Das sind Bad Windsheims neue Bürgermeister
9.5.2020, 10:00 UhrZudem wurden bei der konstituierenden Sitzung im Kur- und Kongress-Center die neuen Ratsmitglieder vereidigt, Referenten und Fraktionsvorsitzende benannt und eine neue Geschäftsordnung für den Stadtrat verabschiedet.
"Etwas ungewohnt" sei alles, lauteten die ersten Worte Heckels, als er die Sitzung eröffnete. Er meinte damit vor allem die äußeren Umstände, unter denen die Sitzung den pandemiebedingten Regelungen folgend ablief: im weiträumig möblierten großen Saal des Kur- und Kongress-Centers, der neben Stadtrat und Verwaltungsspitzen 70 Besuchern Platz bot, weitere 50 verfolgten Teile der Sitzung via Leinwand im Kleinen Saal.
"Ich werde dieses Amt mit Würde tragen und mit Bescheidenheit im Sinne der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt und ihrer Ortsteile", sagte Heckel nach seiner Vereidigung . Dann stieg die Spannung im Saal, stand doch die Wahl der Stellvertreter an. Im Vorfeld der Sitzung hatte es mehrere Treffen von Vertretern aller Fraktionen gegeben, bei denen viele Sach- wie Personalfragen ausgehandelt worden waren.
Der Aufstieg von Alexandra Horst von der Dritten zur Zweiten Bürgermeisterin war ausgemachte Sache, das wurde schnell klar, als sich keine weitere Stimme erhob, nachdem Wolfgang Eckardt (FWG) sie hierfür vorgeschlagen hatte. Auf 24 Stimmzetteln der geheim durchgeführten Wahl stand denn auch ihr Name, auf einem der ihres nunmehrigen Amtsvorgängers Rainer Volkert. "Dieses Ergebnis wird Geschichte schreiben", sagte Heckel und sah ein "tolles Signal", hoffentlich für die ganze Wahlperiode.
Die einzige, noch in der Sitzung strittige Personalie war die des zweiten Heckel-Vertreters. Matthias Oberth (SPD) schlug Ronald Reichenberg vor, Georg Gerhäuser (CSU) warb für Rainer Volkert. Das Ergebnis der Abstimmung war dann relativ deutlich: 15 Stimmen für Reichenberg, zehn für Volkert. Damit stand das neue Bürgermeister-Trio fest.
Grundlegende Änderungen wird es bezüglich der Arbeitsweise des Ratsgremiums geben. So werden der Bau- und Umweltausschuss und der Verwaltungs- und Finanzausschuss abgeschafft. Lediglich der Werkausschuss, der Ferienausschuss, beide mit je zehn Mitgliedern plus Erstem Bürgermeister als Vorsitzendem, sowie der siebenköpfige Rechnungsprüfungsausschuss unter Vorsitz von Horst Allraun (CSU) bleiben bestehen. Zudem ist die Einsetzung von projektbezogenen Ausschüssen möglich. Im Gegenzug soll der Gesamtstadtrat künftig zwei Mal pro Monat zusammentreten.
Liegenschaften und Umwelt
Während also die Ausschüsse im Wesentlichen auf die gesetzlich vorgeschriebenen reduziert sind, wurde die Zahl der Referenten von zwei auf sechs erhöht. Johannes Gerhäuser (CSU) ist neuer Referent für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt, Volker Goller (Liste Land) ist zuständig für städtische Liegenschaften. Referentin für Soziales, Familie, Jugend, Schulen, Senioren und Menschen mit Behinderung ist Alexandra Horst, als Referent für Natur und Umwelt fungiert Sebastian Göttfert (Grüne). Ronald Reichenberg ist Referent für Gesundheit, Kultur, Vereine und Städtepartnerschaften, Bernhard Kisch (CSU) ist zuständig für den Bereich Barrierefreie Stadt, Inklusion und Sanierungsgebiet Kurviertel.
Der Ältestenrat, der "Organstreitigkeiten schlichten und bei ehrverletzenden Auseinandersetzungen unter Stadtratsmitgliedern ausgleichend wirken" soll, wurde ebenfalls besetzt. Ihm gehören neben den drei Bürgermeistern an: Rainer Volkert, Jutta Hofmann (Grüne), Wolfgang Eckardt, Siegfried Göttfert (SPD), Silke Städtler und Dr. Wolfgang Stadler (WiR).
Die sechs im Rat vertretenen Fraktionen – auch die Grünen genießen mit ihren zwei Vertretern gemäß der neuen Geschäftsordnung Fraktionsstatus – benannten bei der Sitzung ihre Vorsitzenden. Keine Veränderungen gibt es bei CSU (6 Mandate) und SPD (3), deren Fraktionen weiterhin von Georg Gerhäuser beziehungsweise Matthias Oberth angeführt werden. Bei der FWG (5) übernimmt Anette Wild die Führung, bei der Liste WiR (5) Gerhard Koslowski, bei der Liste Land (3) Silke Städtler und bei den Grünen (2) Sebastian Göttfert.
Übrigens: Die von vielen mit Spannung erwartete, weil von Jürgen Heckel im Vorfeld der Wahlentscheidung und unabhängig vom Ausgang derselben angekündigte denkwürdige Rede blieb aus. Vor dem Hintergrund der Erkenntnis, ein "zahnloser Tiger" zu sein, werde er "keine kritische Rede" halten, sagte er.
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