App macht's möglich

Bahn-Revolution in Bayern: So können Sie Züge bitten, bei Verspätung zu warten

Tobi Lang

Redakteur

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18.1.2023, 19:53 Uhr
Tag für Tag transportiert die Bahn Zehntausende Pendler durch Bayern. 

© Michael Gottschalk/photothek.net, imago/photothek Tag für Tag transportiert die Bahn Zehntausende Pendler durch Bayern. 

Viel Rummel um die Neuerung haben die Verantwortlichen nicht gemacht. Still und heimlich, das berichtet der Münchner Merkur, wurde im Navigator - der hauseigenen App der Deutschen Bahn - eine Funktion eingeführt, die den Alltag von Zehntausenden Pendlern in Bayern verändern könnte. Sie können über die Applikation künftig eine sogenannte "Warteanfrage stellen". Klingt kryptisch, bedeutet im Klartext aber: Fahrgäste können damit melden, ob sie Anschlussverspätung haben.

Bislang war dafür der Gang zum Zugbegleiter notwendig, der - zumindest manchmal - die Leitzentrale anfunkte. Nun setzt die Deutsche Bahn auf Technik. Bis 15 Minuten vor dem Umstieg, berichtet der Merkur, könne man seinen Anschlusswunsch mitteilen. Die Bahn verspricht: Spätestens zehn Minuten vor der tatsächlichen Ankunft sollen Pendler per Push-Nachricht informiert werden, ob der nächste Zug wartet. Oder eben nicht.

Wo der neue Service funktioniert - und wo nicht

Vorerst kann die App nur genutzt werden, wenn Fahrgäste von einem Regionalzug auf den nächsten umsteigen wollen - schon bald sollen aber auch Angebote der Bayerischen Regiobahn und Go-Ahead integriert werden. S-Bahnen sind bislang ausgenommen, denn: Sie sind zu oft verspätet. Auch Fernzüge sind nicht in das System integriert, könnten aber folgen, so der Merkur.

Ob die Bahn dem Wunsch Folge leistet, berichtet das Blatt, liege aber im Ermessensspielraum der Verantwortlichen. Eine Anschlussgarantie ist eine "Warteanfrage" jedenfalls nicht, denn oft können Züge schlichtweg nicht warten - beispielsweise wegen fehlender Gleise oder Nachfolgezügen.