Umfassende Schloss-Historie
17.4.2019, 15:37 UhrDen Anfang macht in diesem Jahr der Historiker Jochen Ringer M.A., der sich der Geschichte des Alten Schlosses in Neustadt gewidmet hat und die erste umfassende Bau- und Nutzungsgeschichte dieses Baudenkmals vorlegt. Von den Anfängen im Mittelalter zeichnet er die Entwicklung des ehemaligen Wasserschlosses von einer Nebenresidenz und dem Witwensitz der Markgrafen über die Nutzung als Behörde, bis zur Funktion als städtisches Krankenhaus und schließlich als Museum nach. Dabei sind die Ergebnisse bautechnischer Untersuchungen ebenso aufschlussreich wie die Auswertung des in früheren Zeiten spärlichen, doch ab dem 19. Jhdt. recht reichen Archivmaterials.
Dr. Wolfgang Mück, der Schriftleiter der "Streiflichter", berichtet in seinem Festvortrag zum 2018 gefeierten Stadtjubiläum über 700 Jahre "Bürgerlich Freyheit der Statt". Darin geht er der Stadtwerdung Neustadts auf die Spur, die am 20. September 1318 schließlich in der Verleihung von Stadtrechten an die Bürger der Burggräflichen Stadt gipfelte.
Werner P. Binder skizziert im nächsten Beitrag, wie ein Neustädter Stadtphysikus in den Verdacht geriet, eine Lobrede auf die freie Reichsstadt Windsheim verfasst zu haben. Der Markt Erlbacher Heimatforscher Robert Zöllner greift mit seiner Darstellung über den Spitalwald, den Spitalweiher und das Forsthaus von Klausaurach anschließend ein bislang nicht beachtetes Thema der Neustädter Geschichte auf. Des Weiteren referiert er über den "Toten Mann", ein Flurdenkmal zwischen Linden und Eichelberg, das an einen Mord vor 333 Jahren erinnert. Der ehemalige Kreisheimatpfleger Heinz Kühlwein beschäftigt sich mit den Abgeordneten des Paulskirchenparlaments 1848/49 mit Wurzeln im unserem Landkreis: Bauer, Hagen, Krafft, Quante und Stöcker.
Die Jahresberichte über das Vereins- und das Kassenjahr des Geschichts- und Heimatvereins werfen einen Rückblick auf das rege Vereinsleben im Jahr 2018. Mit großem ehrenamtlichem Engagement trug der Verein wieder zu den kulturellen Aktivitäten Neustadts bei. Die Nachrufe auf zwei Autoren, die viele Jahre mit fundierten Beiträgen zum Erfolg der "Streiflichter" beigetragen haben, schließen die Ausgabe ab: Luise Beyerlein und Friedrich Weiß, die seit dem Erscheinen der letzten Ausgabe verstorben sind.
Die neuen "Streiflichter" können - wie übrigens auch die Ausgaben der letzten Jahre - ab sofort in den Museen im Alten Schloss erworben werden. Vereinsmitglieder erhalten ihr Exemplar kostenlos an der Museumskasse.
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