Im Garten

Krähen vertreiben: Wie es funktioniert - und welche Methoden verboten sind

Simone Madre

SEO-Redakteurin

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27.5.2024, 08:47 Uhr
Krähen sieht man oft in Gruppen, die Tiere gelten als sehr gesellig.

© McPHOTO/R. Mueller via www.imago-images.de Krähen sieht man oft in Gruppen, die Tiere gelten als sehr gesellig.

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Zuallererst sollte man dazu wissen, dass man Krähen nicht töten darf. Das wäre ein Verstoß gegen das Tierschutz- und gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Folglich muss man Krähen vertreiben, wenn diese im Garten stören. Hierbei können einfache Mittel helfen. Haben Sie regelmäßig eine Schar Krähen im Garten, bedeutet dies vermutlich, dass er den Vögeln einige Vorteile bietet. Diese Vorteile sollten Sie, falls möglich, beseitigen und ihnen den Aufenthalt in Ihrem Garten verleiden. Aber fangen wir mal von vorne an.

Krähen und Raben unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihre Größe. Beide gehören in die Familie der Rabenvögel. Allerdings nennt man die größeren Arten Raben und die kleineren Arten Krähen. Zu letzteren zählen beispielsweise:

  • die Rabenkrähe, die komplett schwarz ist
  • die Nebelkrähe mit hellgrauem Körper, schwarzem Kopf und schwarzen Flügeln
  • die Saatkrähe mit schwarzem Gefieder und hellem Schnabel

Raben und Krähen sind sehr intelligente Tiere, die Werkzeuge nutzen können und sich Routinen von Menschen sowie Nahrungsverstecke gut merken können. Eine Studie von 2020 bescheinigt ihnen eine ähnliche große Intelligenz wie den Menschenaffen.

Das Ziel ist, die Krähen zu vergrämen: sie also wiederholt zu stören und ihnen den Aufenthalt zu verleiden. Dadurch suchen sich die Krähen schließlich einen anderen Ort. Am besten vertreibt man die Krähen, bevor ihr Nestbau beginnt. Eine gute Zeit ist der Januar, alternativ auch der Februar. Je nach Wetterlage beginnt der Nestbau Anfang bis Mitte März. Bis Ende Juni sind die meisten Nester wieder leer.

1. Futterquellen minimieren: Krähen sind Allesfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Nahrungsmitteln, die sie im Freien finden. Wenn Sie also sicherstellen, dass in Ihrem Garten möglichst wenig Nahrung für die Krähen zur Verfügung stehen, haben sie weniger Anreiz zu bleiben. Das bedeutet:

  • Mülleimer sollten immer verschlossen sein. Krähen können kleinere Mülleimer umwerfen, wenn diese nicht gut befestigt sind.
  • Zudem sollten keine Plastik-Müllbeutel nach draußen gestellt werden. Denn die Schnäbel der Krähen sind im Nu hindurch, um an Nahrungsreste zu gelangen.
  • Den Kompost sollte man immer abdecken, wenn hier Reste aus der Küche landen.
  • Beete, Obstbäume und Sträucher kann man mit Netzen schützen. Vor allem Kirschen und süße Beeren essen Krähen gerne. Wenn man Netze mit einer Lochgröße von maximal zehn Zentimetern kauft, können Insekten und kleinere Singvögel noch hindurch, ausgewachsene Krähen aber nicht.
  • Will man kleinere Vögel füttern, aber Krähen fernhalten, braucht man ein Futterhäuschen mit kleiner Öffnung. Zudem sollte man regelmäßig verschüttetes Futter entfernen, an dem sich die Krähen bedienen könnten.

2. Möglichst keine Nistplätze und Ausgucke schaffen

  • Es ist auch wichtig, möglichst wenige Nistmöglichkeiten im Garten zu haben. In der Praxis ist das gar nicht so einfach. Aber auch hier können Netze helfen, wenn Sie bereits wissen, dass die Krähen gerne in einem bestimmten Busch oder Baum sitzen.
  • Auf Fensterbänken und Vorsprüngen helfen Spikes, damit Krähen sich dort nicht wohlfühlen.
  • Zudem hilft es auch, tote Äste zu entfernen. Da diese kein Laub tragen, nutzen Krähen sie gerne als Aussichtspunkt.

3. Lärm: Krähen sind zwar selbst ziemlich laut, mögen aber keine lauten Geräusche von anderen.

  • Wenn man damit keine Nachbarn stört, kann man laute Musik im Garten abspielen.
  • Manche Krähen lassen sich auch von Ultraschallgeräten vertreiben, das hilft aber nur manchmal. Der Vorteil hier: Nur wenige Menschen können die Töne hören, dadurch stört man sein Umfeld meist weniger als mit lauter Musik. Und auch Tauben, Marder und Katzen können durch Ultraschallgeräte abgeschreckt werden.

4. Licht:

  • Krähen fühlen sich in einer hellen Umgebung wohler, deshalb sollten Sie Außenbeleuchtung - falls vorhanden - nachts ausschalten.
  • Lichtblitze können Krähen irritieren. Dafür kann man CDs in Bäume hängen und Windspiele aus Edelstahl aufstellen. Auch reflektierende Bänder können helfen. Für intensivere Lichtblitze kann eine solarbetriebene Beleuchtung mit Bewegungsmelder sorgen. Oft machen diese Geräte auch noch Geräusche, sodass Krähen sowohl durch Lärm als auch Licht abgeschreckt werden. Hierbei muss man aber den Standort bedenken, da auch Blätter und sich im Wind bewegende Sträucher den Abschreck-Modus auslösen.

5. Haustiere:

  • Wenn Sie einen Hund oder eine Katze haben, die häufig im Garten sind, kann auch dies die Krähen vertreiben. Das gilt insbesondere dann, wenn Ihr Haustier sich für die Krähen interessiert und diese verfolgt oder anbellt.

Was verboten ist: Krähen unterliegen dem Naturschutz und dürfen von Privatpersonen nicht bejagt werden. Man darf keine Lebendfallen benutzen und auch nicht mit einem Luftgewehr auf sie schießen. Das ist ein Verstoß gegen das Tierschutz- und gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Zudem darf man Krähen nicht vergiften.

Bei Krähen auf dem Dach trifft man an sich die gleichen Maßnahmen wie bei Krähen im Garten: Man entfernt Futterquellen und verleidet ihnen den Aufenthalt. Da man aber nicht unbedingt so nah an die Vögel herankommt und sie schlechter mithilfe von Reflektoren oder elektrischen Ultraschallgeräten vertreiben kann, kann man auch probieren, sich eine "Krähenklatsche" zu bauen.

Die Stadt Jever nutzt seit 208 mit Erfolg mehrere Krähenklatschen, um die Krähen aus der Innenstadt zu vertreiben. Hierbei handelt es sich um zwei Bretter, die durch ein langes Seil vom Boden aus bequem aneinander geschlagen werden können. Dabei entsteht ein lautes Klatschgeräusch. Die Krähenklatsche befestigt man normalerweise in einem Baum. Man kann sie mit etwas handwerklichem Geschickt selber bauen.

Alternativ kann man das Gespräch mit der Stadt suchen. Manche Städte engagieren Falkner, wenn die Krähen die Bewohner aus bestimmten Stadtteilen zu sehr stören. Die ausgebildeten Falken vertreiben Krähen durch gezielte Rundflüge in dem Areal.

Krähen sind sehr soziale Tiere und leben gerne in Gruppen. Dass sich viele Krähen auf einem Baum tummeln, ist deshalb nichts Ungewöhnliches. In der Gruppe können die Tiere ihr Revier besser verteidigen, Informationen über Nahrungsquellen austauschen und sich sogar vor größeren Feinden schützen.

Gerade in der kalten Jahreszeit kommen viele Krähen aus weiter nördlich gelegenen Brutgebieten zu uns und überwintern hier. Deshalb sieht man sie im Herbst oft in großen Scharen über den Himmel ziehen. Laut dem Magazin Geo schlafen Raben- und Saatkrähen im Winter oft in Gruppen von mehreren tausend Tieren. Diese Schlafplätze liegen häufig in oder bei Städten. Denn dort ist es etwas wärmer und oft auch windgeschützt, zudem gibt es Abfälle als Futterquelle. Tagsüber teilen sich die Krähen dann in kleinere Gruppen auf, suchen Nahrung und erkunden.