Biergarten mit Schnelltest: Bamberg will Modellstadt werden

25.3.2021, 19:19 Uhr

Auch wenn die bundesweiten Corona-Neuinfektionen steigen und die Politik den Lockdown deshalb verlängerte, ist die Sehnsucht nach Normalität groß. Endlich wieder im Kino, im Biergarten oder in der Kneipe sitzen - das wünschen sich immer mehr Menschen. Die Stadt Bamberg will das nun möglich machen.


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Viele PolitikerInnen, die sich für Lockerungen einsetzen, befürworten das Modell der Stadt Tübingen in Baden-Württemberg. Hier können Kultureinrichtungen, Kinos, Außengastronomie und Hotels wieder öffnen - allerdings nur, wenn die Menschen einen tagesaktuellen Schnelltest vorweisen können. Ist das Ergebnis negativ, gibt die Stadt ein Tagesticket aus. Das Modellprojekt heißt „Öffnen mit Sicherheit“ und soll mindestens drei Wochen dauern.

Modellregionen in Bayern?

Das Land Baden-Württemburg will durch den Versuch herausfinden, ob durch den intensiven Einsatz von Schnelltests auch zusätzliche Öffnungsschritte umsetzbar sind, die keinen negativen Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben. Nach jedem positiven Schnelltestergebnis findet umgehend eine Überprüfung per PCR-Test statt.

Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) acht Modellregionen auswählen, in denen Öffnungen nach dem Vorbild des Tübinger Modells möglich sein sollen. Die Inzidenz der dafür in Frage kommenden Kommunen soll bei etwa 100 liegen. Zudem ist für die Versuche ein Zeitraum von 14 Tagen sowie eine wissenschaftliche Begleitung mit einem engmaschigen Testsystem vorgesehen. Ab dem 12. April könnte es losgehen.


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Neben Augsburg will auch Nürnberg Modellstadt werden. Bereits vor einer Woche forderte die Fraktion aus Volt, Bambergs Mitte und ÖDP in einem Antrag, dass die Stadt Bamberg das Tübinger Modell einführen soll. Darüber hinaus legte die SPD gestern einen Dringlichkeitsantrag vor, um sich für das Modellprojekt in Bamberg einzusetzen.

Noch keine offizielle Bewerbung

Auf Nachfrage bestätigte die Stadt Bamberg das Interesse: "Wir haben Gesundheitsminister Holetschek die Bereitschaft der Stadt Bamberg signalisiert, als Modellkommune Verantwortung zu übernehmen", so Judith Weingart, Leiterin des Amts für Bürgerbeteiligung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) wies in der gestrigen Vollsitzung des Stadtrats darauf hin, dass eine offizielle Bewerbung einzelner Städte noch nicht möglich sei. "Was wir getan haben ist folgendes: wir nahmen den SPD-Antrag zum Anlass, uns formlos zu bewerben und uns anzubieten, damit wir möglicherweise als „Modell-Kommune“ ausgewählt werden", so Starke. Diese Interessensbekundung sei ein deutliches Zeichen der Stadt Bamberg, bereit zu sein, um eine lokale und konkrete Öffnungsperspektive zu eröffnen.

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