Kameramuseum in Plech will in das Guinness-Buch

30.4.2019, 22:24 Uhr
Kameramuseum in Plech will in das Guinness-Buch

© Kameramuseum

Das Modell soll 1,60 Meter lang und 1,30 Meter hoch werden, in ein Aluminiumgehäuse verpackt sein und ein Negativformat von 50 auf 60 Zentimeter haben. Nach Fertigstellung werde versucht, das Projekt ins Guinness-Buch der Rekorde eintragen zu lassen, so Tauber. Das Kameramuseum benötige nun noch Bausteine. Zudem sei 2020 ein Baustein-Kurs für Kinder und Erwachsene geplant, in dem erklärt wird, wie ein Bild zustande kommt.

Der Förderverein des Kameramuseums hat derzeit 47 Mitglieder. Zwölf davon waren zur Jahresversammlung ins Gasthaus Goldenes Herz gekommen, bei der Tauber und Vorsitzender Karlheinz Escher (ÜWG) an die drei großen Schwerpunkte des Museumsjahrs 2018 erinnerten: Die Fotoausstellung "70 Jahre Polaroid – 70 Polaroid-Fotos" schaffte es immerhin bis ins Oberfranken-TV. Eine Freiluftausstellung feierte Premiere. Und auch das runderneuerte Museum mit Aufzug und Behinderten-WC kam sehr gut an. "Wir haben deutlich mehr gezielte Anfragen nach behindertengerechter Ausstattung. Auch kommen die für Kinderwagen taugliche Wege bei jungen Familien äußerst gut an", berichtete Tauber.

Bei der Neugestaltung des Museums beschriftete Wolfgang Kreib viele Exponate, weitere Vitrinen folgten. "Viel Arbeit abverlangt hat uns die Auflösung des Zeiler Photomuseums", resümierte der Museumsleiter. "Es war eine Herausforderung, aber man löst ja nicht jeden Tag ein Museum auf."

Der verstorbene Arzt Gerhard Binder hatte wie berichtet sein privates Museum der Stadt Zeil am Main übereignet. Die Stadt Zeil, so Tauber, habe sich aus personellen und fachlichen Gründen aber nicht in der Lage gesehen, das Haus weiter zu betreiben. "Auf Wunsch des Verstorbenen sollte für diesen Fall das Deutsche Kameramuseum in Plech einen Teil der Exponate erhalten. Es wurde vereinbart, dass Plech die musealen Objekte kostenlos sichern darf, dafür aber der Stadt Zeil hilft, die vielen tausend großen und restlichen Ausstellungsstücke zu bewerten", so Tauber.

Diese Arbeit zog sich vom Sommer 2018 bis März 2019 hin. Am Ende seien alle zufrieden gewesen: Der Zeiler Bürgermeister, der mehrfach betonte, dass es ohne die Plecher unmöglich gewesen wäre, das Museum so schnell und fachkundig aufzulösen, aber auch das Plecher Museum, das mit wenig Geld und viel Personaleinsatz viele schöne und seltene Exponate bekommen habe, so der Leiter. Vitrinen müssten jetzt noch transportiert und in Plech aufgestellt werden. Der Förderverein sei für viele helfende Hände dankbar.

"Für uns hat es sich gelohnt, auch die neuen Kontakte", stellte Tauber fest. Kassenwart Thomas Wanka legte einen erfreulichen Kassenbericht vor, der von Traudl Pesahl und Reinhard Bauernfeind geprüft worden war. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Die anvisierte Autobahntafel würde aber den Kostenrahmen sprengen, so Escher. Beisitzer Andreas Wolf gab eine Terminüberblick über kommende Aktionen. Beim Bratwurstgipfel in Pegnitz am 2. Juni werde das Kameramuseum wegen der großen Resonanz im Vorjahr auch heuer wieder mit dem Plecher Heimatverein an einem Stand vertreten sein. Die 4. Plecher Fotobörse werde heuer am 16. Juni von 10 bis 15 Uhr in der Mehrzweckhalle stattfinden. "Von Jahr zu Jahr werden es mehr Besucher", so Wolf. Die Aussteller kämen aus dem gesamten Bundesgebiet. Der Eintritt für Besucher ist frei, informierte der Vorsitzende. Ganzjährig laufe eine Sonderausstellung mit Exponaten aus Zeil.

Lichtmalen auf Maffei

Am 2. Juni wird die Bilderschau "Lichtmalerei" eröffnet. Hierzu gibt es am 22. und 23. Juni einen Workshop "Lightpainting" (Lichtmalen) auf Maffei vor der Kulisse des Auerbacher Bergwerksmuseums mit dem Schweizer Fotokünstler Herrmann Affolter, skizzierte Tauber. International wird es ab 8. September. Dann zeigen der ukrainische Fotoreporter Oles Kromplias und der Deutsche Till Mayer ihre mehrfach preisgekrönten Fotoreportagen vom fast schon vergessenen Krieg in der Ukraine.

Mayer wird an dem Tag sein neues Buch erstmals vorstellen. "Unser Programm kann sich wieder sehen lassen", resümierte Tauber. Ein Hauptaugenmerk werde 2019 auf den neuen Kontakten und kreativen Werbeanstrengungen liegen.

Info: www.kameramuseum.de

Das Museum hat immer sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

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