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Auch in Bayern: Darum bleiben heute Tausende Arztpraxen geschlossen

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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2.10.2023, 07:13 Uhr
Tausende Arztpraxen bleiben heute geschlossen - auch in Bayern. (Symbolbild)

© Rolf Vennenbernd, dpa Tausende Arztpraxen bleiben heute geschlossen - auch in Bayern. (Symbolbild)

Es ist soweit: Der bundesweite Ärztestreik hat an diesem Montag (02.10.2023) auch Folgen für Franken, Bayern und die Region. Tausende Praxen werden heute ihre Türen den ganzen Tag über nicht öffnen. Gleichzeitig stellte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Forderungen nach mehr Gehalt durchaus in Frage. So erklärte der Politiker auf der Plattform X (ehemals Twitter): „Am Brückentag schließen viele Praxen, wie die Apotheker wollen auch sie mehr Geld. Im Mittel (Median) verdienen sie aber nach Abzug aller Kosten um die 230.000 Euro pro Jahr“.

Solle der Beitragssatz für die Arbeitnehmer also steigen, damit das Honorar weiter steigt, legte Lauterbach in diesem Fall noch einmal verbal nach. Gleichzeitig erklärte der Minister in einem weiteren Post auf X auch, dass die Arbeitsbedingungen für Ärzte „durch weniger Bürokratie“ unbedingt verbessert werden müssten. „Auch Hausärzte, die eher schlechter verdienen und von denen wir wenige haben, müssen aus dem Budget. Aber im Schnitt scheint das Einkommen, was nach KBV Abschluss jetzt weiter steigt, ok zu sein.“

So werden Tausende Haus- und Fachärzte an diesem Montag (02.10.2023) aus Protest gegen die Gesundheitspolitik die Türen ihrer Praxen komplett geschlossen halten – auch in Bayern, Franken und der Region. Die Aktion wird vom Verband der Praxisärzte, dem Virchowbund, unterstützt.

Dieser wirft Lauterbach zudem konkret vor, sich nur für Krankenhäuser zu interessieren und die Nöte der niedergelassenen Ärzte zu ignorieren. So nannte Lauterbach beispielsweise auf X Zahlen, die der Verband stark anzweifle. Der Virchowbund behauptet, dass ein Praxisüberschuss von 172.903 Euro im Jahr möglich sei und dass das Nettoeinkommen – je nach Abzug von Altersvorsorge, Kranken- und Pflegeversicherung sowie Einkommenssteuer – bei 85.555 Euro liege. Der Verband rechne damit, dass deutschlandweit eine fünfstellige Zahl von Arztpraxen geschlossen sein werde. Man hatte zur Aktion aufgerufen, weitere knapp 20 Ärzteverbände sowie die Kassenärztlichen Vereinigungen hatten sich angeschlossen. Einen flächendeckenden Not- und Bereitschaftsdienst solle es jedoch trotzdem geben.

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