Ist Autowaschen zuhause erlaubt? Wann ein Bußgeld droht

Nürnberg - Nach dem Winter wollen viele Autoliebhaber ihren Wagen frühlingsfit machen. Dazu gehört ein gründlicher Waschvorgang in der Waschanlage des Vertrauens. Was passiert aber, wenn man das Auto stattdessen auf dem Privatgrundstück reinigt?

Schnee, Regen und Matsch: Im Winter müssen Autos einiges mitmachen. Sobald der Frühling naht, wird der Wagen gründlich sauber gemacht. Dafür gibt es Waschanlagen und Selbstbedienungs-Waschboxen. Für manche ist es jedoch komfortabler, das Auto direkt vor der eigenen Haustür zu reinigen. Aber ist das Autowaschen zuhause überhaupt erlaubt?

Ist Autowaschen auf dem Privatgrundstück erlaubt?

In Deutschland gibt es kein Gesetz, das das Waschen von Autos auf Privatgrundstücken grundsätzlich verbietet. Allerdings schränken je nach Region örtliche Vorschriften das Autowaschen ein. Was in der einen Kommune erlaubt ist, kann in der nächsten bereits verboten sein. Daher empfiehlt es sich, sich vorab zu erkundigen.

Schlecht für die Umwelt

Abgesehen von der Rechtslage ist das Autowaschen daheim keine umweltfreundliche Lösung. Ölrückstände und Waschmittel enthalten oft Chemikalien, die beim Waschen ins Grundwasser gelangen können, wenn sie nicht gesondert abgeleitet werden. Das Wasserhaushaltsgesetz § 48 besagt: "Eine Erlaubnis für das Einbringen und Einleiten von Stoffen in das Grundwasser darf nur erteilt werden, wenn eine nachteilige Veränderung der Wasserbeschaffenheit nicht zu besorgen ist." Das Schmutzwasser darf also nicht in den Boden eindringen. In Wasserschutzgebieten ist es sogar strengstens verboten, das Auto auf dem Privatgrundstück zu reinigen.

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Es spricht aber nichts dagegen, das Fahrzeug von innen zu säubern. Wichtig dabei bleibt, dass der Schmutz nicht im Grundwasser landet. Mit Staubsauger, Feuchttüchern oder Lappen lassen sich Staub und Flecken vom Autositz zudem leicht entfernen. So ist das Grobe erstmals geschafft.

Gibt es Ausnahmen?

Wenn das Schmutzwasser in die Kanalisation und nicht ins Grundwasser gelangt, ist das Autowaschen zu Hause unter Umständen erlaubt. Durch die Kanalisation erreicht das Wasser Kläranlagen, wo es gereinigt wird, bevor es wieder dem Wasserkreislauf zugeführt wird. Allerdings unterscheiden sich hier die Bedingungen der jeweiligen Gemeinden. Einige verlangen einen speziellen Abfluss für diese Art von Abwasser oder einen Ölabscheider. Andere erteilen sogar Sondergenehmigungen für die Autowäsche zu Hause.

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Auto waschen auf öffentlichen Plätzen

Auf öffentlichen Plätzen gilt die gleiche Regel wie für die zulässige Autowäsche vor der eigenen Haustür: Das Abwasser muss direkt in die Kanalisation fließen. Trotzdem dürfen Sie Ihr Auto nicht einfach auf der Straße oder an öffentlichen Plätzen waschen, da dies unter Umständen zu einem Bußgeld führen kann. In vielen Gemeinden ist das Abspritzen und Waschen von Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen untersagt.

Geldstrafe droht

Je nach Bundesland können die Bußgelder bei fahrlässiger oder vorsätzlicher Verschmutzung des Grundwassers beim Autowaschen variieren. In Bayern liegt die Höhe des Bußgeldes bei 50 bis 25.000 Euro. In Sachsen müssen Sie noch tiefer in die Tasche greifen: Bei 25 bis 100.000 Euro liegt hier die Geldstrafe.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Regelungen in Ihrer Gemeinde gelten, greifen Sie lieber auf den professionellen Dienst von Waschanlagen zurück - bevor Sie wegen eines Bußgeldes noch tiefer in die Tasche greifen müssen.