Bauarbeiten an der Oberen Möhrenbachbrücke
27.9.2013, 07:29 UhrSeit April sind Bauingenieure der Deutschen Bahn damit beschäftigt, Bauwerke an der Strecke Treuchtlingen-Donauwörth zu kontrollieren. Bereits vor einigen Monaten traten dabei Risse in Querträgern der Wörnitzbrücke bei Donauwörth Felsheim zu Tage. Beinahe die gleichen Schäden brachte nun auch die Brückenhauptprüfung an der Oberen Möhrenbachbrücke im Treuchtlinger Ortsteil Möhren ans Licht.
Bis Mitte Oktober eingleisig
An drei Querträgern des nordöstlichen Brückenfeldes wurden Risse diagnostiziert, die in den kommenden Wochen repariert werden. Baugerüste wurden in den vergangenen Tagen bereits errichtet. Die Arbeiten, die von der auf Brückenbau spezialisierten Firma Vitus Rieder aus Bissingen vorgenommen werden, laufen schon. Bereits vor einigen Jahren sanierte sie die Möhrenbachbrücke unweit der Treuchtlinger Kläranlage.
Die Bauarbeiten werden mit kurzer Unterbrechung bis voraussichtlich 11. Oktober andauern. In der Bauphase wird die Brücke nur eingleisig befahrbar sein und für entsprechende Behinderungen im Bahnverkehr sorgen. Aktuell wird der Verkehr im schadhaften Bereich mit nur 40 km/h geführt.
Bei dem gravierenderen Schaden an der Wörnitzbrücke Donauwörth musste über gute zwei Monate ein Gleis gesperrt werden. Ein parallel aufgetretener Dammrutsch bei Fünfstetten sorgte in den Monaten Juni und Juli für reichlich Chaos auf der Schiene. Rund zehn Fernverkehrszüge pro Tag sowie diverse Güterzüge wurden damals weiträumig umgeleitet, nachdem auch auf der Strecke über Ingolstadt nach München bekanntlich nach wie vor Bauarbeiten mit entsprechenden Kapazitätsengpässen durchgeführt werden.
Die zweigleisige, 183 Meter lange Obere Möhrenbachbrücke ist – ähnlich der Wörnitzbrücke – eine Fischbauchkonstruktion aus Stahlträgern und entstand 1905. Jedes Gleis verfügt über einen separaten Überbau mit je vier Bögen.
Seit Kurzem steht außerdem fest, dass die Obere Möhrenbachbrücke eine Lärmschutzwand bekommt. Das Projekt ist in das Infrastrukturbeschleunigungsprogramm II des Bundes aufgenommen worden, so war zu erfahren.
Landrat schreibt an Josel
Und auch in Sachen ICE-Anbindung im Landkreis tut sich etwas. So hat Landrat Gerhard Wägemann in einem Schreiben an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für die Region Süd und den Freistaat Bayern, Klaus-Dieter Josel, auf die immense Bedeutung der Bahnanbindung in unserem Landkreis hingewiesen, insbesondere auf die ICE-Halts in Treuchtlingen.
Bahn-Insider sprechen nämlich seit einiger Zeit davon, dass die neue ICE-Strecke Berlin-München und die Neubaustrecken über Leipzig und Stuttgart sowie über Ingolstadt und München am Ende dazu führen könnten, dass der Kontenpunkt Treuchtlingen an Bedeutung verliert und hier weniger Züge halten.
„Eine ausreichende ICE-Anbindung ist sowohl für den gesamten Landkreis wie vor allem auch für den Hochschulstandort Treuchtlingen von elementarer Bedeutung“, heißt es in dem Schreiben, in dem Wägemann von Josel hierzu nun eine klare Stellungnahme bzw. Information einfordert.
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