Tipps für saubere Luft
Sind Pflanzen im Schlafzimmer schädlich? Hier droht Gefahr
7.3.2022, 11:18 UhrZimmerpflanzen tun uns gut: Sie bringen ein Stück Natur in unsere vier Wände, richten ein, verbessern die Stimmung und helfen, die Luft sauber zu halten. Laut eines Volksglauben sollte man Pflanzen im Schlafzimmer jedoch nicht halten. Sie sollen schädlich sein, weil sie den Menschen angeblich den Sauerstoff und damit den Schlaf rauben würden. Inwiefern dieser Volksglaube stimmt, erklären wir Ihnen.
Rauben Pflanzen nachts Sauerstoff?
Der Grund, warum viele Menschen es als schädlich empfinden, Pflanzen im Schlafzimmer zu halten, hat mit dem Prozess der Fotosynthese zu tun. Dabei nutzen Pflanzen Wasser und Licht, verbrauchen Kohlendioxid und setzen Sauerstoff frei. Diese Reaktion findet hauptsächlich tagsüber statt, da sie Sonnenenergie benötigt. Nachts, ohne Licht, kommt die Photosynthese zum Erliegen und atmen die Pflanzen Sauerstoff ein. Zwar verbrauchen Pflanzen nachts Sauerstoff und produzieren Kohlendioxid, aber die Menge an CO2 ist so gering, dass die menschlichen Gesundheit nicht darunter leidet.
Pflanzen tun etwas Gutes
Pflanzen im Schlafzimmer reinigen nicht nur die Luft, sondern helfen dabei auch, den Schlaf zu verbessern. Pflanzen produzieren zwar Sauerstoff, aber sie filtern auch schädliche Gase und Chemikalien wie Formaldehyd, Benzol, Xylol und Trichlorethylen aus der Raumluft. Zudem sorgen Pflanzen für eine angenehme Luftfeuchtigkeit. Damit dieser Effekt eintritt, empfiehlt es sich, mindestens eine Pflanze pro neun Quadratmetern zu platzieren.
Pflanzen, die sich fürs Schlafzimmer gut eignen
Es gibt Pflanzen, die zur Anpassung an die Umgebung effektive Strategien entwickelt haben, um die Photosynthese effizienter zu machen. Das ist ein typischer Mechanismus der CAM-Pflanzen (Crassulacean Acid Metabolism) - darunter gehören die Sukkulenten -, die in trockenen Umgebungen mit geringen Niederschlägen leben. CAM-Pflanzen schließen die Spaltöffnungen tagsüber, um Wasserverlust zu vermeiden, und öffnen sie nachts. In der Nacht nehmen sie daher Kohlendioxid aus der Umgebung auf und geben Sauerstoff ab.
Fünf Pflanzen fürs Schlafzimmer
1. Aloe Vera: Die Aloe Vera gilt für ihre heilende Wirkungen als Wunderpflanze und tritt deshalb oft unter den natürlichen Zutaten von kosmetischen Produkten auf. Nur wenige wissen jedoch, dass die Aloe Vera auch eine perfekte Zimmerpflanze ist. In der Tat wirken ihre Blätter Wunder: Sie entfernen effektiv die meisten der im Schlafzimmer vorhandenen Giftstoffe (Formaldehyd, Xylol), setzen Sauerstoff frei und gelten als echte "Bioindikatoren". "Ein Bioindikator ist ein Organismus – Bakterium, Pflanze oder Tier –, der mit Veränderungen seiner Lebensfunktionen auf Änderungen in seinem Ökosystem reagiert", so nationalgeographic. Das Auftreten brauner Flecken auf den Blättern ist zum Beispiel ein Anzeichen dafür, dass die Umgebung, in der sich die Pflanze befindet, verschmutzt ist. Die Aloe Vera hat einen zusätzlichen Vorteil, was den Pflanzen-Einsteigern zu Gute kommt: Sie braucht wenig Wasser.
2. Bogenhanf: Aufgrund der Form und Streifen seiner Blätter ist der Bogenhanf auch als "Schlangenpflanze" bekannt. Anscheinend soll der Bogenhanf den Schadstoff Formaldehyd und dem von alltäglichen elektronischen Geräten erzeugten Elektrosmog entgegenwirken können. Zudem ist der Bogenhanf eine der besten Pflanzen, die Feuchtigkeit aufnehmen. Das liegt daran, dass er nachts Sauerstoff produziert, indem er den im Raum vorhandenen Wasserdampf aufnimmt. Auch der Bogenhanf ist pflegeleicht. Er benötigt indirektes Licht und hat nur sehr geringen Wasserbedarf.
3. Einblatt: Das Einblatt, oder auch als Scheidenblatt und Friedenslilie bekannt, steht in der Rangliste der Zimmerpflanzen sicherlich ganz oben. Eine einzige Einblatt-Pflanze kann die Luft in einem bis zu 10 Kubikmeter großen Raum reinigen, wodurch die Umgebung sauberer und gesünder wird.
4. Grünlinie: Die Grünlinie ist für ein angenehmes Klima im Schlafzimmer unverzichtbar. Denn die Zimmerpflanze ist in der Lage, die Luft von chemischem Formaldehyd zu befreien und schlechte Gerüche zu absorbieren.
5. Kakteen: Der Kaktus ist eine Sukkulente, die sich gut für das Schlafzimmer eignet, da sie nachts Sauerstoff abgibt. Kakteen brauchen wenig Wasser, allerdings viel Licht.
Stark duftende Pflanzen sollten dagegen vermieden werden. Sie könnten den Schlaf stören, Migräne oder Übelkeit verursachen.
Erde: Hier droht die Gefahr
Die meisten Pflanzen sind nicht nur unschädlich, sondern sogar vorteilhaft im Schlafzimmer. Problematisch kann die Erde allerdings werden, wenn sie Schimmel, Milben oder Pilzsporen aufweist. Schimmel lässt sich an weißen Pünktchen auf der Oberfläche – was aber auch auf sehr kalkhaltiges Gießwasser hindeuten kann. Das Risiko einer Schimmelbildung kann durch eine hochwertigen Erde mit geringem Kompostanteil verringert werden.
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