Lästige Gartenbewohner

Mückenlarven bekämpfen: Wenn es in der Regentonne wimmelt

Elias Thiel

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27.5.2024, 08:48 Uhr
Mückenlarven in Großaufnahme.

© imago images/Panthermedia Mückenlarven in Großaufnahme.

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Stehende Gewässer wie Teiche, Regentonnen oder Pfützen sind perfekte Brutstätten für Mückenlarven, da sie dort gerne ihre Eier ablegen. Ein einzelnes Weibchen kann sage und schreibe bis zu 200 Eier legen. Mit warmem Wetter und viel Regen schaffen diese Bedingungen ideale Lebensräume für Mücken. Um Mückenplagen vorzubeugen, sollte man Mückenlarven also frühzeitig erkennen und bekämpfen. In diesem Artikel gibt es die besten Tipps und Tricks zur Mückenlarven-Bekämpfung.

Wer Mückenlarven bekämpfen möchte, muss diese zunächst einmal erkennen. Mückenlarven im letzten Stadium sind zwischen 2 mm und 10 mm groß und hängen kopfüber im Wasser. Sie befinden sich in der Regel dicht an der Oberfläche, um durch eine Art Schnorchel an ihrem Hinterteil Luft zu atmen. Die Larven können bräunlich, rot, weiß, transparent oder schwarz sein.

Kurze, braune bis schwarze Larven sind in der Regel Stechmückenlarven. Wenn die Larven anders gefärbt sind, handelt es sich um andere Arten wie die Zuckmücke oder die Büschelmücke, die nicht stechen. Größere Larven könnten auch auf einen Befall mit Schlammröhrenwürmer hinweisen.

Mückenlarven kommen vor allem in stehenden Gewässern im Garten vor. Beispiele dafür sind Mückenlarven im Pool, in Eimern, Gießkannen, vom Regen gefüllten Topfuntersetzern und in der Vogeltränke. Mückenlarven in der Regentonne sind ebenfalls kein seltenes Phänomen.

Mückenlarven durchlaufen mehrere Stadien, bis sie schlüpfen. Sehen sie so aus wie oben beschrieben, also an der Wasseroberfläche hängend und mit Schnorchel zum Atmen, dann sind sie bereits im letzten Stadium vor dem Schlüpfen. Es dauert dann maximal noch wenige Tage, bis das Insekt aus einem Riss in der Haut schlüpft. Etwa eine Stunde später ist es flugfähig.

Übrigens stechen nur weibliche Mücken. Sie brauchen das Blut, um Eier zu produzieren. Ansonsten ernähren sie sich wie die Männchen von Pflanzensäften.

Nun stellt sich die Frage, wie man Mückenlarven im Wasser bekämpfen oder abtöten kann. Wenn sich Mückenlarven im Wasser befinden, kann man mehrere Methoden anwenden. Welche die beste ist, hängt von Art und Nutzung des Wassers ab. Sammelt sich beispielsweise Regenwasser in leeren Gießkannen, Blumentöpfen und Ähnlichem, sollte man diese einfach ausschütten und umdrehen, damit sich kein weiteres Wasser sammelt. Handelt es sich um einen Gartenteich oder Pool, hat man diese Möglichkeit natürlich nicht. Dann müssen andere Maßnahmen her.

Möglichkeit 1: Kescher

Die Mückenpopulation im Teich kann eingedämmt werden, indem man die Mückenlarven im Gartenteich oder in der Regentonne mit einem feinmaschigen Kescher einfach abfischt. Da die Mückenlarven ziemlich schnell sind und bei Gefahr abtauchen, wird man sie nicht alle auf einmal erwischen. Aus diesem Grund sollte man den Vorgang mehrere Tage hintereinander wiederholen. Die gefangenen Larven können anschließend auf dem Kompost entsorgt werden.

Möglichkeit 2: Hausmittel

Bei Mückenlarven in der Regentonne kann man Hausmittel zur Bekämpfung einsetzen. Indem man einige Tropfen Oliven-, Raps- oder Sonnenblumenöl oder alternativ auch Spülmittel verwendet, verändert man die Oberflächenspannung des Wassers. Dadurch tauchen die Mückenlarven immer wieder ab und ertrinken schließlich.

Pflanzenöl

Pflanzenöl wird an der Wasseroberfläche schnell ranzig, wenn es der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird. Daher sollte man die Methode lieber nur im Schatten anwenden. Nun nimmt man zwei bis drei Esslöffel Pflanzenöl, gibt dies ins Regenwasser und rührt es um, damit sich der Ölfilm besser verteilt.

Spülmittel

Das verwendete Spülmittel sollte am besten biologisch abbaubar sein, damit das Regenwasser danach noch zum Gießen der Pflanzen verwendet werden kann. Vom Spülmittel gibt man maximal einen Esslöffel in die Regentonne, um die Oberflächenspannung zu senken.

Vorsicht: Die beiden Methoden sollte man natürlich nicht im Gartenteich anwenden, da sich darin viele Lebewesen (wie Pflanzen und Tiere) befinden.

Möglichkeit 3: Biologische Mittel

Alternativ kann man Mückenlarven auch mit biologischen Mitteln für Regentonnen, Gartenteiche und andere Gewässer bekämpfen. Diese enthalten zum Beispiel das Bakterium "Bacillus thuringiensis", das ein für bestimmte Insekten wie Mücken, Käfer und Schmetterlinge giftiges Protein herstellt. Größere Lebewesen wie Fische, Frösche, Menschen und auch Pflanzen spüren keinen Effekt. Es gibt auch Tabletten, die direkt das Protein enthalten. Beides dosiert man nach Packungsanleitung, der Schutz hält mehrere Wochen an.

Das Mittel hilft übrigens auch bei der Bekämpfung von Trauermücken.

Möglichkeit 4: Pflanzen und Fressfeinde

Auch Fressfeinde und Pflanzen eignen sich zur Bekämpfung von Mückenlarven im Teich.

Der Schwimmschlauch ist beispielsweise eine schwimmende Pflanze mit Fangorganen, die kleine Wassertiere einfängt und verdaut. Neben seiner praktischen Funktion zur Bekämpfung von Mückenlarven bildet die Pflanze auch hübsche gelbe Blüten aus.

In einem insektenfreundlichen Garten mit Wasser werden sich oftmals auch Libellen, Frösche, Wasser- und Schwimmkäfer ansiedeln. Diese Tiere ernähren sich unter anderem von Mückenlarven und können dazu beitragen, dem Befall Einhalt zu gebieten.

Möglichkeit 5: Oberfläche abdecken

Bei Mückenlarven in der Regentonne ist es sinnvoll, diese mit einer Folie, einem Stück Holz oder einem anderen Material abzudecken. Die Oberfläche sollte vollständig abgedichtet sein, damit keine Larven mehr nach oben gelangen können. Es gibt auch spezielle Abdeckungen für Regentonnen.

Lediglich zum Gießen nimmt man dann die Abdeckung ab und schöpft Wasser. Trotz Mückenlarven kann man das Wasser problemlos zum Gießen nutzen. Die Tiere bleiben auf der Erdoberfläche liegen und sterben dort.

Möglichkeit 6: Chlor

Eine bewährte Methode zur Bekämpfung der Mückenlarven im Pool ist der Einsatz von Chlor. Dafür kann man 4 mg pro Liter Wasser in den Pool geben und das Ganze über Nacht einwirken lassen – eine sogenannte Stoßchlorung.

Achtung: Den Pool sollte man danach für ein paar Tage nicht nutzen, da eine hohe Konzentration mit Chlor die Haut und Schleimhäute reizen kann.

Nachdem die Larven abgetötet wurden, können sie mit einem Poolroboter oder -sauger entfernt werden.

Um zu verhindern, dass sich Tausende von Mückenlarven in den Regentonnen oder anderswo im eigenen Garten ansammeln, kann man auch vorbeugende Maßnahmen ergreifen.

  • Regentonnen verschließen: Um Mückenlarven zu vermeiden, nutzt man einen passenden Deckel oder ein Netz für die Regentonnen und öffnet dieses nur bei Regen. An trockenen und warmen Tagen sollte man das Gießwasser für weibliche Mücken unzugänglich machen, damit sie keine Eier darin ablegen können.
  • Regentonne entleeren: Wenn man das Wasser regelmäßig zum Gießen verwendet und die Regentonne dabei hin und wieder völlig leert, besteht eine geringere Gefahr, dass sich Mückenlarven darin entwickeln. Diese benötigen bis zu drei Wochen, um flugfähig zu werden.
  • Behälter im Garten umdrehen: Wenn es möglich ist, sollte man Behältnisse im Garten immer umdrehen. Dann kann sich kein Wasser ansammeln und es werden auch keine Mückenlarven angezogen.
  • Pumpe oder Wasserspiel für den Gartenteich: Damit kann man das Wasser kontinuierlich in Bewegung halten. Auf diese Weise wird das Wasser für Mücken weniger attraktiv, da diese stehende Gewässer zur Eiablage bevorzugen.

Auch wenn viele Menschen von Mücken genervt sind, sind Mücken und ihre Larven wichtig für das Ökosystem. Laut dem Naturschutzbund (NABU) spielen Mücken und ihre Larven eine entscheidende Rolle, da sie selbst Beute für andere Tiere sind. Unter anderem ernähren sich Spinnen, Fische, Amphibien, Libellen und Vögel von Mücken und ihren Larven.

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