Bahn-Streckensperrung erreicht Bamberg

14.01.2016, 08:00 Uhr
Bahn-Streckensperrung erreicht Bamberg

© Maximilian Hetzelein

Von München nach Berlin in knapp vier statt bisher sechs Stunden mit dem Zug reisen, heißt das Ziel der Deutschen Bahn. Um das Großprojekt zu stemmen, sollen rund 10 Milliarden Euro in die Hand genommen werden. Ab 2018 darf der geneigte ICE-Fahrgast dann mit verminderter Reisezeit in die Bundeshauptstadt pendeln.

Bis einschließlich 03. September 2016 und damit satte 34 Wochen bleibt die auf dem Weg liegende Verbindung zwischen Hallstadt und Bad Staffelstein nun gesperrt. Zunächst ist eine Anpassung der vorhandenen Streckenführung von Nöten. Bis 2017 soll die Anzahl von zwei auf vier Gleise verdoppelt werden, um den Anschluss an die von Erfurt kommende ICE-Trasse zu vollziehen.

Örtliche Pendler mit Destinationen gen Lichtenfels müssen in den kommenden Monaten folglich auf Pkws umsteigen oder mit dem Schienenersatzverkehr (SEV) vorlieb nehmen. Dieser bedient auf drei Linien unterschiedliche Haltestellen. Passagiere mit knappem Zeitbudget können etwa die Expressbusse zwischen Lichtenfels und Bamberg ohne Zwischenhalte nutzen.

"Unglückliche Kommunikation" – Taxler haben das Nachsehen

Wie die PI Bamberg-Land mitteilt, werden die Haltestellen gerade zu  den morgendlichen Stoßzeiten in den betroffenen Gemeinden Breitengüßbach, Rattelsdorf und Zapfendorf intensiv überwacht und das ausgearbeitete Verkehrskonzept vor Ort geprüft.

Reisende sollten in den kommenden Wochen etwas mehr Zeit mitbringen.

Reisende sollten in den kommenden Wochen etwas mehr Zeit mitbringen. © Maximilian Hetzelein

Neben Reisenden, Schülern und Polizisten haben auch lokale Dienstleister an den Auswirkungen zu knabbern. So zeigt sich, dass die Taxen am Bamberger Bahnhofsvorplatz den SEV-Bussen weichen mussten. Statt bisher zehn Warteplätzen gegenüber des Gebäudes sind nach aktuellem Stand lediglich vier vor dem Atrium ausgewiesen. "Dies ist alles sehr unglücklich gelaufen, da wir zu spät über die Situation während der Baustelle informiert wurden. Wir bekamen das Schreiben an Heiligabend", äußert sich  Elisabeth Schindler, Vorsitzende der Taxigenossenschaft Bamberg. Unmittelbar darauf hat man einen Antrag auf Nachrückeplätze bei der Stadt gestellt. Dieser durchläuft gerade die Institutionen. "In der Zwischenzeit müssen wir sehen, dass wir irgendwie zurechtkommen", so Schindler weiter. 94 Taxen sind nach ihren Angaben von der Situation betroffen. Die Vorsitzende plädiert dafür, gemeinsam das Beste aus der Situation zu machen. Bis die sich abzeichnende Lösung umgesetzt ist, sei insbesondere gegenseitige Rücksichtnahme im Zusammenspiel mit den Bussen gefragt.

Obermain Therme rechnet mit etwas weniger Besuchern

Die gepflegte Entspannung in der Obermain Therme in Bad Staffelstein ist derzeit mit höheren Anreisehürden verbunden. Das Freizeit-Mekka verzeichnet im Normalfall nach eigenen Angaben allein rund 3.000 Besucher, welche pro Monat per Bahn anreisen. Wie Diana Geissendorfer von der Obermain Therme mitteilt, rechne man im Moment mit etwas weniger Besucheraufkommen.

Die durchschnittliche Besucherziffer beträgt pro Monat 62.000. Um den Gästen entgegenzukommen, hat man u.a. in Kooperation mit Regio Nordostbayern verschiedene Vorteilsprogramme umgesetzt. Der direkte Halt des SEV vor den Thermen und der Zugewinn an 47 Parkplätzen seien gerade in der aktuellen Situation von Vorteil.

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