Pflanzen überwintern

Sind Geranien winterhart?

Elias Thiel

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Benedikt Dirrigl

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15.10.2023, 09:59 Uhr
Hier erfahren Sie, wie Sie Geranien überwintern können.

© IMAGO / snowfieldphotography/D. Kerlekin Hier erfahren Sie, wie Sie Geranien überwintern können.

In diesem Artikel:

Geranien stammen aus Südafrika und vertragen den Frost in kalten Wetterzonen daher nicht. Infolgedessen werden sie oftmals bereits nach einer Gartensaison entsorgt.

Allerdings sind die schönen Pflanzen eigentlich mehrjährig, sodass man sich durch eine Überwinterung auch im nächsten Jahr noch an den schönen Pflanzen erfreuen kann. Wie das funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel.

Eigentlich heißen Geranien "Pelargonien". Der Name "Geranie" hat sich aufgrund der Ähnlichkeit mit den winterharten Storchschnabel-Arten (botanisch: Geranium) etabliert.

Geranien (Pelargonien) stammen ursprünglich aus Südafrika und sind daher in Mitteleuropa nicht winterhart.

Gibt es winterharte Geranien?

Die "Storchschnabel-Geranie" oder "Geranium sanguineum" ist in der Regel winterhart und kann in gemäßigten Klimazonen draußen überwintern. Sie eignet sich besonders gut zur Pflanzung in Beeten. Dabei stellt diese Art der Geranie aber eine Ausnahme dar.

Geranien können einen leichten Frost bis ungefähr minus fünf °C vertragen, wenn sie geschützt stehen. Allerdings sollte man die Pflanzen vor dem Einsetzen des ersten starken Frosts in ihr Winterquartier verlegen.

Dies geschieht normalerweise gegen Ende Oktober. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, kann die Pflanzen bereits im September oder Anfang Oktober in einen geschützten Bereich bringen.

Ja, Geranien benötigen vor dem Überwintern einen Rückschnitt. Um die Geranien optimal auf den dunklen und kalten Winter vorzubereiten, sollten die Pflanzen aus ihren Blumenkästen oder Beeten entfernt werden.

Danach wird die lockere Erde behutsam abgeklopft, sodass die Feinwurzeln intakt bleiben.

Im nächsten Schritt kann man die Geranien zurückschneiden. Dafür werden alle Triebe auf eine Länge von etwa zehn Zentimetern gekürzt, wobei zwei bis drei Knoten pro Trieb übrig bleiben sollten. Hier sollte der Schnitt nicht bis in den verholzten Teil erfolgen.

Tipp: Um Krankheiten zu vermeiden und die Verdunstung zu minimieren, sollten die Blätter der Geranie zugleich entfernt werden.

Wann sollte man Geranien zurückschneiden?

Von Mitte bis Ende Oktober ist der richtige Zeitpunkt, um mit den Vorbereitungen für die Winterpause zu beginnen. In diesem Zeitraum kann man die Geranien auch zurückschneiden.

Tipp: Man kann auch Stecklinge aus den abgeschnittenen Trieben ziehen und auf einer hellen, warmen Fensterbank über den Winter neue Pflanzen züchten.

Um Geranien über den kalten Winter in Deutschland zu bringen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Diese werden im Folgenden vorgestellt.

  • Geranien im Kasten überwintern
    Ein mobiler Blumenkasten eignet sich gut, um Geranien zu überwintern, denn damit können Sie die Pflanzen einfach und ohne viel Aufwand an einen frostsicheren Ort umsiedeln. Stellen Sie denn Blumenkasten samt Pflanzen an einen kühlen und dunklen Ort. Dachböden und unbeheizte Keller eignen sich hierfür hervorragend. Die Temperatur sollte zwischen fünf und zehn Grad Celsius liegen. Während der Überwinterung benötigen die Pflanzen nur wenig Wasser. Achten Sie aber darauf, dass die Geranien immer feucht sind, ohne dabei zu faulen. Das Gleiche gilt übrigens auch für einen Topf.
  • Geranien überwintern mit Zeitungspapier
    Bei dieser Methode wickelt man jede einzelne Pflanze in Zeitungspapier ein und legt sie nebeneinander in eine Kiste. Dabei sollte man darauf achten, dass die Geranien während der Überwinterung im Inneren regelmäßig kontrolliert werden. Zugleich sollten Hobbygärtner die Triebe gelegentlich besprühen, um sie feucht zu halten.
  • Geranien draußen überwintern
    In einigen Fällen kann man Geranien im Freien überwintern, sofern die Pflanzen vor Bodenfrost geschützt sind. Besser als ein Beet eignet sich dafür ein isolierter Blumentopf. Die Temperaturen sollten konstant zwischen fünf und zehn Grad Celsius bleiben.
  • Geranien in der Wohnung überwintern
    Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die afrikanische Zierpflanze in der Wohnung zu überwintern. Dies ist besonders praktisch, wenn man keinen Zugang zu einem Keller oder einem Treppenhaus hat.
    Bei den üblichen Temperaturen in der Wohnung sollte die Geranie an einem gut beleuchteten Standort platziert werden. Bei Bedarf kann auch eine zusätzliche Pflanzenlampe verwendet werden.
    Allerdings sollten plötzliche Temperaturschwankungen vermieden werden. Folglich sollten Hobbygärtner vorsichtig lüften und die Pflanze nicht direkt über die Heizung stellen.
    Das Zurückschneiden der Geranie ist in dieser Zeit nicht erforderlich. Die Pflanze benötigt zudem nur sparsam Wasser und gar keinen Dünger.
  • Geranien im Wintergarten überwintern
    Geranien können ebenfalls in einem gut beleuchteten Wintergarten gedeihen. Die entscheidende Bedingung hierbei ist die geeignete Temperatur, die zwischen 15 und 17 Grad Celsius liegt.
    Bestenfalls platziert man die Pflanzen direkt am Fenster, um ihnen möglichst viel Licht zu geben.
  • Können Geranien im dunklen Keller überwintern?
    Um Geranien über die kalte Jahreszeit zu bringen, ist auch ein dunkler und kühler Ort geeignet. Hier sind die Geranien vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt, sodass sie nicht zu früh austreiben und unter Wassermangel leiden.
  • Geranien hängend überwintern
    Alternativ kann man Geranien auch hängend überwintern. Durch die kopfüber hängende Überwinterung können die Geranien den Winter gut überstehen, ohne in dieser Zeit Wasser oder Dünger zu benötigen.
    Ab Mitte März kann man sie dann mit frischer Blumenerde in die Blumenkästen zurück pflanzen. Zwei Monate später, ab Mitte Mai, können die Geranien wieder auf den Balkon zurückkehren.
    So funktioniert es:
  1. Für eine hängende Überwinterung holt man die Geranienpflanzen vorsichtig aus dem Blumenkasten.
  2. Danach klopft man trockene Erde behutsam vom Wurzelballen ab und schneidet alle Pflanzen kräftig zurück. Vertrocknete Pflanzenteile sollten ebenfalls gründlich entfernt werden.
  3. Im nächsten Schritt stülpt man einen Gefrierbeutel über den Wurzelballen der Pflanze, um ihn vor der Austrocknung zu schützen.
    Die Triebe sollten weiterhin frei liegen. Den Beutel verschließt man unterhalb der Triebe mit einem Stück Draht, damit die Pflanze nicht verletzt wird.
  4. An der Unterseite des Beutels befestigt man ein Stück Schnur mit einem strammen Knoten, sodass sich das Band später nicht löst.
  5. Nun hängt man die Geranien-Tüten kopfüber auf.
    Geeignete Orte dafür sind beispielsweise der Gartenschuppen, ein unbeheizter Dachboden oder der Keller, solange die Temperatur hier nicht über zehn Grad Celsius steigt.
    Idealerweise sollten es etwa fünf Grad Celsius sein.

Sobald die frostige Zeit (in der Regel ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen) vorbei ist, können die Geranien wieder nach draußen gebracht werden.

Allerdings sollte man die empfindliche Pflanze zuerst an einen Ort mit halbschattigen Bedingungen stellen, um sie allmählich wieder an die Sonne zu gewöhnen. Andernfalls könnten die Pflanzen einen Sonnenbrand bekommen.

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