjährige Berufkraut" ist besonders anpassungsfähig: Es besiedelt nicht nur feuchte Standorte wie Flussufer, Wälder oder Wiesen. Es verträgt auch Trockenheit und kann auf Bahndämmen, Treppen und Kiesgruben wachsen. Blüht das Kraut erstmal, kann bereits eine Pflanze zigtausend Samen freisetzen, die dann vom Wind verbreitet werden.

Bereits aus einer einzigen Pflanze kann sich so ein ganzer Bestand bilden. Die Folge: eine invasive Verbreitung, die teils bedrohte Pflanzenarten verdrängt.

Genau deswegen lohnt sich im Frühling der Blick in den Garten, denn das Kraut sollte bestenfalls vor der Blüte, alternativ vor der Samenreife ausgerissen werden, und zwar samt Wurzel. Empfohlen wird dazu eine leichte Hacke, ein Handpickel oder ein "Berner Unkrautzieher".

Wie erkennt man das Einjährige Berufkraut?

Das Einjährige Berufskraut wird 30 bis 100 Zentimeter hoch und entwickelt einen aufrecht stehenden Hauptstängel, der sich oben meist verzweigt. Unten am Boden sieht man eine Blattrosette, die im Frühling zuerst sichtbar ist. Deren Blätter sind hellgrün und grob gezahnt. Am Stängel finden sich kleinere, leicht gezahnte bis glatte Blätter.

Die ganze Pflanze ist behaart. Im Gegensatz zur Kamille, die dem Berufkraut sehr ähnlich ist, hat das Berufkraut ungeteilte grob gezähnte Blätter.

Die ganze Pflanze ist behaart. Im Gegensatz zur Kamille, die dem Berufkraut sehr ähnlich ist, hat das Berufkraut ungeteilte grob gezähnte Blätter. © WikimediaImages, Pixabay, LizenzCC

Die Blüten werden ein bis zwei Zentimeter groß und haben viele schmale, weiße Blütenblätter, die innen manchmal auch lila eingefärbt sind. Damit erinnern sie an Gänseblümchen. Die Blütenblätter sind aber etwas schmaler und länger, zudem kommen mehr pro Blüte vor. Rund 50 bis 125 Blütenzungen wachsen rund um die gelbe Mitte. Die Pflanzen blühen meist von Juni bis Oktober.

Etwa ab Juli gibt es reife Samen, die oft bereits im Herbst keimen. Dann überwintern sie als Blattrosette.

Wichtig ist im Nachgang, das Pflanzenmaterial richtig zu entsorgen, denn auf dem Kompost kann sich das Kraut schnell weiter verbreiten. Besser geeignet ist der Restmüll. Mähen alleine reicht übrigens nicht und kann sogar kontraproduktiv sein. Denn die Pflanze kommt nach dem Schnitt schnell als mehrjähriges, buschiges und blütenreiches Kraut wieder.

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