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Tomaten in der Wohnung vorziehen: Das muss man beachten

Elias Thiel

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Simone Madre

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21.2.2024, 19:24 Uhr
Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Tomaten vorziehen können.

© IMAGO / CHROMORANGE/Martina Raedlein Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Tomaten vorziehen können.

In diesem Artikel:

Damit das Vorziehen von Tomaten wirklich gelingt, erhalten Sie in diesem Beitrag eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Nachmachen. Somit steht der nächsten Tomaten-Anzucht nichts mehr im Weg. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Zieht man die Pflanzen innen vor, kann man früher ernten - etwa zum Sommeranfang. Denn man startet eher mit der Aufzucht der Pflanzen. Man kann bereits im März loslegen. Bei der Aussaat im Freiland beginnt man in der Regel erst Mitte Mai bis Anfang Juni, wenn die Nächte warm genug sind. Dadurch wird die Ernteperiode aber recht kurz.

Wer früh eigene Tomaten ernten will, könnte sich das Vorziehen auch sparen und stattdessen Jungpflanzen im Gartenfachhandel kaufen, die man direkt ins Beet setzt. Allerdings kostet das mehr und die Sortenvielfalt ist eingeschränkter.

Deshalb ist das Vorziehen von Tomaten besser für den eigenen Geldbeutel, und man kann auch seltene Saaten ausprobieren. Wer will, kann samenfeste Sorten auch aus eigenen Tomatensamen vom letzten Jahr ziehen. Tomatensamen halten sich mehrere Jahre lang, wenn man diese trocken und kühl lagert.

Wichtig beim Samenkauf: Manche seltenen alten Sorten sind zur typischen Vorziehzeit schon ausverkauft. Deshalb empfiehlt es sich, diese frühzeitig einzukaufen. Ein Set mit 16 seltenen Sorten bekommen Sie hier.

Die meisten Saatgut-Verpackungen geben den Hinweis, Tomaten ab Ende Februar vorzuziehen. Das ist allerdings ein recht früher Einstieg - und nur ratsam, wenn man über ein frostsicheres Gewächshaus verfügt. In diesem Fall können die Jungpflanzen ab April dort weiterwachsen und erhalten dabei genug Licht und Platz.

Wenn man jedoch plant, die Tomaten später im Freiland oder auf dem Balkon anzupflanzen, sollte man mit dem Vorziehen bis Mitte oder Ende März warten. Hat man die Pflanzen nämlich zu lange im Innenraum, vergeilen diese oftmals. Das heißt, dass sie zu wenig Licht für ihr Wachstum erhalten und lange, dünne Triebe bekommen, mit denen sie sich dem Licht entgegenstrecken wollen. Diese Triebe sind aber weniger belastbar, zudem steigt die Anfälligkeit für Krankheiten. Wenn man diese Pflanzen dann nach den Eisheiligen nach draußen stellt, werden sie häufiger krank und tragen schlechter als kompakte Pflanzen, die mit genug Licht gewachsen sind.

Deshalb sollte man für das Vorziehen von Pflanzen einen möglichst hellen Standort an einem großen Fenster wählen und nicht allzu früh anfangen.

Zu spät sollte man das Vorziehen der Pflanzen auch nicht beginnen, da sie bis zum Herbst dann weniger Zeit hätten, um Früchte zu bilden. Dies führt wiederum zu einer geringeren Ernte. Daher ist es wichtig, den optimalen Zeitpunkt für die Aussaat im Auge zu behalten: frühestens Ende Februar, eher Mitte bis Ende März.

Für die Tomatenzucht benötigt man nicht viel - lediglich Tomatensamen, Anzuchterde und ein geeignetes Aussaatgefäß. Dabei können verschiedene Behälter wie spezielle Anzuchttöpfe, kleine Tontöpfe, Joghurtbecher, Zeitungspapier oder Eierkartons verwendet werden.

Anzuchttöpfe kann man direkt ins Freiland setzen, da sie aus abbaubarem Papier bestehen, das die Pflanze später mit ihren Wurzeln durchstößt.

Wichtig ist auch die Abdeckung der Tomantenpflanzen, um ihnen anfangs ein feuchtwarmes Klima bereitzustellen. Dafür kann man ein Set mit Abdeckhaube verwenden, alternativ kann man auch eine Glasscheibe, eine durchsichtige Duschhaube oder Frischhaltefolie verwenden. Man muss die Folie aber so anbringen, dass man sie auch wieder abnehmen kann, um die Feuchtigkeit prüfen zu können und zu gießen.

Geeignet sind deshalb auch leere Plastikbehälter von Hummus oder Frischkäse, die einen durchsichtigen Deckel haben. In diese kann man die Erde direkt einfüllen.

Für die Aussaat von Tomaten auf der Fensterbank sollte man sich an die folgenden Schritte halten:

Schritt 1: Tomatensamen einweichen (optional)

Damit die Tomatensamen leichter keimen, kann man sie vorher einweichen. Das ist kein Muss, erleichtert ihnen aber das Keimen und beschleunigt es ein wenig. Dafür legt man Samen mindestens sechs Stunden oder über Nacht in lauwarmes Wasser oder lauwarmen Kamillentee. Der Tee soll das Wachstum von Erregern wie Schimmelsporen hemmen, die den Keimling krank machen könnten.

Vorsicht: Kamillentee darf nicht zu heiß sein, wenn man die Samen einlegt. Sonst schadet er ihnen. Handwarm darf er sein.

Einplanen sollte man doppelt so viele Keimlinge, wie man später Tomatenpflanzen haben will. Auch wenn man alles richtig macht, keimen erfahrungsgemäß nicht alle Samen. Zudem kann man so später die kräftigsten Zöglinge auswählen und diese ins Beet oder den Pflanztopf umsetzen.

Schritt 2: Anzuchttöpfe mit Erde befüllen

Im zweiten Schritt füllt man die Anzuchtgefäße gleichmäßig mit nährstoffarmer Anzuchterde. Dabei sollte man sicherstellen, dass die Erde nicht zu kalt ist. Am besten stellt man den Sack bereits vorher ins Zimmer. So keimen die Samen besser.

Verwenden sollte man relativ flache Schalen, bei denen überschüssige Nässe nach unten abfließen kann.

Man verwendet nährstoffarme Anzuchterde statt normaler Blumenerde, weil sich die Wurzeln dann besser entwickeln und überschüssige Nässe besser abfließen kann.

Schritt 3: Tomatensamen säen

Beim Aussähen der Tomaten sollte man ausreichenden Abstand zwischen den Saatkörnern einhalten (etwa zwei Zentimeter), um Platz für das spätere Wachstum der Tomatenpflanzen und ihrer Wurzeln zu gewährleisten. Die Samen können direkt auf die Erde gelegt werden, man bedeckt sie maximal leicht mit Erde. Ein halber Zentimeter gilt als ideal.

Denn Tomaten sind sogenannte Lichtkeimer. Das heißt, sie keimen nur, wenn sie auch Licht bekommen.

Schritt 4: Bewässern

Wer erfolgreich Tomatensamen pflanzen möchte, sollte die Erde leicht andrücken und diese anschließend vorsichtig angießen. Alternativ kann man diese auch vorsichtig mit einem Zerstäuber besprühen, damit die Saat nicht weggeschwemmt wird. Luftfeuchtigkeit und ein feuchter Boden sind ganz wichtig für das Keimen.

Schritt 5: Tomaten auf die Fensterbank stellen

Wichtig ist, dass die Erde stets leicht feucht, aber nicht nass ist. Als Standort eignet sich eine Fensterbank an einem hellen Standort. Bis die ersten Keimblätter da sind, braucht es kein direktes Sonnnenlicht.

Für das optimale Klima müssen die Pflanzen in den ersten Wochen mit einer transparenten Schicht aus Glas oder Plastik abgedeckt werden. Jeden Tag wird der Deckel kurzzeitig entfernt und Luft an das Gefäß gelassen, damit sich keine Schimmelpilze vermehren. Zudem wird dann neues Wasser aufgesprüht.

Die Pflanzen sollten nach fünf bis zehn Tagen keimen. Ohne Abdeckung würde das deutlich langsamer gehen, weil es den Samen nicht warm und feucht genug wäre.

Schritt 6: Wenn die Samen keimen

Sobald die ersten Keimblätter da sind, kann der Deckel beziehungsweise die Folie entfernt werden. Zudem können die Pflanzen jetzt etwas kühler stehen, brauchen aber viel Licht. Vorsicht: Im direkten Sonnenlicht am Fenster kann es schon mal sehr warm werden, 30 Grad sind durchaus möglich. Das kann die zarten Pflänzchen schaden. Wenn die Sonneneinstrahlung stark ist, sollte man sie also lieber wegstellen.

Zudem sollten die Keimlinge an dunklen Tagen etwas kühler gestellt werden, allerdings nicht unter 16 Grad.

Weiterhin ist das Gießen wichtig. Dabei gießt man die Erde, nicht die Pflanze selber. Das verringert die Schimmelgefahr.

Wenn sich das zweite Blattpaar entwickelt hat und die Pflänzchen etwa fünf Zentimeter groß sind, kann sie pikieren (vereinzeln). Dazu hebt man sie mithilfe eines Löffels oder eines Pikierstabs vorsichtig aus der Erde. Anschließend werden sie in einen größeren Topf mit normaler Blumenerde gepflanzt. Dort wachsen sie weiter, bis sie ins Freiland gesetzt werden.

Die Temperatur im Keimgefäß spielt zudem eine entscheidende Rolle beim Keimen der Tomatensamen, idealerweise sollte sie zwischen 22 und 24 Grad Celsius liegen. Die Abdeckung der Gefäße führt in Verbindung mit dem sonnigen Standort dazu, dass dort eine höhere Temperatur herrscht als im Rest des Zimmers.

Höhere Keimtemperaturen führen in der Regel zu einem besseren Ertrag. Nach wenigen Tagen können die ersten Pflanzen bei optimaler Temperatur sprießen.

Sobald die Keimblätter erscheinen, sollte man die Tomatenpflanzen allerdings kühler stellen. Dazu nimmt man die Abdeckung weg. Eine Raumtemperatur von 18 Grad Celsius ist sinnvoll. Dadurch wachsen sie kräftig und kompakt, anstatt zu stark in die Länge zu schießen.

Achtung: Bei zu hohen Temperaturen (wie beispielsweise auf Heizkörpern) treiben die jungen Tomaten sehr stark aus, erhalten allerdings im Verhältnis zu wenig Licht.

Nach den Eisheiligen im Mai ist der perfekte Zeitpunkt, die Jungpflanzen nach draußen zu setzen.

Um eine gesunde Entwicklung und einen höheren Ertrag zu fördern, sollte man die Tomatenpflanzen langsam an Sonne, Wind und Regen gewöhnen. Sinnvoll ist deshalb ein geschützter Standort. Gerade Wasser von oben vertragen sie eher schlecht. Denn das sind die Pflanzen, die eigentlich aus dem trockenen Andengebirge stammen, nicht gewohnt. Das Blattwerk soll möglichst trocken gehalten werden, um Krankheiten zu vermeiden. Gut eignet sich ein Gewächshaus oder ein überdachter Standort auf der Terasse in einem Kübel.

Nach etwa einer Woche im Garten ist es ratsam, die Pflanzen erstmals zu düngen.


Häufig gestellte Fragen zu "Tomaten vorziehen":

Tomaten vorziehen bedeutet, die Anzucht der Pflanzen vor dem direkten Auspflanzen im Garten zu beginnen (zum Beispiel auf der Fensterbank).

Wenn ein frostgeschütztes Gewächshaus zur Verfügung steht, in das die Pflänzchen später umgezogen werden können, kann man Tomaten ab Ende Februar vorziehen. Sonst sollte man später anfangen: Mitte bis Ende März.

Die ideale Zeit für das Vorziehen von Tomaten auf der Fensterbank ist im März, um den Pflanzen genügend Zeit für eine erfolgreiche Entwicklung zu geben.


Um kräftige Tomatenpflanzen heranzuziehen, sollte man bestimmte Fehler beim Vorziehen vermeiden. Mit den folgenden Tipps kann man optimale Bedingungen für die Tomaten-Aussaat schaffen.

Passender Zeitpunkt der Aussaat

Die Tomatenanzucht sollte idealerweise im März auf der Fensterbank beginnen, um den Pflanzen genügend Licht, aber auch genug Zeit für eine erfolgreiche Entwicklung zu geben. Ein zu später Beginn kann zu einer schlechteren Ernte führen.

Vorquellen der Samen

Damit die Tomatensamen optimal keimen, sollten sie vorher in lauwarmem Wasser oder sogar erkaltetem Kamillentee eingeweicht werden. Dieser Schritt fördert die Feuchtigkeitsaufnahme, der Tee beugt Erkrankungen vor.

Mäßiges Gießen

Die Aussaat darf nicht überschwemmt werden. Stattdessen sollte man die Erde leicht mit Wasser besprühen, sodass sie sich wie ein ausgedrückter Schwamm anfühlt.

Tipp: Eine dünn aufgetragene Schicht Sand kann Schimmelbildung effektiv vorbeugen.

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