Feuer bei Rehlingen: Brandursache steht fest

Patrick Shaw

Redaktion Treuchtlinger Kurier

E-Mail

11.12.2018, 15:20 Uhr
Das Wohnhaus ist ein Skelett, von den beiden Scheunen stehen nur noch Mauerreste: Der Bauernhof im Weiler Lohhof nahe Rehlingen ist nach dem Großbrand von Montag nur noch eine Ruine.

© Patrick Shaw Das Wohnhaus ist ein Skelett, von den beiden Scheunen stehen nur noch Mauerreste: Der Bauernhof im Weiler Lohhof nahe Rehlingen ist nach dem Großbrand von Montag nur noch eine Ruine.

Der erste Alarm ging nach Polizeiangaben gegen 13.30 Uhr ein. Als die ersten Löschzüge aus Rehlingen und den umliegenden Orten eintrafen, standen bereits das Wohnhaus und eine Scheune komplett in Flammen. Von dort griff der Brand bald darauf auf eine zweite Scheune über. „Es ging unglaublich schnell“, sagten am Dienstag Feuerwehrler, die noch zur Brandwache vor Ort waren.

Grund für die rasante Ausbreitung der Flammen waren unterschiedlichen Aussagen zufolge wohl in den Scheunen gelagertes Stroh, eine Vielzahl alter Möbel und Geräte in den Gebäuden, schwer zu löschende Photovoltaikanlagen auf den Dächern sowie nicht zuletzt der kräftige Wind. Zeitweise hatten die Löschkräfte alle Hände voll damit zu tun, zumindest die benachbarten Anwesen vor dem Feuer zu schützen. Dort lagern weitere große Mengen an Strohballen, ein Gastank und eine Biogasanlage befinden sich nicht weit entfernt.

Zudem erschwerte die aufwändige Wasserzufuhr die Löscharbeiten. „Das ist immer so bei abseits gelegenen Aussiedlerhöfen“, erklärten Kreisbrandinspektor Volker Satzinger und Gundelsheims Feuerwehrkommandant Artur Heckl im Nachgang unisono – noch dazu, wenn der Hof wie hier hoch über dem Umland liege. Zunächst hätten die Wehren aus den Nachbarorten nur einen Hydranten zur Verfügung gehabt, der bei weitem nicht für die Wasserversorgung ausgereicht habe.

Mit Hilfe der Pumpe aus Gundelsheim hätten die Brandschützer dann eine erste Schlauchstrecke zum etwa anderthalb Kilometer entfernten Rehlinger Löschweiher gelegt, eine zweite habe etwas später die Treuchtlinger Feuerwehr hergestellt. Die Firma Mrasek aus Haag habe überdies mehrere Zehntausend Liter Wasser in Tankbehältern herangeschafft.

Trotz des Großaufgebots und schweren Geräts wie zweier Drehleitern konnten die Einsatzkräfte am Ende nicht verhindern, dass nahezu der gesamte Hof niederbrannte. Schaden: mehr als eine halbe Million Euro. Eine Bewohnerin erlitt eine Rauchgasvergiftung und kam ins Krankenhaus, der zweite Bewohner des Anwesens war zum Zeitpunkt des Brandes offenbar nicht zuhause. Bis etwa 2 Uhr morgens kämpften die benachbarten Feuerwehren weiter gegen einzelne, schwer zu erreichende Glutnester. Dafür mussten sie mit Baggern große Teile der Scheunenwände einreißen.

Neben den erwähnten Feuerwehren aus Rehlingen, Gundelsheim und der Kernstadt Treuchtlingen waren Löschmannschaften aus Weißenburg, Pappenheim, Langenaltheim, Solnhofen, Büttelbronn, Möhren, Otting, Monheim, Wemding, Rehau, Wettelsheim/Falbenthal, Dietfurt und Haag im Einsatz. Unterstützt wurden sie von der Weißenburger ABC-Komponente, der Informations- und Kommunikationseinheit sowie dem Roten Kreuz Südfranken.

Zur Brandursache ermitteln die Treuchtlinger Polizei und die Kriminalpolizei Ansbach. Das Polizeipräsidium Mittelfranken teilte Dienstag mit, dass aller Wahrscheinlichkeit nach „ein Defekt an der Stromzufuhr im Flur des Wohnhauses“ das Feuer ausgelöst habe. Brandstiftung schließe man so gut wie aus. Für die Gemeinde Langenaltheim ist es bereits das zweite Großfeuer in diesem Jahr. Im März war eine Lagerhalle bei Büttelbronn abgebrannt.