Umwelt
Zero Waste: Ein Leben ganz ohne Müll - geht das?
15.12.2022, 08:47 UhrZiel der Zero-Waste-Bewegung ist es, in der Freizeit, im Handel und in der Produktion so wenig Abfall wie möglich zu produzieren. Aber was hat es mit der nach Nachhaltigkeit strebenden Philosophie auf sich und wie kann man "Zero Waste" und die Müllvermeidung in den eigenen Alltag integrieren?
Was ist Zero-Waste?
Zero Waste (englisch für "keine Verschwendung") möchte mit Hilfe von geschlossenen Kreisläufen, Konsumvermeidung, Wiederverwendung, Reparaturen, Recycling und Kompostierung für mehr Nachhaltigkeit im Alltag sorgen. Bereits 2002 wurde die "Zero Waste International Alliance (ZWIA)" gegründet. Diese Allianz hat eine genaue Definition von Zero Waste festgehalten und stellt Prinzipien vor, denen Unternehmen und die Öffentlichkeit folgen können.
Ihre Definition lautet: Zero Waste ist "die Schonung aller Ressourcen durch Verantwortungsbewusstsein bei Produktion, Verbrauch, Wiederverwendung und Rückgewinnung von Produkten, Verpackungen und Materialien, ohne sie zu verbrennen und ohne Stoffe in Land, Wasser oder Luft einzuleiten, die die Umwelt oder die menschliche Gesundheit gefährden." (eigene Übersetzung aus dem Englischen)
Zero-Waste muss deshalb nicht bedeuten, dass man gar keinen Abfall mehr produziert. Vielmehr geht es darum, ein nachhaltiges Bewusstsein zu entwickeln und möglichst viel Müll zu vermeiden.
Was spricht für den Zero-Waste-Lifestyle?
Täglich wird weltweit so viel Müll produziert, dass Menschen sich ein Leben ohne Müll gar nicht mehr vorstellen können. Die Zero-Waste-Bewegung beweist das Gegenteil und zeigt, dass nachhaltiges Leben dazu führen kann, weniger Müll zu produzieren. Es gibt viele Gründe, sich für einen nachhaltigen Lebensstil zu entscheiden, zum Beispiel:
- Umwelt, Tiere und Gesundheit schützen: Weggeworfene Lebensmittel, Plastikmüll und Elektroschrott schaden nicht nur den Menschen und Tieren, sondern auch der Umwelt. Tonnenweise Müll landet in den Ozeanen und in der Natur und zerstört diese manchmal unwiderruflich. Plastikmüll enthält oftmals Schadstoffe und ist nicht biologisch abbaubar. Zero Waste bedeutet, jeden Tag auf den Umwelt- und Tierschutz zu achten.
- Konsumverhalten reduzieren: Zero Waste tut auch dem eigenen Konsumverhalten gut und führt dazu, dass sich Konsumenten auf wichtige Dinge konzentrieren und den Bezug zu einem bewussten Konsum nicht verlieren. Mit dem Zero-Waste-Gedanken kann man lernen, nur Dinge zu kaufen, die man wirklich braucht und lernt, diese besser zu schätzen.
- Geld sparen: Durch den Zero-Waste-Gedanken spart man tatsächlich auch bares Geld: Wenn Sachen wiederverwendet oder repariert werden, muss kein Geld für neue Produkte ausgegeben werden. Zudem überlegt man es sich doppelt, bevor man etwas kauft.
- Ressourcen und Energie sparen: Ressourcen sind endlich und Zero Waste hilft dabei, nicht verschwenderisch mit diesen umzugehen. Der Lifestyle spart Energie und Ressourcen ein, da man weniger konsumiert und auch an Verpackungen spart.
- Achtsamkeit und Freiheit: Eine Zero-Waste-Einstellung holt Menschen zurück auf den Boden der Tatsachen. Minimalismus zeigt, dass man weniger braucht und ein einfacher Lebensstil ebenfalls sehr befriedigend sein kann und mitunter sogar glücklicher macht. Zudem gibt Zero Waste vielen Menschen Freiheit, denn viel zu besitzen kann auf Dauer sehr anstrengend sein. Dinge stehen herum, fangen Staub, gehen kaputt - wer viel hat, muss sich um viel kümmern.
Zero Waste: Wie kann man nachhaltig und plastikfrei einkaufen?
Wer plastikfreier einkaufen möchte, kann seine Einkäufe beispielsweise in Unverpackt-Läden, auf dem Wochenmarkt sowie in Hof- oder Bioläden tätigen. Auch in einigen Supermärkten gibt es bereits erste Lebensmittel zum Abfüllen, wie beispielsweise Nüsse, sodass man sein eigenes Einmach- oder Schraubglas mitbringen und wiederverwenden kann.
Plastiktüten können ganz eingespart werden, indem man Stoffbeutel zum Einkaufen nutzt. Um Obst und Gemüse einzukaufen, eignen sich wiederverwendbare Obst- und Gemüsenetze aus Baumwolle. Auch Flüssigkeiten wie Öle können in Unverpackt-Läden gekauft und in leere Flaschen gefüllt werden.
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Um Lebensmittel ohne Plastik einzukaufen, eignen sich leere Aufbewahrungs- oder BrotdosenAnzeige. Spezielle Brotbeutel eignen sich für Backwaren, Brötchen, Brot oder Brezel. Beim Einkaufen sollte man mehrfach verpackte Produkte vermeiden, wie beispielsweise bei Süßigkeiten. Getränke sollten bestenfalls nicht in Einweg, sondern als Pfandflaschen gekauft werden.
Bedenken sollte man aber auch, wie viel Verpackungsmüll bereits entsteht, bevor die Produkte in den Laden wandern. Um Paletten kommt eine Schicht Stretchfolie, damit im Lkw nichts umfällt oder in Unordnung gerät. Und auch auf der Palette gibt es noch weitere Verpackungsschichten, die entfernt werden, bevor das Produkt im Regal landet. Das lässt sich selbst in Unverpackt-Läden bei vielen Lebensmitteln nicht vermeiden. Dieses Problem kann man nicht auf Anhieb durch bewussten Konsum lösen, außer, man kauft gar nichts mehr. Wenn das Bewusstsein hierfür aber steigt und mehr Menschen sich für die Entwicklung einer nachhaltigen Alternative einsetzen, kann das etwas bewirken.
Wie kann man einen Zero-Waste-Haushalt führen?
Einen Zero-Waste-Haushalt zu führen, ist einfacher als gedacht – wenn man nicht gleich gar keinen Müll mehr produzieren möchte. Denn mehr Nachhaltigkeit im Alltag gelingt mit wenigen Umstellungen. Dabei sollte man insbesondere darauf achten, dass der Haushalt plastikfrei ist und eingekaufte Artikel möglichst verpackungsfrei sind.
Nachhaltiger Lebensstil: 10 Zero-Waste-Tipps
Diese zehn Tipps helfen bei der Umsetzung von mehr Zero-Waste im Alltag:
- Nachhaltiges Zähneputzen: Mit Hilfe von elektrischen Bambus-ZahnbürstenAnzeige können die Zähne genauso strahlend sauber geputzt werden.
- Stofftaschentücher: Papiertaschentücher können problemlos durch StofftaschentücherAnzeige ersetzt werden. Oder zumindest durch eine Papierbox mit Taschentüchern, um die Plastikverpackung einzusparen.
- Feste Seife statt Duschgel und Shampoo: Duschgel wird oftmals in Plastikverpackungen produziert. Eine Möglichkeit für weniger Abfall ist es, feste Seife zu verwenden. Es gibt auch feste HaarseifenAnzeige und ConditionerAnzeige. Körperseife kann man auch selbst machen und die Zutaten dafür in großen Behältern kaufen. Eine DIY-Anleitung, um Seife selbst zu machen finden Sie in unserem Beitrag. Auch Deo kann man mit Natron und Kokosöl selbst machen und muss es nicht immer wieder neu kaufen.
- Rasierhobel: Einwegrasierer waren gestern, heute kann man auf einen RasierhobelAnzeige zurückgreifen. Mit einem Rasierer aus Bambus und auswechselbaren Klingen kann man Plastik sparen.
- Trinkhalme: Im Alltag kann man auf Plastik-Strohhalme verzichten, indem man sich mit Metall-, Glas- oder Bambushalmen ausstattet. Zur Not kann man immer noch einfach aus dem Glas trinken.
- Mehrweg-Verpackungen: Ab Januar 2023 müssen alle Gastronomie-Betriebe für ihre To-Go-Speisen Mehrwegverpackungen anbieten oder es zumindest der Kundschaft ermöglichen, mitgebrachte Behälter zu befüllen. Das Prinzip gibt es auch an vielen Käse- und Fleischtheken, ist dort aber nicht gesetzlich vorgeschrieben. Deshalb sollte man sich eine LunchboxAnzeige für die Mittagspause und Dosen für den Einkauf zulegen, falls man noch keine hat. Zuhause sollte man auf Frischhaltefolie und Alufolie verzichten. Stattdessen kann man Essen auch mit einem Bienenwachstuch oder einem simplen Geschirrtuch abdecken oder sein Pausenbrot darin einwickeln.
- Leitungswasser oder Wassersprudler: Wer Plastikflaschen vermeiden möchte, kann hierzulande Leitungswasser trinken. Deutschland hat im Vergleich zu anderen Ländern eine sehr gute Wasserqualität. Wenn man unterwegs ist, kann man sich Leitungswasser einfach in eine eigene TrinkflascheAnzeige füllen. Für Menschen, die kein stilles Wasser mögen, eignet sich ein WassersprudlerAnzeige. Mit diesem kann Leitungswasser in wenigen Sekunden in sprudelndes Mineralwasser verwandelt werden.
- Zero Waste im Kleiderschrank: Auch im Kleiderschrank kann man auf Nachhaltigkeit achten. Es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten, gebrauchte Kleidung zu verkaufen, zu tauschen oder zu verschenken. Hier eignen sich Flohmärkte, Second-Hand-Shops, Tauschpartys und Kleiderkammern. Auch Second-Hand-Apps fördern die Wiederverwertung.
- Reste wiederverwenden: Wenn reife Bananen oder Äpfel nicht mehr ganz so schön aussehen, sollten sie trotzdem nicht im Mülleimer landen. Besser ist es, überreifes Obst und Gemüse weiterzuverarbeiten. In einem Smoothie schmeckt überreifes Obst besonders gut und Gemüse kann beispielsweise zu einer leckeren Suppe verarbeitet werden.
- Aufkleber mit "Keine Werbung" am Briefkasten: Der gigantischen Menge an Papier und Plastik, die durch die Werbeflut im Briefkasten landet, kann man mit einem einfachen Aufkleber mit der Aufschrift "Bitte keine Werbung" entgegenwirken.
Zero-Waste-Geschenkideen
Diese Geschenkideen sind besonders nachhaltig:
- nichts Greifbares schenken - sondern einen Ausflug, eine Massage oder Hilfe im Haushalt
- für Kaffee- und Teetrinker: Thermobecher für unterwegsAnzeige
- MenstruationstasseAnzeige oder saugfähige PeriodenunterwäscheAnzeige
- Trinkhalme aus EdelstahlAnzeige oder GlasAnzeige
- Veganer oder vegetarischer Kochkurs
- Samen für Blumen oder Gemüse
- BrotdoseAnzeige
- Süßigkeiten aus einem Unverpackt-Laden
- Vorratsdosen aus GlasAnzeige
- Rasierhobel
- LunchboxAnzeige
- Wassersprudler
Weitere nachhaltige Geschenkideen finden Sie in unserem Beitrag.
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