Polizisten und Pixel im 20er-Jahre-Flair

29.11.2012, 20:10 Uhr
Polizisten und Pixel im 20er-Jahre-Flair

© Johannes Barthel

Beim Betreten der bis zum letzten Platz besetzten Ansbacher Kammerspiele am Mittwochabend (28. November) fühlte sich so manch ein Besucher bestimmt wie in einem Fantasy-Streifen, der ihn um 90 Jahre in die Vergangenheit versetzt. Bei dem, was dann über die Leinwand flimmerte, kam das Publikum aber trotz der zahlreichen 20er-Jahre-Outfits ganz schnell wieder am Anfang des 21. Jahrhunderts an.

Die Fünftsemester des Studiengangs Multimedia und Kommunikation der Hochschule Ansbach präsentierten ihre Kurzfilme unter dem Motto "Die goldenen 20er" auf dem mittlerweile jährlichen Festival. Das Motto spiegelte sich dabei vor allem in der Dekoration, den Kostümen und den Trailern der jeweiligen Filmkategorien wieder.

In der ersten Kategorie, den Imagefilmen, hatten sich vier Werbefilme für die Kurzfilmgala qualifiziert. Neben einem Kulturmagazin für Altmühlfranken waren hier auch die World Boxing Federation und ein Gitarrenfachgeschäft aus Nürnberg vertreten. Am Ende räumten aber in dieser Kategorie die Vorjahresgesamtsieger Severin Pöllmann und Florian Aich ab, die professionell Einblicke in die Arbeit der Bayerischen Bereitschaftspolizei gaben.

Bei den Porträts setzten sich Erik Hübner und Philipp Janson mit ihrem Blick auf einen Fußballfreestyler gegen die Konkurrenz durch. Außerdem waren Studenten mit Filmen über einen Musikproduzenten, einen Downhill-Biker und eine Augsburger Boxerin angetreten.

In der Kategorie "Title Design" ging es schließlich darum, einen möglichst spannenden Vorspann für einen fiktiven Film zu entwerfen. Gegen die ebenfalls erfundenen Blockbuster "Skate", "Pop Up" und "Max Power" setzte sich in der Publikumsgunst dabei "Pixelmania" durch. Die von Martin Weiske produzierten Abenteuer eines ausgebüchsten Pixels in den für ihn fremden Welten früher Videospiele überzeugten die Besucher am meisten.

Bildgewalt und knackige Monologe

Etwas besonderes ist in jedem Jahr die Kategorie Insomnia. Wie der Name verrät geht es hier um Schlaflosigkeit - und zwar bei den Produzenten. Nur 72 Stunden Zeit haben diese für die Erstellung des gesamten Filmes - vom Entwurf der Story bis zur Postproduktion. Der wenige Schlaf hat sich aber gelohnt, denn sehenswert waren die Ergebnisse allesamt. So konnte diese Kategorie auch gleich zwei Gewinner stellen. Der Insomnia-Siegerfilm "Futtertrog" überzeugte mit Bildgewalt und wenigen, aber äußerst knackigen Monologen. Außerdem war auch der Gesamtsieger des Abends mit schlaflosen Nächten verbunden: Der Film "Nerd" sorgte mit dem hollywoodreifen Tagtraum eines Studenten auf dem Weg durch die Ansbacher Innenstadt beim Publikum für Begeisterungsstürme.

In den letzten beiden Kategorien "Musik" und "3D Animation" ging es dann um zwei grundverschiedene Dinge. Bei der von den Studierenden komponierten Filmmusik waren zwar begleitende Bilder dabei, diese stellten aber nur schmückendes Beiwerk dar und sollten die Bewertung des Publikums auch gar nicht beeinflussen. Dabei konnten Kerstin Lister, Stephan Körner, Markus Hassel mit "Who am I?" den Preis einheimsen. Ein fliegender Früchtekorb, wie sich später herausstellte "made out of plastic", überzeugte Alex Hehn die Besucher.

Etwa zehn Studierende hätten vor einem Monat beschlossen, auch dieses Jahr wieder ein Kurzfilmfestival aufzuziehen, erklärte die Mitorganisatorin Elena Sawtschenko. "Die Filme sind allesamt im Rahmen von Seminararbeiten und mit Betreuung durch Dozenten entstanden", so die Studentin, die zusammen mit Erik Hübner auch souverän und unterhaltsam durch den Abend führte, weiter.

Begeistert zeigten sich die Organisatoren davon, dass das Motto "Die goldenen 20er Jahre" von den Besuchern so gut angenommen wurde. "Wir sind positiv überrascht, dass unser Thema so gut angekommen ist", sagte Sawtschenko. Vor allem sind die Veranstalter aber eins: erleichtert. "Dass alles so gut lief und wir so viel positives Feedback bekommen haben, das macht uns schon stolz", zog die Studentin strahlend ihr Fazit.

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