Drei Männer und die Musik: "Süden"-Tour verzückt Bamberg

Markus Raupach

22.1.2020, 07:42 Uhr

Ein klarer Beweis für die Beliebtheit, die Werner Schmidbauer, Pippo Pollina und Martin Kälberer zu dritt mittlerweile bei ihrem Publikum erlangt haben. Nach drei Runden voller Zugaben und insgesamt drei Stunden Konzert konnten die Besucher auch wirklich auf einen besonderen Abend mit eindrucksvoller Musik zurückblicken. Sie beherrschen die lauten und die leisen Töne, sowohl in ihrer Musik, als auch in ihren Botschaften. Und so dauerte es nicht einmal ein Musikstück, bis die drei Musiker ihre Fans in ihren Bann gezogen hatten.

Das Potpourri der Songs des zweiten Aufschlags der Erfolgstour "Süden" hatte neben mitreißenden Rhythmen vor allem auch wieder viele Botschaften zu bieten. Allen voran das klare Bekenntnis zum Humanismus. Auf deutsch und italienisch besangen Werner Schmidbauer, Pippo Pollina und Martin Kälberer das Schicksal der Menschen aus dem Süden und forderten von den Bewohnern Europas vor allem eines: Haltung. Das Publikum goutierte diese klare Message immer wieder mit Zwischenapplaus und so waren sich Künstler und Saal schnell einig.

Momente des Nachdenkens

Es gab zudem auch persönliche Momente, beispielsweise wenn Schmidbauer über seinen verstorbenen Vater sang und sprach oder Pippo Pollina den musikalischen Abschied für seinen verstorbenen Bruder darbot. Als Überraschungsei mit Joe Cocker Momenten zeigte sich der dritte im Bunde: Martin Kälberer schien während des Konzertes in seiner eigenen Welt zu weilen, mit all seinen Instrumenten wie mit seinen Armen und Beinen verbunden, sich um die Töne windend - und doch immer in Harmonie und Resonanz mit seinen beiden Co-Musikern.

Die wiederum wirkten teils selbst erstaunt, welche musikalischen Kunststücke das Multitalent gerade wieder zauberte - besonders faszinierend die neue Version des Klassikers "Südhang", bei dem Kälberer unter anderem seinem Hang, einem innovativen Metallinstrument, unglaubliche Tonkaskaden entlockte. Den Abschluss des Abends bildeten gefühlte 20 Zugaben, darunter bekannte Hits wie "Camminando", "Pfeilgrad aus" und "Mandela". Als letzter inhaltlicher wie musikalischer Akzent ertönte schließlich die Partisanenhymne "Bella Ciao", die einst gegen die Faschisten wurde und heute auch wieder auf den Plätzen Italiens zu hören ist. Und so schloss sich nach gut drei Stunden der Kreis, der wie bei allen Konzerten Werner Schmidbauers eben nicht nur Musik für Herz und Seele, sondern auch viel Stoff zum Nachdenken über unsere Welt bedeutete.

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