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Fuchs im Garten? So vertreiben Sie ihn tierfreundlich

Elias Thiel

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Simone Madre

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22.5.2024, 09:12 Uhr
Hier erfahren Sie, wie Sie Füchse aus Ihrem Garten tierfreundlich vertreiben können. 

© IMAGO/Steve Midgley Hier erfahren Sie, wie Sie Füchse aus Ihrem Garten tierfreundlich vertreiben können. 

In diesem Artikel:

Füchse haben sich mittlerweile auch in deutschen Städten und Ortschaften etabliert. Sie streifen vorwiegend nachts und in der Dämmerung durch Straßen und Gärten, da sie dort Futter finden. Zu ihrer Nahrung zählen dabei Abfälle und Früchte, aber auch Mäuse, Ratten, Frösche und Tauben.

Die Tiere durchstöbern Mülleimer und Kompost und können im schlimmsten Fall Krankheiten auf Haustiere übertragen. Aber wie kann man einen Fuchs abschrecken, ohne ihn dabei zu gefährden oder ihm zu schaden?

Auch wenn Füchse kuschelig und niedlich wirken, sind sie Wildtiere, das sollte man nicht vergessen. Allerdings sind Füchse nicht aggressiv und in der Regel scheu, sie halten also Abstand zum Menschen. Gebiss und Klauen muss man selbst also nicht fürchten. Auch Hunden und Katzen gehen sie lieber aus dem Weg.

Gefährlich wird es für Kleintiere wie Hühner oder Kaninchen, die im Garten gehalten werden. Füchse sind geschickte Springer, die Zäune überwinden und sich darunter durch buddeln können. Um ein Gehege sicher zu machen, muss ein Maschendraht oder Ähnliches mindestens 50 Zentimeter tief in die Erde reichen. Zudem braucht man nach oben hin eine Abdeckung.

Zudem könnten Füchse Krankheiten übertragen, weshalb man dem Tier nicht zu nahe kommen sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fuchs eine für den Menschen gefährliche Krankheit überträgt, ist jedoch gering. Die bekannteste Gefahr ist hierbei der Fuchsbandwurm. Dieser Parasit kann in Menschen eine sehr selten auftretende, aber zumeist schwerwiegende Erkrankung der Leber hervorrufen.

Der Fuchsbandwurm, der außer beim Fuchs auch bei Hunden und Katzen vorkommen kann, ist ein Parasit im Darm der Tiere, der über den Kot in die Umwelt gelangt. Dieser Kot enthält Eier, die Lebensmittel wie Gemüse und Obst und Beeren verunreinigen können. Auch im Fell von Füchsen, Katzen und Hunden können Eier haften. In Gebieten mit erhöhtem Aufkommen des Fuchsbandwurms sollten Hunde- und Katzenbesitzer daher regelmäßig eine Wurmkur machen lassen.

Um sich selbst zu schützen, sollte man laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) folgende Dinge beachten:

  • Nach Gartenarbeiten sollte man gründlich die Hände waschen
  • Gemüse, Salate, Beeren und Fallobst sollten vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden
  • Am sichersten ist es, Lebensmittel über 60 Grad zu erhitzen, also zu kochen, zu braten oder zu backen - Einfrieren im Gefrierschrank hilft nicht, erst bei einer Temperatur von - 80 Grad über mehrere Tage hinweg sterben die Erreger
  • Füchse nicht anfassen
  • Füchse im Garten nicht füttern und ihnen keinen Zugang zu Futter oder Abfällen ermöglichen

Eine weitere Erkrankung wäre die Tollwut. Laut Naturschutzbund wurde die Fuchstollwut allerdings schon 2008 in Deutschland ausgerottet. Lediglich Fledermäuse können sie noch auf Katzen übertragen, daher ist eine entsprechende Impfung der Haustiere sinnvoll.

In unserem Beitrag erfahren Sie mehr dazu, wie Sie Fledermäuse fernhalten.

Wer Kleintiere wie Hühner, Kaninchen oder Meerschweinchen im Garten hat, sollte diese in ein sicheres Gehege bringen.

Bei einem Außengehege sollte man den umgebenden Maschendraht rund 50 Zentimeter tief im Boden eingraben. Zudem muss man darauf achten, dass Füchse den Zaun nicht überwinden können. Dazu sollte dieser mindestens zwei Meter hoch sein oder oben in eine feste Abdeckung übergehen.

Wer kranke oder verletzte Füchse im Garten findet, sollte Wildhüter, den Naturschutzbund oder das Forstamt informieren.

Laut dem Wildtierschutz Deutschland e.V. sind zutrauliche Füchse keineswegs krank, sondern verhalten sich so, da sie neugierig sind und Menschen nicht als Feinde betrachten. Hier sind eher positive Erfahrungen in der Vergangenheit ausschlaggebend.

Ist ein Fuchs in ein Gartenhaus oder einen Keller geraten, sollte man ihm die Möglichkeit geben, von sich aus zu gehen. Kann sich das Tier selbst nicht mehr befreien, kann laut Wildtierschutz Deutschland die örtliche Feuerwehr oder Tierrettung helfen.

Rotfüchse stehen in Deutschland unter Naturschutz. Wer einen Fuchs im Garten sieht, darf ihn vertreiben, solange er ihm dabei nicht schadet. Es ist verboten, ihn einzufangen oder einen Hund auf ihn zu hetzen. Deshalb finden Sie hier Tipps, wie Sie Füchse auf sanfte Art vertreiben.

Wichtig: Sie dürfen die Füchse nicht stören, wenn sie gerade ihre Jungen aufziehen. Das ist verboten. Die Aufzuchtzeit ist etwa von April bis Juli. Finden Sie in dieser Zeit einen Fuchsbau im Garten, sollten Sie sich an Fachstellen wie das örtliche Forstamt oder den Naturschutzbund (NABU) wenden.

Bei einem Fuchsbefall sollte man sich an folgende Tipps halten:

1) Nahrungsquellen entfernen

Wer einen Fuchs fernhalten möchte, sollte zunächst alle potenziellen Nahrungsquellen aus dem Garten entfernen. Dazu gehören beispielsweise Essensreste auf dem Kompost, offene Abfalltonnen und Schalen mit Katzenfutter. Mülltonnen sollte man vor unbefugtem Öffnen sichern und den Deckel mit einem Stein beschweren.

Gleichzeitig sollte man andere Wildtiere, wie beispielsweise Igel, nicht füttern, da dies Füchse ebenfalls anziehen kann.

2) Lärm und Licht

Um einen Fuchs abzuwehren, kann man auch Lärm und Licht einsetzen. Die schlauen Tiere reagieren empfindlich auf Licht und laute Geräusche. Besonders eignet sich hier eine Lampe mit Bewegungsmelder im Garten oder ein Radio mit lauter Musik. Man muss aber darauf achten, damit nicht für Unfrieden in der Nachbarschaft zu sorgen.

3) Bewegung im Garten

Auch mit viel Bewegung im Garten kann man einen Fuchs vergrämen. Daher sollte man den Garten häufig nutzen, indem man beispielsweise Zeit mit Freunden oder der Familie im Garten verbringt oder die Kinder Fußball spielen lässt.

4) Freundlich den Fuchs vertreiben

Um einen durch den Garten streifenden Fuchs zu vertreiben, bedarf es in der Regel keine großen Anstrengungen. Man kann langsam auf den Fuchs zugehen und in die Hände klatschen, um das Tier zum Rückzug zu bewegen.

5) Gerüche

Füchse mögen in der Regel keine menschlichen Gerüche. Im Fachhandel ist ein spezielles Mittel namens Hukinol erhältlich, das Füchse vertreiben soll. Dieses riecht tatsächlich auch für Menschen sehr unangenehm und ist deshalb für Wohngebiete nur bedingt zu empfehlen. Der Geruch erinnert an intensiven Schweiß, manche denken auch an Erbrochenes.

Man träufelt das Mittel auf Lappen oder füllt es in Fläschchen, die man auf Fuchshöhe im Garten verteilt. Dann hält der Geruch bis zu zwei Wochen.

Wichtig: Zum Auftragen braucht man Schutzkleidung, Handschuhe und einen Augenschutz, da das Mittel ätzend ist.

  • Füchse niemals füttern
  • Keine anderen Wildtiere füttern
  • Mülltonnen sichern
  • Nahrungsquellen entfernen
  • Licht mit Bewegungsmeldern verwenden
  • Verwendung von Lärm und Licht
  • Förderung von Bewegung im Garten
  • Freundliches Vertreiben durch Klatschen
  • Einsatz von speziellen Gerüchen wie Hukinol

Ein Gartenzaun in der Regel nichts, denn Füchse schaffen es in der Regel, ihn zu überwinden oder alternativ zu untergraben. Auch ein kleiner Spalt reicht ihnen zudem aus, um sich hindurchzuquetschen.

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