„Wie eine Reise in die Vergangenheit“
11.10.2010, 08:37 Uhr
Nun sitzt sie im nachgebauten Partykeller auf der Holzbank und strahlt. „Genau solche Gläser hab‘ ich damals zur Kommunion bekommen.“ So wie Claudia Huber geht es vielen, die am Eröffnungstag ins Museum kommen, auch der Laufer Prominenz, die zur offziellen Eröffnung am Vormittag zahlreich erschienen war. Jeder findet in der Ausstellung etwas, das ihn an seine Kindheit erinnert. Naja - so gut wie jeder – vorausgesetzt er ist über 30. Dass die Schau im Museum aber auch die Jungen interessiert zeigt Anna Flierl aus Pommelsbrunn. Die 16-Jährige hatte von der Ausstellung erfahren und gleich Papa Robert mit ihrer Begeisterung angesteckt. Während der Vater die knallblaue „Schwalbe“ bewundert ist die Tochter vor allem von den Tapetten begeistert. „Die sind jetzt wieder total in.“

Auch die ganz Kleinen müssen sich im Industriemuseum nicht langweilen. Sie können das Spielzeug bewundern, mit dem ihre Eltern damals gespielt haben oder aber, wie Sonia und Franziska aus Röthenbach an der kleinen Kunstaktion teilnehmen, die sich Christine März von der Jugendkunstschule Faber Castell mit Julia Uehlein vom Industriemuseum ausgedacht hat. Angelehnt an die Arbeiten des 70er-Jahre-Künstlers Victor Vasarely soll hier auf einer Leinwand ein großes „Patchwork-Kunstwerk“ entstehen.
Jeder Besucher kann selbst ein sieben Mal sieben Zentimeter großes Quadrat basteln, aus buntem Papier in den typischen 70er-Jahre-Farben, und dieses dann auf eine der freien Flächen auf der Leinwand aufkleben. Am Ende soll ein knallbuntes, großes Gesamtbild entstehen. Rund 1000 Stücke sind in der Ausstellung zu sehen. Ein halbes Jahr hat es gedauert, alles aufzubauen, erzählt Hausmeister Ewald Janson. Vor allem der aufwendige Nachbau einer 70er-Jahre-Wohnungmit Hartfaserplatten, echtem Fußbodenbelag und richtigen Isolierglasfenstern hat sich gelohnt. Dort hat der Besucher wirklich das Gefühl, eine fremde Wohnung zu betreten und auf eine kleine Zeitreise zu gehen.