Spielzeuge

Kann man Kuscheltiere eigentlich spenden?

Elias Thiel

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1.8.2023, 08:30 Uhr
Wie eine Kuscheltierspende funktioniert und was Sie beachten müssen.

© IMAGO/Highwaystarz/LOOP IMAGES Wie eine Kuscheltierspende funktioniert und was Sie beachten müssen.

In diesem Artikel:

Kuscheltiere sind für viele Kinder weitaus mehr als ein Spielzeug: Das Plüschtier wird in der Fantasie des Kindes als lebendiges Wesen gesehen und bietet ihm Halt, spendet Trost und schafft Geborgenheit.

Das Kuscheltier ist ein wichtiger Begleiter in der Kindheit, um zeitliche und räumliche Trennungen von den Eltern zu überbrücken. Zugleich helfen Kuscheltiere, sich emotional langsam von den Eltern abzunabeln und das eigene "Ich" zu entwickeln.

Leider gibt es aber auch viele Kinder auf der Welt, denen diese Freude verwehrt bleibt. Armut, Krankheit oder traumatische Erfahrungen sind schuld daran, dass manch ein Kind kein Plüschtier zum Spielen hat. Eine Spende kann hier Abhilfe schaffen und den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Die meisten Organisationen bevorzugen Geldspenden, weil das für sie einfacher ist und man genau das kaufen kann, was benötigt wird. Sammelt und verschickt man hingegen Kuscheltiere, ist der logistische Aufwand sehr hoch. Zudem sind auch nicht alle Kuscheltiere in einem Zustand, in dem man sie spenden kann. Viele große Hilfsorganisationen nehmen deshalb gar keine Kuscheltierspenden an. Aber einige Möglichkeiten gibt es doch.

Viele Menschen wollen Kindern gerne Freude bereiten und stehen daher vor der Frage "Können Plüschtiere in die Altkleidersammlung?" Die Antwort darauf lautet:

Ja, in den Altkleidercontainer dürfen neben gut erhaltener Kleidung, Wäsche, Schuhen und Wolldecken meist auch Plüschtiere. Das steht außen auf dem Container. Wer seine Kuscheltiere entsorgen möchte, kann diese sauber (gewaschen) und gut verpackt in den Altkleidercontainer werfen.


Wie man Kuscheltiere waschen kann, erfahren Sie in unserem Beitrag.


Verschiedene Organisationen und Einrichtungen nehmen Kuscheltierspenden entgegen.

  • kuscheltiere.org: Die Spendenplattform kuscheltiere.org sammelt Kuscheltiere für Kinder in Rumänien und der Ukraine.
  • Kinderheime vor Ort: Hier muss man natürlich fragen. Oft sind gut erhaltene Kuscheltiere und Spielzeuge aber gerne gesehen.
  • Die Arche: Diese Organisation kümmert sich speziell um benachteiligte Kinder und Jugendliche. Sie nimmt verschiedene Sachspenden entgegen. Was dringend gebraucht wird, steht auf der Website. Möglicherweise wird ja aktuell nach Kuscheltieren gefragt.

Alternativen:

  • Private Anzeigen: An speziellen Tafeln im Supermarkt oder in den Anzeigen der Zeitungen gibt es immer wieder Gesuche, in denen um Kuscheltierspenden gebeten wird.
  • Tierheime: Viele Tierheime oder Tierschutzorganisationen freuen sich über Plüschtierspenden. Denn auch Hunde oder Katzen wollen spielen und kuscheln.
  • Crowdfunding-/Spendenaktionen: Bei der Crowdfunding-Kampagne "Teddy4Tiger" können gut erhaltene Kuscheltiere gespendet werden, die dann im Online-Shop der Kampagne verkauft werden. Die Hälfte des Gewinns kommt Tierschutz-Projekten zugute. Das Projekt "Plüsch-Tierheim" spendet die Hälfte der Einnahmen aus dem Verkauf von gebrauchten Kuscheltieren an Tierheime. Die Plattform "Ich.helfe.jetzt" ist eine Vermittlungsplattform zwischen Spendern und Hilfsorganisationen. Privatpersonen können dort angeben, was sie spenden wollen. Bei Bedarf wenden sich die Hilfsorganisationen an sie.
  • Lokale Einrichtungen: Weitere Einrichtungen wie Kinder- oder Flüchtlingsheime, Sozialkaufhäuser oder Frauenhäuser freuen sich oftmals ebenfalls über Kuscheltierspenden, um bedürftigen Kindern oder Familien eine Freude zu bereiten. Allerdings ist es sinnvoll, vorab bei der jeweiligen Organisation oder Einrichtung nachzufragen, ob und welche Art von Kuscheltieren benötigt wird. Sollten mal Plüschtiere im Überfluss vorhanden sein, wendet man sich besser an eine andere Organisation.

Bei Kuscheltierspenden gibt es einige Herausforderungen, weshalb nicht alle Organisationen die Sachspenden annehmen können:

  • Platzmangel: Organisationen haben begrenzte Lagerkapazitäten und können nicht unbegrenzt Kuscheltiere und andere Spenden aufbewahren.
  • Hygiene- und Sicherheitsstandards: Insbesondere in Kinderkliniken müssen bestimmte Hygiene- und Sicherheitsstandards eingehalten werden, um die Gesundheit der Kinder nicht zu gefährden. Deshalb kann es sein, dass nur neue oder bestimmte Arten von Kuscheltieren akzeptiert werden.
  • Bedarf: Manche Organisationen haben möglicherweise bereits ausreichend Kuscheltiere oder konzentrieren sich auf andere Hilfsprojekte.
  • Logistische Herausforderungen: Die Annahme und Verteilung von Kuscheltierspenden gehen oftmals mit einem erheblichen logistischen und finanziellen Aufwand einher.
  • Professionelle Reinigung: Damit die Plüschtiere sauber bei den Kindern ankommen, müssen sie aufbereitet oder professionell gereinigt werden. Dies kostet Geld und Zeit, die nicht jede Hilfsorganisation investieren kann und will.

Meist ist es für die Organisationen einfacher, sich auf Geldspenden zu konzentrieren und dann genau nach Bedarf zu kaufen, statt Kuscheltierspenden zu sortieren, zu reinigen, zu lagern und zu versenden.

Wer Plüschtiere spenden möchte, sollte auf folgende Dinge achten:

  • Guter Zustand (ohne Risse, Flecken oder Löcher)
  • Sauberkeit und Hygiene
  • Altersempfehlung berücksichtigen
  • Spendenempfänger auswählen, sodass die Kuscheltiere sinnvoll eingesetzt werden
  • Transport beachten (über Öffnungszeiten, Adressen und eventuelle Abholzeiten informieren)

Kaputte Kuscheltiere sollten im Restmüll entsorgt werden.

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