ÖDP-Kreisrat und Kreischef gibt nach Corona-Rede Ämter ab
9.3.2021, 11:36 UhrDamit zieht der 62-Jährige aus Emskirchen Konsequenzen aus den Turbulenzen nach seiner Haushaltsrede im Kreistag, bei der er unter anderem über "umstrittene PCR-Tests" sprach sowie davon, Bedienstete "sinnlos zu beschäftigen mit Kontaktverfolgungen". Noch in der Sitzung hatte sich Parteikollege Werner Zurwesten mit bewegter Stimme von diesen Aussagen distanziert.
Osterlänger war lange Jahre das Gesicht der ÖDP in der Region, Kreisrat seit 2006, Landtags- und Europaparlaments-Kandidat. Der lange von ihm geleitete Emskirchener Ortsverband ist mit Abstand der größte in der Umgebung.
Osterlänger teilt nun mit, dass ihm unter anderem vorgeworfen worden sei, "dass das Thema Corona nichts in der Haushaltsrede zu suchen hat. Das glaube ich aber nicht, wenn ich mir die immense Verschuldung und das wahrscheinliche Wegbrechen der Steuerkraft durch Pleiten und Geschäftsaufgaben sehe. Ich glaube, das dicke Ende kommt erst noch, und davor wollte ich mahnen. Leider ergab die Redezeitbegrenzung von zehn Minuten nicht die Chance, weiter auszuholen und zu begründen".
Mails an Kollegen und Bürgermeister
Osterlänger schreibt, er habe den Kreistags-Fraktionsvorsitzenden, dem Landrat, Kreisräten und alle Bürgermeistern im Landkreis E-Mails "mit einigen kritischen Quellen und anderen Sichtweisen als denen, die uns täglich präsentiert werden", zugesandt und keine Reaktion erhalten. "Leider scheint es im öffentlichen Leben nur noch eine Meinung zu geben und Abweichendes dazu wird schnell diffamiert statt diskutiert", meint Osterlänger, der die "Uneinigkeit" mit Zurwesten sehr bedauere.
"Ich stehe und stand echt im Zwiespalt. Am Ende folgte ich meinem Gewissen und sah mich auch als Kreisrat in der Verantwortung, meinen Mund aufzumachen." Das alles sei "bedauerlich und war von mir anders gedacht".
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